Potenzialanalyse Seniorenwirtschaft - Regionalverband ...
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Einhergehend mit den gesellschaftlichen Veränderungen haben sich<br />
zahlreiche neue Wohnformen entwickelt. Sie lassen sich nicht immer<br />
trennscharf definieren. Der Begriff Wohngemeinschaft wird im Allgemeinen<br />
mit jungen Leuten assoziiert, die nicht allein leben und gleichzeitig<br />
die Wohnkosten verringern wollen. Diese Wohnform findet inzwischen<br />
verstärkt Anhänger unter älteren Menschen. Die dafür gefundenen Organisationsformen<br />
sind vielfältig; der Begriff gemeinschaftliches Wohnen fasst<br />
ein weites Spektrum individueller Modelle. Ihnen ist gemeinsam, dass<br />
es sich um von Privatpersonen oder Vereinen initiierte Projekte handelt,<br />
in denen das Miteinander und das Sorgen füreinander im Vordergrund<br />
stehen. In einer Wohngemeinschaft hat jeder Bewohner sein eigenes<br />
Zimmer; Bad, Küche und Gemeinschaftsräume werden geteilt. Diese Form<br />
der Alten-WG ist bislang vor allem im Rahmen betreuter Wohngruppen<br />
bereits pflegebedürftiger bzw. dementer Menschen anzutreffen. Verbreiteter<br />
sind Hausgemeinschaften, in denen jeder Bewohner, ähnlich wie<br />
beim betreuten Wohnen, über eine abgeschlossene Wohnung verfügt und<br />
darüber hinaus Gemeinschaftsräume existieren. Das Ideal des gemeinschaftlichen<br />
Wohnens sind gegenseitige Anteilnahme und Unterstützung<br />
im Alltag und im Krankheitsfall – wenn nötig auch mit Unterstützung durch<br />
ambulante Pflegedienste.<br />
Zu den zentralen Merkmalen des gemeinschaftlichen Wohnens zählen:<br />
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Besondere Qualitäten des Zusammenlebens (gegenseitige Unterstützung),<br />
Mischung der Bewohner (Unterschiede nach Alter, Herkunft,<br />
Einkommen)<br />
Flexible Wohnraumgestaltung (Anpassungsfähigkeit an sich wandelnde<br />
Wohnbedürfnisse)<br />
Angestrebte Integration in das umgebende Wohnquartier und Verwirklichung<br />
gemeinschaftsfördernder Baukonzepte<br />
Mitwirkung der Bewohner bei der Projektentwicklung (Planung,<br />
Realisierung des Projektes, Gemeinschaftsleben, Selbstverwaltung,<br />
Mitspracherecht bei der Belegung)<br />
Alternative Wohnformen für Ältere sind aufgrund ihrer Verschiedenheit und<br />
der bislang eher geringen Verbreitung nicht statistisch erfasst, es stehen<br />
lediglich Schätzungen des Forums für gemeinschaftliches Wohnen (FGW)<br />
zur Verfügung. Bisher existieren demnach bundesweit etwa 200–300 selbst<br />
organisierte Wohnprojekte.<br />
Zu verzeichnen sind wachsendes Interesse sowie eine zunehmende Zahl<br />
von Veröffentlichungen zum gemeinschaftlichen Wohnen. Auch das Fernsehen<br />
liefert mit Dokumentationssendungen aus Wohnprojekten immer<br />
wieder Informationen zum gemeinschaftlichen Wohnen. Im Februar 2005<br />
wurde sogar eine Doku-Soap unter dem Titel „Silver-Girls – Die Alten-WG“<br />
95 Kremer-Preiß, Stolarz 2003<br />
99<br />
Gestaltungsfelder der<br />
<strong>Seniorenwirtschaft</strong>