Potenzialanalyse Seniorenwirtschaft - Regionalverband ...
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das Leben dort als „intellektuelles Reizklima“, aber auch in Fällen, in denen<br />
Bewohner Unterstützung brauchten, hat sich die Gemeinschaft bereits<br />
häufig bewährt.<br />
In Großburgwedel leben seit Herbst 1998 zwei junge Familien und vier<br />
ältere Ehepaare beieinander. Die aus insgesamt 15 Personen bestehende<br />
Gruppe „Beieinander wohnen – Jung und Alt“, die aus privaten Kontakten<br />
entstand, lebt in sechs Häusern und einem Gemeinschaftshaus. Jeweils<br />
zwei zusammenhängende Häuser mit einem Gemeinschaftshaus bilden<br />
den Bereich für die älteren Menschen, und zwei davon abgetrennte zusammenhängende<br />
Häuser werden von den beiden Familien bewohnt.<br />
Die beiden jungen Parteien wollten für sich unter einem Dach bauen, u.<br />
a. auch, um den Eigenleistungsanteil unabhängiger realisieren zu können.<br />
Das Gebäude wurde auf einem 2.000 Quadratmeter großen Grundstück<br />
neu gebaut und in Eigentum erworben. Einige BewohnerInnen waren<br />
miteinander befreundet, und aus dem Bekanntenkreis kamen später<br />
weitere dazu. Gemeinsam war ihnen, dass sie mit ähnlich Gesinnten alt<br />
werden und sich kleine Dinge im Alltag abnehmen wollten. Auch junge<br />
Familien sollten dabei sein.<br />
Nachdem die Gruppe ein Grundstück gefunden hatte, zog sie ein Architektenbüro<br />
hinzu. Für den Kauf des Grundstückes und um als Vertragspartner<br />
mit dem Architekturbüro Aufträge abwickeln zu können, schlossen sich<br />
die zukünftigen BewohnerInnen zu einer Gesellschaft bürgerlichen Rechts<br />
zusammen. Nach Fertigstellung des gesamten Projektes wurde die GbR<br />
in eine Wohnungseigentümergemeinschaft umgewandelt. In Teilungsverträgen<br />
sind die jeweiligen Bereiche anteilsmäßig beschrieben.<br />
Der Prozess von der Entwicklung des Raumkonzeptes bis zur Fertigstellung<br />
dauerte drei Jahre. Sämtliche Häuser sind in sich abgeschlossene<br />
Wohnungen mit der Besonderheit, dass sich einige Häuser einen Hauswirtschaftsraum<br />
teilen. Es gibt gemeinschaftliche Außenbereiche, aber auch<br />
private Terrassen vor den Häusern. Die Erdgeschosse sind schwellenlos<br />
und für die mögliche Nutzung von Rollstühlen geplant. Da es keine Keller<br />
gibt, werden Nebengebäude als Werkstatt und Abstellräume genutzt.<br />
Die Gesamtkosten betrugen ca. 1,2 Millionen Euro, knapp 1.800 Euro pro<br />
Quadratmeter einschließlich der Kosten für das Gemeinschaftshaus.<br />
Aus einer Initiative der städtischen Wohnungsgesellschaft Bremerhaven<br />
mbH in Kooperation mit einer Gruppe Interessierter (die sich durch das<br />
Angebot der Wohnungsgesellschaft zusammenfanden) entstand ein<br />
Projekt, bei dem nachbarschaftliches Mehrgenerationenwohnen mit<br />
Quartiersentwicklung verbunden wurde. Die Sanierung eines Altbaus (Bj.<br />
1903) mit 900 Quadratmetern Wohnfläche in der Goethestraße, einem<br />
Bremerhavener Brennpunktquartier, wurde von der Wohnungsgesellschaft<br />
(Eigentümer) und den zukünftigen Mietern gemeinsam geplant und mit<br />
deren finanzieller Eigenbeteiligung umgesetzt, wobei die Wohnungsgesellschaft<br />
fehlendes Kapital mit zinslosen Darlehen vorschoss. Im<br />
Rahmen der Modernisierung wurden barrierefreie Zugänge hergestellt,<br />
ein Fahrstuhl und Balkone eingebaut, eine Zentralheizung installiert, die<br />
Außenanlagen umgestaltet, ein Gemeinschaftsraum eingerichtet und die<br />
97 VDW-Tagung 2006 „Bremen – eine generationengerechte Adresse“<br />
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