09.11.2012 Aufrufe

Potenzialanalyse Seniorenwirtschaft - Regionalverband ...

Potenzialanalyse Seniorenwirtschaft - Regionalverband ...

Potenzialanalyse Seniorenwirtschaft - Regionalverband ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

da viele Doppelzimmer als Einzelzimmer belegt werden. Die Heimaufsicht<br />

der Stadt Göttingen sieht hier die Notwendigkeit der Anpassung an den<br />

tatsächlichen Bestand.<br />

Planungen zum Bau weiterer Häuser sind derzeit nicht bekannt. Die meisten<br />

Pflegebedürftigen finden bei Bedarf wohnortnah einen geeigneten<br />

Pflegeheimplatz.<br />

Seit Einführung der Pflegeversicherung 1994 hat sich die Zahl der<br />

Leistungsempfänger bundesweit vervierfacht. Gleichzeitig ist die Zahl der<br />

Einzahler zurückgegangen. In ihrem Koalitionsvertrag hat die neue Bundesregierung<br />

eine Reform der Pflegeversicherung vereinbart. Entscheidungen<br />

zu diesem brisanten Thema wurden bislang nicht getroffen.<br />

Für Heime mit weniger als 50 Plätzen ist es bei Einhaltung der vielfältigen<br />

gesetzlichen Auflagen schwierig, rentabel zu wirtschaften. Zu erwarten<br />

ist, dass sich der Trend zu Diversifikation und Größe fortsetzen wird.<br />

Ehemals gemeinnützig geführte Einrichtungen werden möglicherweise<br />

wegen wegfallender öffentlicher Zuschüsse privatisiert, um ehemals<br />

tarifgebundene Arbeitsverträge an die neuen Bedingungen anpassen zu<br />

können. Die Beschäftigung älterer ArbeitnehmerInnen wird von vielen<br />

Anbietern unterstützt, da diese aufgrund ihrer großen Lebenserfahrung<br />

stark zu einer hohen Betreuungsqualität beitragen. Durch die Mischung<br />

jüngerer und älterer Mitarbeiter ist möglich, ältere MitarbeiterInnen von<br />

körperlich intensiven Arbeiten zu entlasten.<br />

Ein Betreiber verschiedener Pflegeeinrichtungen aus dem Landkreis<br />

Göttingen kritisiert, das Wegfallen der Pflegestufe eins und die Bemühung,<br />

Personen in Pflegestufe eins und zwei nicht mehr in stationären<br />

Einrichtungen zu versorgen, werde zu einer Verlagerung der Kosten auf<br />

die Sozialhilfeträger führen. Viele Menschen seien nicht in der Lage, die<br />

Pflegekosten allein zu tragen. Sein Vorschlag: Zur Stärkung der ambulanten<br />

Versorgung sollten die Sätze für die ambulante Pflege angehoben<br />

werden. Zu beachten sei, dass die Pflege zu Hause nicht immer den<br />

Bedürfnissen der Betroffenen entspreche. Für alleinstehende Menschen<br />

sei die Integration in einem stationären Bereich möglicherweise positiver<br />

zu bewerten als das Leben in den eigenen vier Wänden. Ab einem bestimmten<br />

Pflegeaufwand könne die ambulante Versorgung teurer sein als<br />

der Aufenthalt in einem Heim.<br />

Neue Wohnformen<br />

„Ich bin 56, man will es ja nicht wahrhaben, aber man wird eben älter.<br />

In ein Altenheim wollen wir alle nicht. Wir planen mit mehreren gleichaltrigen<br />

deshalb eine Alten-WG. Küche und Garten wollen wir gemeinsam<br />

nutzen, aber auch Rückzugsmöglichkeiten haben. Ob wir unsere Vorstellungen<br />

verwirklichen können, weiß ich nicht.“ (Hann. Münden)<br />

„Uns kriegt man nicht in die Altenheime. Wir wollen viel eher in offene<br />

Wohngruppen gehen. Die Beschäftigten in den Altenheimen sind ganz<br />

fleißig und kompetent. Aber wir wollen uns aktiv einbringen und nicht<br />

den ganzen Tag über bedienen lassen.“ (Duderstadt)<br />

98

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!