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Potenzialanalyse Seniorenwirtschaft - Regionalverband ...

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nung ausgeräumt. Nach der Sanierung findet der Kunde seine Wohnung<br />

komplett wieder eingeräumt vor – möglicherweise noch mit einem Strauß<br />

Blumen auf dem Wohnzimmertisch.<br />

Detlef Wonnemann aus Ahlen übernimmt bei seinem Hausmeisterservice<br />

kleinere Reparaturen, Instandsetzungen und Renovierungen, für die „kein<br />

Handwerker mehr rauskommt“ und nutzt eine Marktnische. Ähnlich sind<br />

Angebote des Sanitär-Heizung-Klima-Handwerks einzustufen, kranken<br />

oder älteren Kunden, die auch während der Umbauarbeiten im Bad an<br />

ihre Wohnung gebunden sind, für diese Zeit mobile Sanitäranlagen aufzustellen.<br />

Der Bedarf nach haushaltsnahen Dienstleistungen eröffnet solchen Betrieben<br />

Entwicklungschancen, die bereit sind, über ihre angestammten<br />

Kernbereiche hinaus tätig zu werden. Unter haushaltsnahen Dienstleistungen<br />

sind vor allem folgende Leistungen zu verstehen: Zubereitung von<br />

Mahlzeiten im Haushalt, Reinigung der Wohnung, Pflege und Versorgung<br />

alter oder pflegebedürftiger Personen, Schönheitsreparaturen, kleine<br />

Ausbesserungsarbeiten und Gartenpflege.<br />

Die Bedürfnisse älterer Menschen dürften jedoch über die oben genannten<br />

Bereiche hinausgehen. Wichtig ist insbesondere der Wunsch nach<br />

Kommunikation. Modellprojekte im In- und Ausland belegen, dass ältere<br />

Menschen mit Erfolg an die Nutzung neuer Medien herangeführt werden<br />

können – sei es an die Nutzung von Computer und Internet oder an Technologien,<br />

die über erweiterte Funktionen das Fernsehen als dialogfähiges<br />

Kommunikationsmedium verwenden.<br />

Auch der Einsatz verschiedenartiger Notrufsysteme hat sich in Modellprojekten<br />

bewährt. Diese setzen eine Zusammenarbeit von technischen<br />

und sozialen Dienstleistern voraus. Die Vermarktungschancen für die<br />

zugehörige Technik sind immer an die Qualität der korrespondierenden<br />

Betreuungsleistungen gekoppelt.<br />

Als Voraussetzung für eine erfolgreiche Platzierung handwerklicher Dienstleistungen<br />

in die bestehenden lokalen Dienstleistungsstrukturen ist also<br />

die genaue Kenntnis der seniorenmarktrelevanten Anbieter innerhalb und<br />

außerhalb des Handwerks vonnöten.<br />

Die möglichen Schnittstellen zum Handwerk – auch außerhalb der Bau-<br />

und Ausbauhandwerke – sind dabei offenkundig. In welchem Umfang sich<br />

solche oder weitere Dienstleistungsideen am Markt etablieren können,<br />

dürfte in hohem Maße davon abhängen, ob es gelingt, kleinräumige<br />

Netzwerke zwischen Unternehmen, Kommunen und gemeinnützigen<br />

Einrichtungen zu schaffen.<br />

Bei der Konzeption und Vermarktung seniorengerechter Dienstleistungen<br />

und Bauleistungen scheint es sinnvoll, sich nicht am Alter der Zielgruppe<br />

zu orientieren, sondern auf bestimmte, typisierbare Lebenssituationen<br />

abzustellen. Solche Lebenslagen sind z. B.: Auszug der Kinder aus dem<br />

gemeinsamen Haushalt, Unfall mit bleibenden körperlichen Beeinträchtigungen,<br />

Trennung der Partner, Tod eines Lebenspartners, spezifische<br />

Krankheitsbilder (Demenzerkrankung, Schlaganfall), Pflegeübernahme<br />

123<br />

Gestaltungsfelder der<br />

<strong>Seniorenwirtschaft</strong>

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