Potenzialanalyse Seniorenwirtschaft - Regionalverband ...
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senIorenarbeIt<br />
Nach Ansicht der Kommunen besteht aber die Gefahr, dass sich die wirtschaftliche<br />
Situation Älterer in den nächsten Jahren verschlechtert. Die<br />
Ankündigung der Bundesregierung, dass in den nächsten Jahren deutliche<br />
Rentenanpassungen nicht zu erwarten sind, ist dabei nur ein Faktor. Eine<br />
zunehmende Bedeutung dürfte zudem die Tatsache erlangen, dass durch<br />
den Bevölkerungsrückgang gerade in der Fläche die Mieten und damit für<br />
Hauseigentümer die Einnahmemöglichkeiten sinken. Der demographische<br />
Wandel wird auch auf die Immobilienpreise durchschlagen und damit den<br />
Verkauf von Eigentum erschweren.<br />
Weitere Aspekte sind das zunehmende Auseinanderfallen von Familien und<br />
die Singularisierung der Gesellschaft. Der Bürgermeister der Gemeinde<br />
Friedland beobachtet, dass manche Ältere bei der Bewirtschaftung ihrer<br />
Häuser überfordert sind. In den Häusern dieser Gemeinde wie auch in anderen<br />
Teilen des Kreisgebiets besteht bei vielen Immobilien in Privatbesitz<br />
erheblicher Sanierungs- und Modernisierungsbedarf. Wenn mittelfristig<br />
die Einkommen Älterer zurückgehen, steigen tendenziell die Ausgaben<br />
der Sozialhilfeträger.<br />
Deutlich wird also, dass die erwarteten Impulse, die die <strong>Seniorenwirtschaft</strong><br />
für die Regionalentwicklung auslöst, relativiert und in Anbetracht<br />
der zunehmenden wirtschaftlichen Probleme vieler SeniorInnen bewertet<br />
werden müssen.<br />
Seniorenarbeit wird in vielfältigen gesellschaftlichen Bereichen geleistet:<br />
von Wohlfahrtsverbänden oder Gewerkschaften bis hin zum Kleingartenverein<br />
und Ehemaligentreffen von Unternehmen. Im Folgenden wird ein<br />
Überblick mit Schwerpunkt auf die kommunalen Aktivitäten gegeben.<br />
Kreisangehörige Städte und Gemeinden<br />
Im Rahmen von Kommunalbefragungen im Juni und Juli 2006 gaben für<br />
die Seniorenarbeit sechs der elf kreisangehörigen Kommunen klare Zuständigkeiten<br />
in Fachämtern bzw. Fachbereichen an. In Friedland und Gleichen<br />
liegt die Zuständigkeit bei der Gleichstellungsbeauftragten, in Adelebsen,<br />
Staufenberg und Rosdorf beim Bürgermeister bzw. der Bürgermeisterin.<br />
Mit Ausnahme der Stadt Hann. Münden halten alle Verwaltungsspitzen<br />
Seniorenfragen für ein Querschnittsthema.<br />
Die spezifisch auf SeniorInnen zugeschnittenen Angebote der Stadt- und<br />
Gemeindeverwaltungen im Landkreis Göttingen – mit Ausnahme der Stadt<br />
Göttingen – orientieren sich eher am klassischen Altersbild. Wenngleich<br />
Veranstaltungen wie Kaffeenachmittage wichtige Foren der Begegnung<br />
und des Austauschs von SeniorInnen sind und für die Veranstalter häufig<br />
viel Aufwand und Mühe bedeuten, zeugen sie weder von besonderer<br />
Kreativität noch berücksichtigen sie, dass viele SeniorInnen über diese<br />
Veranstaltungen hinaus vielfältige Interessen haben, von denen zumindest<br />
einige auch von den Kommunen aufgegriffen werden könnten.<br />
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