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Potenzialanalyse Seniorenwirtschaft - Regionalverband ...

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7 gestaltungsfelder der<br />

senIorenWIrtschaft<br />

Das Altern der Gesellschaft ist nicht nur mit Belastungen und Risiken<br />

verbunden, sondern es bietet auch Perspektiven für Wirtschaft und<br />

Beschäftigung. Der Begriff <strong>Seniorenwirtschaft</strong> greift diese Chancen auf<br />

und macht deutlich, dass alte Menschen nicht eher Last für das soziale<br />

System sind, sondern eine bisher vernachlässigte wirtschaftlich potente<br />

und politisch starke Gruppe, deren Gewicht in den nächsten Jahren weiter<br />

zunehmen wird.<br />

Die übergeordneten Ziele der <strong>Seniorenwirtschaft</strong> sind gesellschaftspolitischer<br />

Natur und zielen darauf ab, SeniorInnen mehr Möglichkeiten zur<br />

Teilhabe und zur Selbstverwirklichung zu eröffnen und ihre Lebensqualität<br />

zu verbessern. Zum anderen sind sie ökonomisch orientiert und wollen<br />

zur Erschließung der Kundengruppe SeniorInnen beitragen und die Wirtschaft<br />

dahin gehend sensibilisieren, angemessene Produkte und Dienstleistungen<br />

für Ältere zu entwickeln und zu vermarkten.<br />

Die bisherigen Erfahrungen vor allem in Nordrhein-Westfalen zeigen, dass<br />

sich eine so verstandene (Sozial-)Politik für ältere Menschen durchaus<br />

mit dem marktwirtschaftlich orientierten Denken von Unternehmen in<br />

Einklang bringen lässt und dass es im Interesse des Gemeinwohls ist,<br />

diese unterschiedlichen Ziele zusammenzubringen.<br />

Eine klar konzipierte seniorenorientierte Wirtschafts- und Beschäftigungsförderung<br />

erfolgt weder bei der Stadt noch im Landkreis Göttingen. Sowohl<br />

die Verwaltungschefs der kreisangehörigen Kommunen als auch Gesellschaften<br />

wie WRG, GWG und Wirtschaftsförderung- und Erschließungsgesellschaft<br />

Hann. Münden bestätigen, dass ihre Arbeit nicht spezifisch<br />

seniorenorientiert ausgerichtet ist. Insbesondere bei WRG und GWG wird<br />

aber attestiert, dass die Senioren angesichts ihrer steigenden Bedeutung<br />

in der Gesellschaft erhöhter Aufmerksamkeit bedürfen. Dies gelte jedoch<br />

weniger für öffentliche Initiativen als für die strategische Ausrichtung<br />

privater Leistungsanbieter.<br />

Als zentraler Wert unserer Gesellschaft ist Wohnen Ausdruck von Individualität,<br />

Selbstbestimmung, Repräsentation und Lebensqualität und ist<br />

damit ein wichtiger Faktor in der <strong>Seniorenwirtschaft</strong>. Ältere Menschen<br />

verbringen mit zunehmendem Alter einen immer größeren Teil ihrer Zeit<br />

zu Hause. Durch gesundheitliche Einschränkungen verringert sich der Aktionsradius,<br />

und die Bedeutung des Wohnumfeldes für die Lebensqualität<br />

steigt. Beziehungen und Kontaktmöglichkeiten bieten Unterstützung und<br />

gleichzeitig die Möglichkeit, eigene Fähigkeiten aktiv ins Gemeinschaftsleben<br />

einzubringen. Besonders für allein lebende Menschen spielt dieser<br />

Aspekt eine wichtige Rolle. Abgesehen vom ideellen Wert der eigenen<br />

Wohnung tragen zusätzlich die oft niedrigen Mieten (aufgrund langjähriger<br />

Mietverhältnisse) dazu bei, dass die Bereitschaft, das vertraute Umfeld<br />

zu verlassen, gering ist. Doch dem Wunsch des Verbleibens in der heimischen<br />

Umgebung bei aufkommender Pflegebedürftigkeit sind in der<br />

Praxis oft Grenzen gesetzt. Diese bestehen einerseits in der Finanzierung<br />

71<br />

woHnen

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