Potenzialanalyse Seniorenwirtschaft - Regionalverband ...
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1 zusammenfassung<br />
Entwicklung und Vermarktung von Produkten und Dienstleistungen für<br />
ältere KundInnen sind geeignet, Perspektiven für die wirtschaftliche Entwicklung<br />
der Stadt und des Landkreises Göttingen und darüber hinaus<br />
für die gesamte Region Südniedersachsen zu eröffnen. Seniorinnen und<br />
Senioren verfügen über eine hohe Kaufkraft. Der Anteil dieser Altersgruppe<br />
an der Gesamtbevölkerung ist in den vergangenen Jahren gestiegen – er<br />
wird auch weiter an Bedeutung gewinnen.<br />
Überlappt wird diese Entwicklung jedoch durch regionale Struktur- und<br />
Wachstumsprobleme, die sich unter anderem in deutlich geringeren<br />
Durchschnittseinkommen gegenüber prosperierenden Regionen Nordwest-Niedersachsens,<br />
z. B. dem Landkreis Leer, manifestieren.<br />
Die Wirtschaft in Stadt und Landkreis Göttingen wird sich der neuen<br />
Möglichkeiten, die sich aus dem demographischen Wandel ergeben,<br />
zunehmend bewusst. Bei der Entwicklung von Produkten und Dienstleistungen<br />
berücksichtigen viele Unternehmen die erhöhte Bedeutung der<br />
SeniorInnen auf den regionalen und überregionalen Märkten.<br />
Trotz vielfältiger punktueller Bemühungen in Stadt und Landkreis Göttingen<br />
mangelt es jedoch in vielen Gestaltungsfeldern der <strong>Seniorenwirtschaft</strong><br />
noch immer an ausreichender Anpassungsflexibilität der Anbieter. Das<br />
gilt sowohl im privaten als auch im öffentlichen Sektor. Viele Facetten des<br />
demographischen Wandels werden in der aktuellen Geschäftspraxis und<br />
der strategischen Unternehmensausrichtung nur unzureichend berücksichtigt.<br />
Um die Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen und Standort sichern<br />
und entwickeln zu können, ist es deshalb erforderlich, den Gruppen der<br />
Älteren als Leistungserbringer und Leistungsbezieher eine noch höhere<br />
Aufmerksamkeit zu schenken, als dies bislang erfolgt ist.<br />
Die in der vorliegenden <strong>Potenzialanalyse</strong> aufgezeigten Handlungsansätze<br />
sollten deshalb konkretisiert und auf eine Umsetzung weiter geprüft<br />
werden. Ein in Nordrhein-Westfalen entwickeltes Ignoranz-Szenario zeigt<br />
die Konsequenzen für den Fall auf, dass die erforderlichen Anpassungsleistungen<br />
nicht erbracht werden.<br />
In Gestaltungsfeldern wie der ambulanten Pflege und dem seniorengerechten<br />
Wohnen bestehen – das zeigt die vorliegende Studie – unmittelbar<br />
neue Beschäftigungspotenziale. Beim Vorliegen persönlicher und fachlicher<br />
Eignung können in Sektoren wie diesen auch ältere Erwerbslose auf<br />
den ersten Arbeitsmarkt vermittelt werden – wenn auch möglicherweise<br />
nur im Rahmen prekärer Arbeitsverhältnisse. In den meisten anderen<br />
Gestaltungsfeldern dürften die Wirkungen aber eher mittelbar sein.<br />
2 Hiege, Karsten; Hesse, Wolf-Ekkehard (2006): “Regionalanalyse des Landkreises Göttingen – Basisdaten<br />
zu älteren Beschäftigten und Erwerbslosen“ (<strong>Regionalverband</strong> Südniedersachsen e.V.)<br />
3 Circel, Michael; Hilbert, Josef; Schalk, Christa (2004): “Produkte und Dienstleistungen für mehr Lebensqualität<br />
im Alter“, Institut für Arbeit und Technik, Gelsenkirchen, S. 103<br />
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