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Potenzialanalyse Seniorenwirtschaft - Regionalverband ...

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Bei der Wertschätzung des Wohnens zu Hause wird oft übersehen, dass<br />

der eigene Wohnraum eine Reihe von Risiken aufweist. Dies können Treppen,<br />

Stufen, Stolperfallen an Teppichen und Barrieren sein. Besonders in<br />

Altbauten bergen schadhafte Installationen, geringe Bewegungsflächen,<br />

unfallträchtige Badezimmer mit fehlenden Haltegriffen oder Türschwellen<br />

erhebliche Einschränkungen und Verletzungsgefahren. Eine rechtzeitige<br />

Anpassung des Wohnraums an die veränderten Bedürfnisse des Alters<br />

kann so einen wichtigen Beitrag zum Erhalt der Eigenständigkeit leisten<br />

und einer Pflegebedürftigkeit entgegenwirken.<br />

Die altersgerechte Anpassung einer Wohnung – z. B. durch Installation<br />

von Haltegriffen und Geländern, den Einbau eines Aufzuges oder Treppenlifters,<br />

die Beseitigung von Türschwellen oder die Installation einer<br />

bodengleichen Dusche – tragen dazu bei, körperliche Beeinträchtigungen<br />

zu kompensieren. Anpassungsmaßnahmen müssen individuell auf die<br />

spezifische Wohnsituation zugeschnitten sein und am besten so gestaltet<br />

werden, dass sie erweitert werden können. Deshalb sind qualifizierte Beratungsangebote<br />

wichtig. Bereits kleine Maßnahmen, wie das Umstellen<br />

der Möbel und die Entfernung von Stolperfallen, können risikomindernd<br />

sein und die Wohnqualität erhöhen. Darüber hinaus sind auch Hilfe- und<br />

Betreuungsmöglichkeiten (Familie, Hausnotrufsysteme, ambulante Dienste)<br />

bedeutsam, um auch bei entstehendem Pflegebedarf nicht umziehen<br />

zu müssen.65<br />

Gesunde ältere Menschen, also solche, die keine Leistungen aus der<br />

Pflegeversicherung erhalten, lassen sich statistisch praktisch nicht von<br />

anderen Altersgruppen unterscheiden. Um dennoch zu Aussagen über<br />

die Quantitäten des Wohnstatus älterer Menschen in den Kommunen<br />

des Untersuchungsraums zu kommen, wurden Daten des Niedersächsischen<br />

Landesamtes für Statistik (NLS) in Verbindung mit weiteren<br />

regionalstatistischen Studien ausgewertet. Sie geben Auskunft über die<br />

Altersstruktur in den Gemeinden und über den Bestand an Wohngebäuden<br />

und Wohneinheiten. Die Landestreuhandstelle berechnet die so genannte<br />

Eigenheimquote, die eine Annäherung an das Verhältnis der im Eigentum<br />

und zur Miete wohnenden Bevölkerung ermöglicht.<br />

Es erscheint sinnvoll bezüglich des Wohnens im Alter zwischen Mietern<br />

und Bewohnern von Eigentum zu differenzieren, da sich trotz ähnlicher<br />

Probleme unterschiedliche Lösungen zur Steigerung der Lebensqualität<br />

zu Hause anbieten. Mieter sind auf den Wohnungsmarkt und dessen<br />

Angebot angewiesen und müssen evtl. den Wohnort wechseln, falls die<br />

derzeitige Wohnung ein Verbleiben im Alter nicht erlaubt. Eigentümer sehen<br />

sich mit der Verantwortung konfrontiert, die Anpassung ihrer Wohnung<br />

an die Bedürfnisse des Alterns selbst zu organisieren, zu gestalten und<br />

zu finanzieren, sofern sie planen, ihren Lebensabend dort zu verbringen.<br />

Zwar existiert auf Bundesebene eine ganze Reihe von Untersuchungen bezüglich<br />

der Wohnwünsche und Probleme älterer Menschen, auf regionaler<br />

Ebene sind derartige Informationen jedoch nur für Teilräume verfügbar.66<br />

Um eine realitätsnahe Einschätzung der Situation in Stadt und Landkreis<br />

65 Vgl. Bertelsmannstiftung et al. (Hrsg.) 2005, S. 13<br />

66 GEWOS 2005: “Göttingen 2020.- Wohnungsmarktanalyse und –prognose“<br />

75<br />

Gestaltungsfelder der<br />

<strong>Seniorenwirtschaft</strong>

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