Potenzialanalyse Seniorenwirtschaft - Regionalverband ...
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4. In Abstimmung mit Herstellern, Handwerk, Verbraucherberatung,<br />
Wohnungsgesellschaften und anderen großen Vermietern wird<br />
eine barrierefreie Wohnung eingerichtet und als Modellwohnraum<br />
zu Besuchen zur Verfügung gestellt.<br />
Angesichts der demographischen Entwicklung im Landkreis Göttingen<br />
wird die Bedeutung der über 50-Jährigen als Konsumenten zunehmen.<br />
Dabei ist zu beachten, dass es sich hierbei nicht um eine homogene Zielgruppe<br />
handelt. Produkte und Dienstleistungen sowie deren Bewerbung<br />
sollten seniorengerecht sein, ohne “omahaft“ zu wirken. Probleme im<br />
Umgang mit Produkten des täglichen Bedarfs behindern deren Vermarktung<br />
massiv.<br />
Einkaufen ist insbesondere für Ältere nicht nur ein Versorgungsvorgang,<br />
sondern bietet auch die Möglichkeit zur Kommunikation, Service hat<br />
daher auch immer eine persönliche Note. Bei älteren Kunden lohnt sich<br />
die Beratung mehr, weil sie die Kaufentscheidung eher Informationen<br />
des Verkaufspersonals stützen als junge. Bei der Beratung ist neben der<br />
fachlichen auch die sprachliche Fähigkeit des Verkäufers wichtig. Gerade<br />
von jüngeren Menschen erwarten Senioren Respekt, einen freundlichen<br />
und zuvorkommenden Umgangston. Senioren schätzen eine persönliche<br />
Beratung, weil ihre Bedürfnisse und Wünsche häufig speziell sind.<br />
Zuzustimmen ist dem Vorsitzenden des Landesseniorenrates Niedersachsen,<br />
der wenig von dem Konzept des Seniorenkaufhauses hält. 0 Es sollte<br />
auch darauf verzichtet werden, “Seniorenecken“ in Supermärkten einzurichten.<br />
Gesunde Senioren sind mobil und flexibel. Ihnen ist es möglich,<br />
sich auch ohne diese Einrichtung einen Überblick über seniorengerechte<br />
Produkte und Dienstleistungen zu verschaffen.<br />
Viel wichtiger ist eine kompetente Beratung im Handel allgemein. Häufig<br />
bringen Senioren älteren Verkäufern mehr Vertrauen gegenüber als jüngeren.<br />
Es kommt immer darauf an, dem Konsumenten bei der Beratung<br />
den Spielraum zu geben, sich selbst zu entscheiden. Während früher eine<br />
altenspezifische Bekleidung vorherrschte, tragen heute auch 70-jährige<br />
Menschen Jeans. Da Marketingfachleute raten, älteren Personen zielgruppenorientiert<br />
anzusprechen, aber nicht als Senioren zu bezeichnen, wird<br />
der Vorschlag abgelehnt, ein regionales Göttinger Gütesiegel “seniorengerecht“<br />
einzuführen.<br />
Initiativen für Verbesserung der Seniorengerechtigkeit des Handels bestehen<br />
aus einer Vielzahl von Einzelmaßnahmen. Gemeinsam mit Vertretern<br />
des Handels wird geprüft, ob ein seniorengerechter Supermarkt als Modellprojekt<br />
mit Aspekten wie den Folgenden eingerichtet werden kann:<br />
Gestaltung der Schaufenster: die Preisschilder sind klar und deutlich zu<br />
lesen, der Preis ist den ausgestellten Ware leicht zuzuordnen, an Treppen<br />
werden beidseitig Geländer angebracht, Türen sind leichtgängig, Ruhebereiche<br />
werden eingerichtet. Der Bürgersteig ist rutschfrei. Standorte für<br />
220 Gespräch mit Dr. Christoph Steinbach am 5. April 2006<br />
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Handlungsempfehlungen<br />
HanDel