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Jugendgewalt und Jugenddelinquenz in Hannover. Aktuelle Befund

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Auswertungen e<strong>in</strong>g<strong>in</strong>g. Signifikante Geschlechtsunterschiede s<strong>in</strong>d dabei für den Alkohol- <strong>und</strong><br />

den Cannabiskonsum zu konstatieren. Jeder dritte männliche Jugendliche tr<strong>in</strong>kt m<strong>in</strong>destens<br />

mehrfach monatlich Alkohol (33,8 %), bei den Mädchen gilt dies nur für jede vierte (25,7 %).<br />

Cannabis wird von Jungen 1,5mal häufiger konsumiert als von Mädchen. Die Anteile an regelmäßigen<br />

Rauchern s<strong>in</strong>d bei Jungen <strong>und</strong> Mädchen gleich hoch, d.h. etwa jedes vierte Mädchen<br />

<strong>und</strong> jeder vierte Junge raucht häufiger.<br />

Tabelle 37: Drogenkonsum <strong>in</strong> den letzten 12 Monaten nach Geschlecht, ethnischer Herkunft <strong>und</strong> Schulform<br />

(<strong>in</strong> %; gewichtete Daten)<br />

Häufiger Alkoholkonsum<br />

Häufiger Nikot<strong>in</strong>konsum<br />

M<strong>in</strong>d. e<strong>in</strong>maligerCannabiskonsum<br />

M<strong>in</strong>d. e<strong>in</strong>maligerKonsum<br />

„harter“<br />

Drogen<br />

Mädchen 25,7 25,4 15,0 2,7<br />

Jungen 33,8 23,3 22,5 3,7<br />

Cramers V .088*** .024 .096*** .028<br />

deutsch 32,6 23,7 19,1 3,3<br />

türkisch 13,5 24,8 12,2 3,2<br />

russisch 40,6 34,7 25,3 3,1<br />

polnisch 34,4 23,7 23,1 2,7<br />

andere 23,7 21,2 17,3 3,2<br />

Cramers V .157*** .078*** .081*** .008<br />

Förderschule 21,6 (25,0) 1 31,3 15,4 7,0<br />

Hauptschule 29,9 (34,7) 41,1 30,9 6,0<br />

Realschule 34,9 (40,7) 31,7 20,7 5,9<br />

Gesamtschule 28,9 (34,8) 23,2 22,6 1,5<br />

Gymnasium/ Waldorfschule 28,2 (29,2) 14,2 12,3 1,1<br />

Cramers V .070** .226*** .163*** .137***<br />

Gesamt 29,8 24,3 18,8 3,2<br />

* p < .05, ** p < .01, *** p < .001<br />

1 <strong>in</strong> Klammern: Werte nur für deutsche Befragte<br />

Deutliche Unterschiede zeigen sich ferner bei e<strong>in</strong>er nach der ethnischen Herkunft differenzierten<br />

Betrachtung (Tabelle 37). Regelmäßige Alkohol- <strong>und</strong> Nikot<strong>in</strong>konsumenten f<strong>in</strong>den sich am<br />

häufigsten <strong>in</strong> der Gruppe der russischen Jugendlichen. Etwa zwei von fünf russischen Jugendlichen<br />

tr<strong>in</strong>kt m<strong>in</strong>destens mehrfach monatlich Alkohol (40,6 %), jeder dritte raucht regelmäßig<br />

(34,7 %). Auch Cannabis wird von diesen Jugendlichen am häufigsten konsumiert: Jeder vierte<br />

russische Jugendliche berichtet hier vom m<strong>in</strong>destens e<strong>in</strong>maligen Konsum. Anders als bei<br />

anderen abweichenden Verhaltensweisen s<strong>in</strong>d im H<strong>in</strong>blick auf den Alkoholkonsum auch die<br />

deutschen Jugendlichen eher hoch belastet: Immerh<strong>in</strong> jeder dritte nimmt regelmäßig Alkohol<br />

zu sich. Beim Nikot<strong>in</strong>konsum s<strong>in</strong>d sie <strong>in</strong> etwa gleichauf mit den anderen ethnischen Gruppen.<br />

Jugendliche türkischer Herkunft weisen mit deutlichem Abstand zu den anderen ethnischen<br />

Gruppen die ger<strong>in</strong>gsten Quoten im Bereich des Alkohol- <strong>und</strong> Cannabiskonsums auf. Fast<br />

dreimal so viele russische wie türkische Jugendliche tr<strong>in</strong>ken regelmäßig Alkohol; beim Cannabiskonsum<br />

s<strong>in</strong>d es etwa doppelt so viele. Vor dem H<strong>in</strong>tergr<strong>und</strong> der Regelung des Drogenkonsums<br />

durch den islamischen Glauben <strong>und</strong> dem weiter oben berichteten Bef<strong>und</strong>, dass türkische<br />

Jugendliche e<strong>in</strong>e große religiöse B<strong>in</strong>dung an diesen aufweisen, ist dieser Bef<strong>und</strong> nicht<br />

unerwartet.<br />

Tabelle 37 verdeutlicht zuletzt, <strong>in</strong>wieweit der Konsum von Drogen vom Bildungsniveau e<strong>in</strong>es<br />

Befragten abhängig ist. Für alle betrachteten Drogen unterscheiden sich die Schulformen signifikant<br />

vone<strong>in</strong>ander. Alkohol wird am meisten von den Realschülern, am wenigsten von den<br />

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