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Potenzialanalyse Seniorenwirtschaft - Regionalverband ...

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Eine Apothekerin machte die Beobachtung, dass einige Senioren mittlerweile<br />

selbstsicherer und offener mit früheren Tabuthemen wie Altersinkontinenz<br />

umgehen, da diese mittlerweile schön öfter in den Medien<br />

thematisiert werden. Ein Apotheker bemerkte, dass Seniorinnen bei<br />

persönlichen Themen eher die Beratung von weiblichem Apothekenpersonal<br />

nachfragen.<br />

Es gibt im Landkreis Göttingen eine Reihe von Sanitätshäusern. Das<br />

Sortiment des von den Autoren besuchten Sanitätshauses umfasst eher<br />

typische Artikel wie Rollstühle, Angora-Unterwäsche und Verbandsmaterial.<br />

Universal Design spielt eher eine untergeordnete Rolle, obwohl<br />

neben Senioren durchaus auch jüngere Kunden das Geschäft aufsuchen<br />

wie z. B. Schwangere. Marketing wird z. B. über Ärzte, Hausbesuche<br />

sowie Alten- und Pflegeheime betrieben. Das Sanitätshaus wird über<br />

neue Produkte durch Außendienstmitarbeiter der Zulieferfirmen und über<br />

Messebesuche informiert.<br />

Viele Menschen sind darauf angewiesen, dass die Krankenkassen die<br />

Leistungen bezahlen. Dass sich viele Senioren nicht richtig informiert<br />

fühlten, überrascht den Inhaber nicht. Die Beschäftigten im Sanitätshaus<br />

sind zum größten Teil älter als 50 Jahre. Höhere Glaubwürdigkeit, ausgeprägtes<br />

Einfühlungsvermögen und angemessener Umgangston gegenüber<br />

älteren KundInnen spreche für den Einsatz älterer Mitarbeiter. Bei<br />

Themen wie Diabetes und Inkontinenz lassen sich Männer meist lieber<br />

von Gleichaltrigen beraten<br />

Gesundheitsberatung Friedland<br />

Die Gesundheitsberatung Hermeier in Friedland treibt Prävention in dem<br />

Bemühen, ältere Kunden (die meisten ab 70) vor Pflegebedürftigkeit und<br />

Krankheit zu schützen. Meist sind es ältere Menschen, die bereits ein<br />

gesundheitliches Handicap haben und die fürchten, wenn ein weiteres<br />

dazukommt, der Weg ins Pflegeheim unvermeidlich werde. Das Konzept<br />

der Diplom-Pflegewirtin Heike Hermeier hat drei Säulen: Ernährung, Bewegung<br />

und Entspannung. Das Thema “Sturzprophylaxe“ bezeichnet sie<br />

als wichtig.149 Es müsse SeniorInnen bewusst gemacht werden, dass mit<br />

steigendem Alter die Sturzgefahr steige. Wichtig sei es zu identifizieren,<br />

wo im Haushalt Stolperfallen liegen.<br />

Für die Präventionsberatung ist keine spezielle Zulassung erforderlich. Die<br />

Leistungen werden überwiegend privat finanziert, nur in wenigen Fällen<br />

übernehmen die Krankenkassen die anfallenden Kosten einer Präventionsberatung.<br />

Autogenes Training wird nach einer Sondervereinbarung<br />

mit den Krankenkassen (BKK und AOK) übernommen. Die Hermeier<br />

Gesundheitsberatung geht davon aus, dass sich an der überwiegend<br />

privaten Finanzierung kaum etwas ändern wird. Ein von der rot-grünen<br />

Bundesregierung diskutiertes Präventionsgesetz wurde inzwischen auf<br />

Eis gelegt.<br />

149 Gespräch vom 7. Juni 2006<br />

155<br />

Gestaltungsfelder der<br />

<strong>Seniorenwirtschaft</strong>

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