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Potenzialanalyse Seniorenwirtschaft - Regionalverband ...

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„Die Banken und Sparkassen denken doch nur an sich. Die wissen ganz<br />

genau, wie viel Geld die Älteren auf den Girokonten haben. Billiger<br />

kommen sie doch gar nicht an das Geld ran.“ (Duderstadt)<br />

„Es ist doch schön, wenn die Sparkasse Sportvereine oder Kultureinrichtungen<br />

unterstützt. Aber das ist doch letztlich unser Geld.“ (Duderstadt)<br />

„Bei uns war neulich ein Vertreter einer Bausparkasse, der hat uns richtig<br />

unter Druck gesetzt. Wir haben den Bausparvertrag unterschrieben, ihn<br />

aber am nächsten Morgen wieder storniert.“ (Duderstadt)<br />

„Als ich vor ein paar Jahren für einen Autokauf einen Kredit über 5.000<br />

Euro von der Bank haben wollte, wurde ich nach meinem Alter gefragt.<br />

Ich musste dann eine extra Versicherung abschließen.“ (Rosdorf)<br />

Trends im Finanzsektor<br />

Banken und Versicherungsunternehmen nähern sich mit zielgerichteten<br />

Angeboten den Kundengruppen der Senioren an. Grundsätzlich haben<br />

Finanzdienstleistungen für ältere Menschen die gleiche Funktion wie<br />

auch für andere Altersgruppen. Sie dienen dazu, das Einkommen für die<br />

Ausgaben verfügbar zu machen und dabei die Anlage- und Kreditbeziehungen<br />

adäquat zu pflegen.<br />

Da Finanzdienstleistungen ihre Strukturen und Wirkungen im Lebenszyklus<br />

der Menschen verändern und somit altersabhängig sind, gilt es, einige<br />

Besonderheiten zu beachten. So sinkt die Sparquote bei den 55- bis 74-<br />

Jährigen ab, steigt aber bei den 75- bis 85-Jährigen wieder an. Bezüglich<br />

ihrer Anlagestruktur greifen sie eher auf traditionelle Formen des Sparens<br />

zurück (Sparbuch, Sparkonto), wobei das Interesse an risikoreichen Anlageformen<br />

mit zunehmendem Alter rückläufig ist. Dies zeigt sich auch an den<br />

Anlagemotiven der älteren Menschen: Während die Aspekte Sicherheit<br />

und schnelle Verfügbarkeit von den Senioren und Seniorinnen als zentrale<br />

Kriterien genannt werden, treten spekulative Motive in den Hintergrund.<br />

Des Weiteren nimmt der Bedarf nach Informations- und Beratungsangebot<br />

zu. Hierzu ergab eine bundesweite Umfrage unter Senioren und<br />

Seniorinnen, dass gerade im Bankenbereich eine persönliche Betreuung<br />

gewünscht ist. Bankautomaten und Computerterminals stellen ältere<br />

Menschen oftmals vor Probleme, weil der Umgang als zu kompliziert<br />

empfunden wird. In diesem Bereich würden sich ältere Kunden und<br />

Kundinnen ein erhöhtes Beratungsangebot durch eine persönliche Bezugsperson<br />

wünschen.<br />

Auch im Bereich des Versicherungsbedarfs ergeben sich altersspezifische<br />

Veränderungen. Arbeitsbezogene Risiken entfallen weitestgehend, dafür<br />

entstehen im Alter neue Unfallrisiken oder das Risiko Pflegebedürftigkeit,<br />

die zunehmend in den Interessenvordergrund der älteren Menschen rücken.<br />

Außerdem wird auch die hohe Heterogenität der Altersgruppe Aus-<br />

158 Vgl. 5. Altenbericht der Bundesregierung<br />

164

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