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Potenzialanalyse Seniorenwirtschaft - Regionalverband ...

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Derzeit gibt es im Landkreis Göttingen insgesamt 2.054 Handwerksbetriebe,<br />

davon entfallen 801 auf das Oberzentrum Göttingen. Daraus ergibt<br />

sich eine Betriebsdichte von knapp acht Handwerksbetrieben je eintausend<br />

Einwohner für den gesamten Landkreis, wobei in der Stadt Göttingen<br />

selbst etwa sechseinhalb Betriebe auf 1.000 Einwohner kommen.<br />

Damit ist der Versorgungsgrad der Bevölkerung im Landkreis Göttingen<br />

mit handwerklichen Gütern und Dienstleistungen – gemessen an der<br />

Betriebsdichte – deutlich schlechter als im gesamten Handwerkskammerbezirk<br />

Hildesheim-Südniedersachsen (9,2 Betriebe/1.000 Einwohner)<br />

oder im Durchschnitt des Landes Niedersachsen (9,7 Betriebe/1.000<br />

Einwohner).<br />

Aus der Abbildung 20 geht hervor, dass fast die Hälfte der Handwerksbetriebe<br />

im Landkreis Göttingen auf das Bauhandwerk entfällt. Damit wird<br />

die überragende Stellung des Bauhandwerks innerhalb des Gesamthandwerks<br />

auch in der Region bestätigt. Das Bauhauptgewerbe stellt rund 13<br />

Prozent der Betriebe. Dazu zählen z. B. Maurer und Betonbauer, Zimmerer<br />

und Dachdecker. Die meisten Bauhandwerksbetriebe gehören jedoch<br />

zum Ausbauhandwerk (35,2 Prozent). Hierzu zählen Maler und Lackierer,<br />

Installateure und Heizungsbauer, Tischler sowie Elektrotechniker. Im Hinblick<br />

auf den demographischen Wandel kommt dem Bauhandwerk vor<br />

allem im Marktfeld „Seniorengerechtes Bauen und Wohnen“ eine große<br />

Bedeutung zu.<br />

Ebenfalls relativ stark vertreten im Landkreis Göttingen sind neben dem<br />

Bauhandwerk auch jene Handwerkszweige, die personenbezogene<br />

Dienstleistungen erbringen. Mehr als jeder fünfte Handwerksbetrieb (22,2<br />

Prozent) gehört zu dieser Gruppe. Diese Branche umfasst z. B. Friseure,<br />

Schuhmacher, Schneider und Textilreiniger. Auch für die Handwerke für persönliche<br />

Dienstleistungen gewinnen Senioren aufgrund ihrer spezifischen<br />

Bedarfsprofile als Kundengruppe zunehmend an Attraktivität. Aufgrund<br />

eines erhöhten Komfortanspruchs und zunehmender Bequemlichkeit<br />

dürften Ältere künftig verstärkt Serviceleistungen nachfragen, die sie nicht<br />

mehr selbst erbringen wollen oder können. Untersuchungen zeigen, dass<br />

Ältere für diese Art von Bequemlichkeit tendenziell eher bereit sind Geld<br />

auszugeben als Jüngere.<br />

Im Kontext der gesellschaftlichen Alterung ist das Gesundheitshandwerk<br />

von Bedeutung. Insgesamt erbringen 113 Handwerksbetriebe im Landkreis<br />

Leistungen im Gesundheitsbereich. Dazu gehören Augenoptiker, Zahntechniker,<br />

Hörgeräteakustiker, Orthopädieschuhmacher und Orthopädietechniker.<br />

Bemerkenswert ist, dass mit einem Anteil von 5,5 Prozent an<br />

allen Handwerksbetrieben der Landkreis Göttingen erheblich besser mit<br />

handwerklichen Gesundheitsleistungen versorgt ist als im Durchschnitt<br />

des Handwerkskammerbezirkes Hildesheim-Südniedersachsen.101 Trotz<br />

allen medizinischen Fortschritts ist der Alterungsprozess auch mit geriatrisch<br />

bedingten gesundheitlichen und körperlichen Einschränkungen<br />

verbunden. Von daher liegen die Berührungspunkte des Gesundheitshandwerks<br />

mit der <strong>Seniorenwirtschaft</strong> auf der Hand.<br />

101 Im Handwerkskammerbezirk Hildesheim-Südniedersachsen beträgt die Betriebsdichte im Gesundheitshandwerk<br />

durchschnittlich 3,6 Betriebe pro 1.000 Einwohner.<br />

109<br />

Gestaltungsfelder der<br />

<strong>Seniorenwirtschaft</strong>

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