Potenzialanalyse Seniorenwirtschaft - Regionalverband ...
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Nach Angaben der Kreisverwaltung ist der demographische Wandel für<br />
den Landkreis Göttingen ein wichtiges Thema. Zwar liegt bislang kein<br />
Gesamtkonzept vor, doch fördert der Landkreis im Rahmen konkreter<br />
Aufgabenstellungen die Anpassungsfähigkeit gesellschaftlicher Einrichtungen.<br />
So werden zwei Honorarkräfte mit jeweils 500 Euro monatlich für<br />
die Gestaltung der ehrenamtlichen Nachbarschaftshilfe Friedland-Rosdorf<br />
finanziert. Die offizielle Zuständigkeit für Seniorenfragen liegt im Sozialamt,<br />
als Querschnittsthema der Kreisverwaltung nimmt das Sozialamt die<br />
<strong>Seniorenwirtschaft</strong> jedoch nicht wahr. Ein Seniorenbeirat wurde auf der<br />
Ebene des Landkreises wegen der erforderlichen Basisnähe der Städte<br />
und Gemeinden nicht eingerichtet.<br />
Der derzeitige Altenhilfeplan des Landkreises Göttingen stammt aus dem<br />
Jahr 1984. Altenhilfe ist ein klassisches Aufgabenfeld der Landkreise und<br />
der kreisfreien Städte. Sie fasst gesetzliche Maßnahmen und Initiativen zur<br />
Förderung und Unterstützung alter Menschen zusammen. Das kann in Institutionen<br />
oder in offener Weise geschehen. Offen meint dabei nicht allein<br />
die räumliche Anlage, sondern den hohen Grad an Unverbindlichkeit für die<br />
Klientinnen und Klienten. So ist beispielsweise ein Altenheim “Einrichtung<br />
der Altenhilfe”, unabhängig davon, ob eine gemeinnützige Organisation<br />
die Alten- und Pflegeheime unterhält oder ein Gewerbebetrieb, beide<br />
sind “Träger der Altenhilfe”. Auch ambulante Dienste sind “Einrichtungen<br />
der Altenhilfe”. Sozialstationen sind Häuser, die betreuungsbedürftigen<br />
Menschen Alten- und Krankenpflege in der jeweils eigenen Wohnung<br />
gegen Entgelt zukommen lassen. Mitarbeit dort ist Teil der professionellen<br />
Pflege. Außerdem wird unter Altenhilfe auch eine Form der Sozialbetreuung<br />
verstanden, losgelöst von pflegerischen oder hauswirtschaftlichen<br />
Betreuungsformen, die z. B. von der Caritas und der Diakonie, also im<br />
Rahmen der Kirchengemeinden, angeboten werden.<br />
Im Vorwort der erwähnten Ausgabe heißt es, es sei nicht darum gegangen,<br />
ein „hochwissenschaftliches, statistisches Werk“ oder ein „soziales Telefonbuch“<br />
vorzulegen. Vielmehr wünschte man sich „einen transparenten<br />
Plan, mit dem gearbeitet werden könnte“ und der „sich als eine Hilfe<br />
für die Beteiligten erweisen“ würde. Ein Blick in das Inhaltsverzeichnis<br />
zeigt, wie vielfältig das Thema SeniorInnen im Landkreis Göttingen bearbeitet<br />
wurde: Die vielfältigen Angebote, Dienste und Einrichtungen<br />
wurden untersucht und die Ergebnisse der Arbeitsgruppe “Altenhilfeplanung“<br />
vorgelegt. Diese Arbeitsgruppe erarbeitete auf der Basis der<br />
Bestandsaufnahme Maßnahmen, die der Ausweitung, Verbesserung und<br />
bedürfnisorientierten Weiterentwicklung der Altenhilfe dienen sollten. In<br />
nahezu allen untersuchten Bereichen der Altenhilfe sind die angestrebten<br />
Veränderungen insbesondere qualitativer Art. Im Vorwort heißt es außerdem:<br />
„Die projektorientierten Maßnahmen bedürfen fortlaufender Überprüfung<br />
und Weiterentwicklung.“ Und: „Bei aller Lust zum Handeln, die<br />
– hoffentlich – aus dieser Planungsarbeit entsteht, sind alle aufgefordert,<br />
eigene Vorstellungen vom Altern zu überdenken und Selbstbestimmung,<br />
Partizipation und Ganzheitlichkeit des alten Menschen zur Grundlage und<br />
Richtschnur des Handelns zu machen.“<br />
18 Vorwort aus der Altenhilfeplanung, August 1985<br />
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SeniorInnen in der<br />
Gesellschaft