Potenzialanalyse Seniorenwirtschaft - Regionalverband ...
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„Mobilität im Alltag ist ein ganz wichtiges Thema, das Busfahren wird<br />
immer teurer, die Taktfolge geht aber zurück.“ (Hann. Münden)<br />
„Viele ältere Leute fahren im Alltag gerne mit dem Bus. Da können sie<br />
unterwegs miteinander sprechen und sich verabreden. Viele vereinbaren<br />
dabei auch, sich gegenseitig zu helfen.“ (Hann. Münden)<br />
„Ich komme aus Obernjesa, einen Bahnanschluss haben wir nicht. Die<br />
Busse nach Göttingen fahren erst nach Niedernjesa. Wir bieten jeden<br />
Dienstag um 10.00 Uhr eine Mitfahrgelegenheit nach Rosdorf, sie wird<br />
noch immer zu wenig angenommen. Die Autos, die in diesem Zusammenhang<br />
eingesetzt werden, haben Aufkleber. Fahrer und Tramper haben<br />
Ausweise, dadurch entsteht ein Vertrauensverhältnis. Da keine Kostenbeteiligung<br />
erfolgt, tritt die Insassenunfallversicherung ein.“ (Rosdorf)<br />
Angebote zur Mobilitätsförderung beeinflussen die Lebensqualität der<br />
SeniorInnen. Mobilität gilt als eine Grundvoraussetzung für die Selbstständigkeit<br />
und die gesellschaftliche Partizipation älterer Menschen und<br />
gewährleistet somit ein eigenständiges und flexibles Leben. Mobilitätseinbußen<br />
gehen immer mit einem Verlust an Lebensqualität einher.<br />
Mit dem Wandel der Bedürfnisse der älteren Menschen hin zu mehr<br />
Selbstständigkeit gehen auch Veränderungen der Mobilitätsgewohnheiten<br />
der Älteren einher. So ist einerseits davon auszugehen, dass die<br />
Anzahl der motorisierten Älteren zunehmen wird. Voraussichtlich wird<br />
die Motorisierung der männlichen Personen ab dem 65. Lebensjahr bis<br />
zum Jahr 2030 von 767 auf 850 Pkw pro tausend Einwohner ansteigen.<br />
Noch deutlicher wird der Anstieg Verkehrsteilnehmerinnen ausfallen: Mit<br />
146 Pkw pro tausend EinwohnerInnen sind die älteren Frauen in dieser<br />
Altersgruppe heute gering motorisiert. In den kommenden Jahren wird<br />
sich diese Zahl deutlich erhöhen.<br />
Als Konsequenz daraus wird in Zukunft bei der benutzerfreundlichen<br />
Gestaltung von Fahrzeugen vermehrt auf die Bedürfnisse der älteren<br />
Fahrerinnen zu achten sein. Es ist davon auszugehen, dass durch die<br />
Zunahme der Zahl der Hochbetagten auch die Anzahl der Personen ansteigen<br />
wird, die aufgrund von körperlichen Einschränkungen nicht mehr<br />
in der Lage sind, einen Pkw zu steuern. Sie sind in besonderem Maße auf<br />
die ÖPNV-Angebote oder Alternativangebote angewiesen. Im ländlichen<br />
Raum werden in Zukunft Fahrangebote wie Rufbusse oder Sammeltaxis<br />
an Bedeutung gewinnen.<br />
Noch immer ist jedoch das Auto in der Fläche für viele SeniorInnen unverzichtbar.<br />
Viele Ältere wollen nicht auf das Autofahren verzichten, weil diese<br />
Art des Reisens für sie ein Zeichen von Unabhängigkeit und Ungebundenheit<br />
bedeutet. So ist es nicht verwunderlich, dass mehr als 25 Prozent der<br />
Neuwagen von Menschen über 60 Jahren zugelassen werden. Vor zehn<br />
Jahren lag der Anteil dieser Altersgruppe noch bei 14 Prozent.<br />
185 Altenbericht, S. 241<br />
179<br />
Gestaltungsfelder der<br />
<strong>Seniorenwirtschaft</strong><br />
mobIlItät Im alltag