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Potenzialanalyse Seniorenwirtschaft - Regionalverband ...

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Die Befriedigung dieser Konsumbedürfnisse ist unternehmerische Aufgabe<br />

und deutlich von der traditionellen Altenhilfe als öffentliche Aufgabe abzugrenzen.<br />

Die verstärkte Beachtung und Aktivierung der wirtschaftlichen<br />

Nachfrage- und Kaufkraftpotenziale kann auch als eine gesellschaftliche<br />

Aufgabe der Wirtschaft gesehen werden, für dessen Erfüllung der Staat<br />

oder die Kommune möglichst günstige Rahmenbedingungen schaffen<br />

kann. Die Kommunen können vor allem in Kooperation mit der Wirtschaft<br />

daran arbeiten, dass sich das Bild des Alter(n)s verändert und im Bereich<br />

der Produkte und Dienstleistungen keine Altersdiskriminierung vollzieht.<br />

Der Begriff der “<strong>Seniorenwirtschaft</strong>“ setzt sich mit diesen wirtschaftlichen<br />

Gestaltungsherausforderungen und Wachstumsperspektiven einer alternden<br />

Gesellschaft auseinander. Im Gegensatz zu den Akteuren in der<br />

Altenhilfeplanung (Städte und Gemeinden, Kirchen, Wohlfahrtsverbände,<br />

Erwachsenenbildung, etc.) gibt es im Handlungsfeld der <strong>Seniorenwirtschaft</strong><br />

Akteure, die man bislang nicht mit dem Begriff der Senioren in<br />

Verbindung gebracht hat: Industrieunternehmen, Unternehmensverbände<br />

(z. B. Tourismus, Wohnungswirtschaft), Kammern oder auch Gewerkschaften.<br />

Produktpolitik/Konzeption<br />

„Warum eigentlich seniorengerechte Produkte? Warum werden die<br />

Produkte nicht ganz normal und massenweise, also auch preiswert, im<br />

Supermarkt angeboten? Ich will den Dosenöffner nicht als Ergotherapie-<br />

Produkt im Orthopädie-Fachgeschäft kaufen!“ (Göttingen)<br />

Aufgabe der vorliegenden Studie ist es nicht, die Seniorengerechtigkeit<br />

von Produkten zu analysieren. Sie will gleichwohl deutlich machen, dass<br />

sich viele Hersteller mit der Frage der Seniorengerechtigkeit beschäftigen;<br />

inzwischen ist eine große Vielfalt an Produkten auf dem Markt.<br />

Beispielsweise die Otto Bock Health Care als Weltmarktführer in der<br />

Orthopädietechnik, die Produkte gezielt für den Markt der SeniorInnen<br />

entwickelt, die unter Diabetes, Osteoporose sowie Gefäß- oder Atemwegserkrankungen<br />

leiden. Das Unternehmen entwickelt Medizintechnikprodukte,<br />

die zur Wundversorgung sowie zur Beatmungstherapie eingesetzt<br />

werden. Aber auch Mobilitätshilfen wie Elektromobile und Rollstühle und<br />

Pflegehilfsmittel im Heimbereich gehören in das Produktportfolio. Dass<br />

die SeniorInnen mit sinkenden Zuzahlungen der Krankenkassen rechnen<br />

müssen, ist zunächst ein Problem für die Patienten – es ist aber auch eine<br />

Herausforderung für die weitere Unternehmensentwicklung.<br />

Doch die Defizite im Angebot sind unübersehbar. Viele Anbieter erkennen<br />

nicht, dass die mit steigendem Alter auftretenden Probleme mit den Augen<br />

und dem Gehör, verringerte Kraft, Beweglichkeit und Geschicklichkeit<br />

sich auch in anderen Bedürfnissen niederschlagen. Andererseits entsteht<br />

zuweilen der Eindruck, dass die meisten Produkte eher für behinderte<br />

Senioren entwickelt wurden.<br />

So fordert das Institut für Arbeit und Technik, die Konsumartikelhersteller<br />

müssten sich stärker an den Wünschen Älterer orientieren. Mit maßgeschneiderten<br />

Angeboten könne die Kauflust älterer Menschen gesteigert<br />

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