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Potenzialanalyse Seniorenwirtschaft - Regionalverband ...

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Abbildung 7: Prognose des<br />

Erwerbspersonenpotenzials<br />

im Landkreis Göttingen<br />

Quelle: NLS; Berechnungen<br />

Cassing<br />

sItuatIon auf Dem<br />

arbeItsmarkt<br />

Altersgruppe<br />

2004 2020<br />

Anzahl Anteil Anzahl Anteil Veränderung<br />

15 - 34 47070 36,1% 45589 37,8% 1,6%<br />

35 - 54 69825 53,6% 56985 47,2% -6,4%<br />

55 - 64 13345 10,2% 18083 15,0% 4,7%<br />

gesamt 130240 100,0% 120657 100,0%<br />

Zum einen fällt der zahlenmäßige Rückgang bei den Erwerbspersonen<br />

bis 2020 mit 7,4 Prozent erheblich höher aus als der allgemeine Bevölkerungsrückgang<br />

im Landkreis Göttingen. Damit stehen der Wirtschaft insgesamt<br />

weniger Arbeits- bzw. Nachwuchskräfte zur Verfügung, wodurch<br />

der Wettbewerb der Unternehmen um qualifizierte Facharbeitskräfte<br />

zunehmen wird. Dadurch wächst die Gefahr, dass es in Teilbereichen der<br />

Wirtschaft zu einem Fachkräftemangel und in der Folge zu Produktionsengpässen<br />

kommt.<br />

Zum anderen ergeben sich bis 2020 Verschiebungen in der altersmäßigen<br />

Zusammensetzung des Erwerbspersonenpotenzials im Landkreis Göttingen.<br />

Der Anteil der mittleren Altersgruppe bei den Erwerbspersonen<br />

sinkt von 53,6 Prozent auf 47,2 Prozent, während die älteren Erwerbspersonen<br />

ab 55 Jahre anteilsmäßig drastisch zulegen (von 10,2 Prozent auf<br />

15 Prozent).<br />

In der Fachdiskussion über die Entwicklung des Arbeitsmarktes in Stadt<br />

und Landkreis Göttingen und in der Bundesrepublik Deutschland insgesamt<br />

ist eine deutliche Segmentierung zu beobachten. Das Projekt „50plus<br />

– Erfahrung zählt“ macht deutlich, dass neben Frauen, Ostdeutschen,<br />

Langzeitarbeitslosen und MigrantInnen auch die über 50-Jährigen eine<br />

Zielgruppe sind, deren Zugangsmöglichkeit auf den ersten Arbeitsmarkt<br />

durch staatliche Förderung unterstützt werden soll. Diese Förderpolitik<br />

wird von einigen Arbeitsmarktexperten kritisiert. Für immer kleinere<br />

Gruppen würden immer speziellere Instrumente definiert.<br />

Kritiker argumentieren damit, dass durch den Abbau von Kündigungsschutzes<br />

und Alterszuschlägen in Tarifverträgen eine nachhaltigere<br />

Wirkung entfaltet werden könnte. Durch die Einführung Intelligenterer<br />

Zeitkonten sowie altersgerechte Arbeitsplätze, Betriebsabläufe und Entlohnungsbedingungen<br />

könnten auch die Tarifparteien für mehr Beschäftigung<br />

Älterer sorgen. Insgesamt müssten die Anreize abgebaut werden, Ältere<br />

aufs Abstellgleis zu schieben.<br />

15 Vgl. Abbildung 7<br />

16 Hiege, Karsten; Hesse, Wolf-Ekkehard (2006): “Regionalanalyse des Landkreises Göttingen“<br />

17 Fickinger, Nico: “Auf dem Abstellgleis“, FAZ vom 6. September 2006, S. 15<br />

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