Potenzialanalyse Seniorenwirtschaft - Regionalverband ...
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Wenn auch in vielen Vereinen Angebote für SeniorInnen bestehen, werben<br />
die Mitglieder des Kreissportbundes Göttingen doch SeniorInnen nicht<br />
gezielt an. Noch immer genießt der Jugendsport Vorrang. Die Vereine<br />
wollen nicht in den Ruf kommen, reine Seniorenclubs zu sein. Bislang ist<br />
es nicht gelungen, Kooperationen mit Krankengymnasten zu entwickeln.<br />
Meist empfehlen Krankengymnasten ihren Patienten nicht explizit, sich<br />
Sportvereinen anzuschließen.<br />
Die Zukunft der Sportvereine hängt nach Einschätzung des Stadtsportbundes<br />
Göttingen vor allem von ihrer Flexibilität ab, auf neue Nachfragepotenziale<br />
zu reagieren. Gerade die Großvereine wie der ASC Göttingen<br />
oder WASPO 08 reagierten rasch auf neue Trends. Fraglich bleibe, ob die<br />
betriebswirtschaftlich organisierten Fitnesscenter sich gezielter auf die<br />
wachsende Zielgruppe der Senioren einrichten und dadurch Beschäftigungspotenzial<br />
schaffen. Zwar gebe es in den Vereinen auch viele Angebote<br />
für Senioren, doch nach wie vor seien viele Übungsleiter ehrenamtlich<br />
aktiv. Seniorensport sei also alles andere als eine “Job-Maschine“.<br />
Nach Einschätzung des Kreissportbundes Göttingen ist die Möglichkeit,<br />
vormittags Sport treiben zu können, ein wesentlicher Grund für den Erfolg<br />
vieler Fitnesscenter. Deren Angebote können Nutzer zeitlich sehr flexibel<br />
wahrnehmen, außerdem bevorzugen einige Menschen lieber individuell<br />
und ohne den Kontext eines Sportvereins Sport. Für Fitnesscenter spreche<br />
zudem der Aspekt des Prestiges, der mit dem Besuch dieser Einrichtungen<br />
verbunden sei.<br />
Der Kreissportbund Göttingen sieht jedoch nicht zwangsläufig ein Konkurrenzverhältnis<br />
zwischen Fitnesscenter und Sportvereinen. Wer ins<br />
Fitnesscenter gehe, kündige nicht unbedingt die Mitgliedschaft in seinem<br />
Sportverein.<br />
Fitness-Studios<br />
In den Fitness-Studios in Stadt und Landkreis Göttingen gehören aktiv<br />
trainierende Senioren bis zum Alter von achtzig Jahren und mehr zum<br />
normalen Bild. In der Betreuung wird individuell auf die Bedürfnisse von<br />
SeniorInnen eingegangen. Einige Fitnesscenter erwägen, Ermäßigungen<br />
für Senioren oder einen “Club 60plus“ einzuführen.<br />
Nach Angaben von Kieser-Training in Göttingen liegt der Altersdurchschnitt<br />
46 Jahren deutlich über dem anderer Fitnessstudios.156 60 Prozent der<br />
Kunden sind über 50 Jahre, 18 Prozent über 66. Zwar verfügt Kieser-<br />
Training über keine speziellen Angebote für SeniorInnen, doch zielt das<br />
Gesamtkonzept darauf ab, dass Leute zum Training kommen, die jenseits<br />
von 40 Jahren sind. Das Kieser-Konzept sieht sich als Ergänzung zu Sportvereinen,<br />
da man sich auf das Krafttraining spezialisiert habe: „Ausdauer<br />
kann nicht ersetzt werden“.<br />
Der Deutsche Sportstudioverband e. V. hat ein lizenziertes Fitness- und<br />
Wohlfühlprogramm mit dem Namen BEST AGE® 50plus entwickelt,<br />
das besonders auf die Bedürfnisse dieser Altersgruppen eingeht. Wich-<br />
156 Gespräch mit Geschäftsführer Roman Idzik am 30. Juni 2006<br />
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