Potenzialanalyse Seniorenwirtschaft - Regionalverband ...
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Edeka hat ein neues Service- und Ladenkonzept unter dem Titel „Supermarkt<br />
der Generationen“ entwickelt. Analog zu Real gibt es im „Supermarkt<br />
der Generationen“ rutschfeste Böden, breite Gänge und blendfreies Licht;<br />
die seniorenrelevanten Sortimente sind in Augenhöhe platziert. Darüber<br />
hinaus sollen Senioren mit großen Preisschildern, an den Regalen befestigten<br />
Leselupen, Sitzecken für Ruhepausen und Kassenbildschirmen<br />
mit großer Anzeige angesprochen werden. Ein spezielles Dienstleistungsangebot<br />
verbirgt sich hinter einem roten Serviceknopf: Wenn ein Kunde<br />
diesen Knopf drückt, erhält er sofort Hilfe und wird von entsprechend<br />
geschultem Service-Personal beraten. Ein erster Pilotmarkt wurde in<br />
Chemnitz eröffnet. Mittlerweile wurden schon zwei weitere “Supermärkte<br />
der Generationen“ in Deutschland eröffnet, aber noch befindet sich das<br />
Konzept in der Testphase. Pläne zu einer deutschlandweiten Umsetzung<br />
sind nicht bekannt.<br />
Die Senio GmbH Heidelberg war Deutschlands erster Fachhandel für Senioren.<br />
Nach eigenen Angaben ist das Unternehmen seit 1993 von seinem<br />
Konzept für Fachgeschäfte, das ein Kooperations- oder Franchisesystem<br />
aufbaut, Marktführer. Seniorenfachgeschäfte bestehen z. B. in Mannheim,<br />
Berlin, Heidelberg, Frankfurt und Oldenburg. Senio propagiert ein Rundumkonzept.<br />
Hier werden Produkte, Dienstleistungen (Betreuung, Pflege,<br />
Hilfe im Haushalt) und Informationen (zu seniorengerechtem Wohnen,<br />
Hilfsmitteln) angeboten und vermittelt. Auch die Geschäfte sind speziell<br />
auf die Bedürfnisse der älteren Kunden ausgerichtet und beispielsweise<br />
mit Sitzgelegenheiten ausgestattet<br />
In Deutschland wurden seit 1992 mehr als 50 Fachgeschäfte für SeniorInnen<br />
gegründet. Die Hälfte sind noch heute tätig – viele davon Senio-<br />
Fachgeschäfte mit mehr oder minder enger Bindung an Senio. Andere<br />
sind mit ihrer klaren Ausrichtung auf die Zielgruppen der SeniorInnen<br />
gescheitert. Darunter waren auch hoch engagierte Existenzgründer an<br />
guten Standorten, aber auch Selbstständige, die ihre Fähigkeiten und<br />
Möglichkeiten überschätzt haben. Gründe für das Scheitern war die zu<br />
niedrige Qualifikations- und Standortanforderung an den Partner.<br />
Aus dieser Erfahrung ist ein Anforderungsprofil an künftige Senio-Franchise-Partner<br />
entwickelt worden, das eine langfristig erfolgreiche Basis<br />
für eine Zusammenarbeit als eigenständiges Geschäft, Shop-in-Shop und<br />
Franchise light sichern soll. Dazu zählen Standortwahl, finanzielle Ausstattung<br />
und die Fähigkeit des Partners, das Senio-Konzept selbstständig<br />
weiterzuentwickeln.<br />
Nach der amtlichen Statistik Österreichs ist schon heute jeder dritte Bürger<br />
des Landes älter als 50, Tendenz steigend. Österreichs Handelskette Adeg<br />
buhlt mit speziellen Supermärkten konsequent um diese Zielgruppen.<br />
Manfred Schwall, Geschäftsführer der Wiener Werbeagentur Haslinger &<br />
Keck, hat sich vor zwei Jahren mit dem Konzept bei Adeg, einer Tochter<br />
der Edeka-Gruppe, vorgestellt. Zusammen mit dem Unternehmen befragte<br />
Schwalls Agentur 450 Adeg-Kunden jenseits der 50 in ganz Österreich<br />
nach Einkaufsgewohnheiten und Erwartungen an Lebensmittelläden.<br />
Die Ergebnisse sind seit 2005 im ersten 50plus Laden zu sehen – nach<br />
131 http://www.senio.de/<br />
139<br />
Gestaltungsfelder der<br />
<strong>Seniorenwirtschaft</strong>