Potenzialanalyse Seniorenwirtschaft - Regionalverband ...
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zur Orientierungsunterstützung bei Sehbehinderung, das Einrichten von<br />
TV- und Rundfunkgeräten, Kommunikationsanlagen sowie die Installation<br />
von Notrufanlagen.<br />
Viele dieser industriell gefertigten Produkte lassen sich nur dadurch am<br />
Markt absetzen, weil sie vom Handwerker bedarfsgerecht beim Kunden<br />
eingesetzt oder mit anderen Produkten und Einzelelementen kombiniert<br />
werden. Oftmals sind dabei industrielle Produkte insbesondere im Bereich<br />
der Steuerungstechnik und Gebäudeautomation so weit entwickelt, dass<br />
ihr praktischer Wert von Wohnberatern angezweifelt wird, da diese eine<br />
Überforderung des Nutzers befürchten. Gerade hier greift die Fähigkeit<br />
des Handwerkers, individuell angemessene Lösungen vorzuschlagen.<br />
Die Stärke des Handwerks liegt in der individuellen Anpassung an die<br />
Kundenwünsche. „Universal Design“ – die gestalterisch-konzeptionelle<br />
Ausrichtung auf eine generationenübergreifend breite Zielgruppe – bedeutet<br />
hier, auf ein breites Spektrum von Standardlösungen zurückgreifen<br />
und diese zum Kundennutzen leicht und individuell angepasst kombinieren<br />
zu können.<br />
Eine beispielhafte Handwerkskooperation im senioren- und behindertengerechten<br />
Bauen ist die Initiative BarriereFREI LEBEN, welche eine Vielzahl<br />
an Mitgliedsbetrieben aus acht Bundesländern und sogar Österreich<br />
umspannt. Mit der Tischlerei Seeland aus Reinhausen in der Gemeinde<br />
Gleichen ist dabei auch ein Handwerksbetrieb aus dem Landkreis Göttingen<br />
vertreten. Diese Kooperation bietet eine qualifizierte Wohnberatung<br />
und Planung, den kompletten Ein- und Umbau sowie das Einrichten von<br />
senioren- und behindertengerechten Wohnräumen aus einer Hand an. Die<br />
Kooperation bietet an, sich anhand zweier Musterwohnungen in Lünen<br />
und Hannover einen Überblick über Möglichkeiten und Leistungen des<br />
Handwerks zu verschaffen. Darüber hinaus arbeiten die Mitglieder der<br />
Kooperation im Rahmen der Wohnberatungsstellen mit verschiedenen<br />
externen Akteuren wie z. B. kommunalen Ämtern, Einrichtungen und<br />
Diensten der freien Wohlfahrtspflege, Sozialstationen und Pflegediensten,<br />
Wohnungsunternehmen und Hauseigentümern, Ärzten, Therapeuten und<br />
Sanitätshäusern, Kirchengemeinden, Initiativen und Selbsthilfegruppen<br />
zusammen.<br />
Marktfeld seniorengerechte Dienstleistungen<br />
Mit der steigenden Anzahl pflegebedürftiger Menschen wird es immer<br />
schwieriger, die Versorgung älterer Menschen in zentralen Einrichtungen<br />
zu finanzieren. Dezentral verfügbare haushaltsbezogene Dienstleistungen<br />
werden wichtiger. Menschen, die in ihrer Mobilität eingeschränkt sind,<br />
sind von diversen Unterstützungs- und Versorgungsleistungen abhängig,<br />
die derzeit aus unterschiedlichen Wirtschaftszweigen heraus erbracht<br />
werden. Darüber hinaus bieten sich vielfältige Tätigkeitsfelder für Handwerksbetriebe,<br />
die dem Bequemlichkeitsbedürfnis der Senioren Rechnung<br />
tragen.<br />
113 Auch virtuelle Besichtigungen der Musterhäuser sind möglich unter http://www.barrierefreileben.<br />
de (Zugriff: August 2006).<br />
121<br />
Gestaltungsfelder der<br />
<strong>Seniorenwirtschaft</strong>