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Potenzialanalyse Seniorenwirtschaft - Regionalverband ...

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von Unterstützungsdienstleistungen, deren Qualität und Koordination,<br />

aber auch im zunehmenden Verlust familiärer Hilfepotenziale, z. B. durch<br />

die hohe Arbeitsmobilität der jüngeren Generationen.<br />

In den vergangenen Jahren wurden technologische Neuerungen entwickelt,<br />

die das Leben in den eigenen vier Wänden unterstützen. Trotz der<br />

genannten Probleme verfügen ältere Menschen heute über eine Vielzahl<br />

von Möglichkeiten und Hilfen, ihr Leben in den eigenen vier Wänden selbstbestimmt<br />

so lange wie möglich weiterzuführen. In den verschiedenen<br />

Wohnformen und Wohnbedürfnissen spiegeln sich die soziokulturellen Unterschiede<br />

wider. Abhängig von Alter, Wohnort, Familienstand, Haushaltsgröße,<br />

Vermögen, Bildungsstand und eventuellem Migrationshintergrund<br />

bestehen höchst unterschiedliche Voraussetzungen und Ansprüche bzw.<br />

Fähigkeiten, das Wohnen im Alter zu planen und gestalten. Angesichts<br />

fortschreitender gesellschaftlicher Ausdifferenzierung von Lebensstilen<br />

ist davon auszugehen, dass sich diese Unterschiede, vor allem unter<br />

den “jüngeren Älteren“, weiter ausprägen werden und dass mit höchst<br />

differenzierten Nachfragemustern zu rechnen ist.<br />

Die Nachfrage nach altengerechten Wohnformen wird aufgrund der demographischen<br />

Veränderungen in den kommenden Jahren zunehmen.<br />

Für bestimmte Altersgruppen lassen sich generalisierende Annahmen<br />

bezüglich ihrer Wohnbedarfe treffen :<br />

Die Wohnbedürfnisse der “Jungsenioren“ (etwa 60–70 Jahre) sind durch<br />

Komfort- und Freizeitorientierung geprägt. Aufgrund der meist vorangegangenen<br />

Konsolidierung der Wohnsituation ist die Mobilität in dieser<br />

Lebensphase relativ gering. 0<br />

Im Alter der “Senioren“ (etwa 70–80 Jahre) entstehen die ersten Bedarfe<br />

für vorpflegerische Hilfeleistungen, die häufig noch Komfortcharakter<br />

haben, aber dazu beitragen, eine selbstständige Lebensführung aufrechtzuerhalten.<br />

Nun werden dementsprechend Wohnraumanpassungsmaßnahmen,<br />

Betreutes bzw. Service-Wohnen und Angebote der Altenhilfe<br />

interessant.<br />

In der Gruppe der “Hochbetagten“ (über 80 Jahre) steigt die Pflegefallwahrscheinlichkeit<br />

an. In dieser Altersgruppe gewinnt die Pflegeeignung der<br />

Wohnung im Zusammenhang mit aufsuchender Betreuung an Bedeutung<br />

(z. B. ausreichende Bewegungsflächen, Ausstattung des Badezimmers<br />

und Dienstleistungen wie hauswirtschaftliche Hilfen, Essen auf Rädern<br />

etc.), ebenso die ambulante und auch die stationäre Pflege.<br />

Im Gegensatz zu Begriffen wie seniorengerecht, altengerecht, behindertenfreundlich<br />

und barrierearm, die unterschiedlich ausgeprägte Formen<br />

der Gebäudeausstattung und Umfeldgestaltung im Hinblick auf die Bedürfnisse<br />

Älterer und behinderter Menschen beschreiben, ist “Barrierefreiheit“<br />

ein gesetzlich festgelegtes baulich-technisches Qualitätsmerkmal.<br />

58 Steffens et al. 2004, S. 7<br />

59 Eichener 2004<br />

60 Vgl. auch LTS 2005: “Perspektiven der Wohnungsnachfrage. Wohnungsprognose 2010/2015“, Wohnungsnachfragemuster<br />

nach Lebensphasen, S. 15<br />

61 Steffens et al. 2004, S. 9<br />

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