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Jugendgewalt und Jugenddelinquenz in Hannover. Aktuelle Befund

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Tabelle 16: Überschneidung von Opfer- <strong>und</strong> Täterschaft im Schulkontext, 9. Jahrgangsstufe (<strong>in</strong> %; gewichtete<br />

Daten)<br />

Soziales Mobb<strong>in</strong>g: Verbale Gewalt: Physische Gewalt: Sachbeschädigung:<br />

Täter<br />

Täter<br />

Täter<br />

Täter<br />

ke<strong>in</strong><br />

Opfer<br />

Opfer<br />

V 1 ke<strong>in</strong><br />

Opfer<br />

Opfer<br />

V<br />

ke<strong>in</strong><br />

Opfer<br />

Opfer<br />

V<br />

ke<strong>in</strong><br />

Opfer<br />

Opfer<br />

V<br />

Soz. Mobb<strong>in</strong>g:<br />

Opfer<br />

26,7 59,5 .331 36,6 55,7 .191 18,4 23,7 .065 6,7 9,9 .058<br />

Verbale Gewalt:<br />

Opfer<br />

35,2 55,9 .205 34,8 62,2 .269 18,1 26,3 .098 7,2 10,3 .054<br />

Physische<br />

Gewalt: Opfer<br />

40,1 58,0 .140 40,9 66,2 .198 14,1 52,5 .366 6,4 17,6 .156<br />

Sachbeschädigung:<br />

Opfer<br />

41,0 64,0 .142 43,2 66,2 .141 19,0 40,7 .163 6,3 26,5 .224<br />

1<br />

Cramers V (alle signifikant bei p < .01)<br />

Täterschaften im Schulkontext werden von den Siebtklässlern <strong>in</strong> <strong>Hannover</strong> nicht durchweg<br />

signifikant häufiger berichtet als von den Neuntklässlern (Abbildung 16). Nur bei verbaler<br />

Gewalt <strong>und</strong> bei Sachbeschädigungen treten Schüler der neunten Jahrgangsstufe häufiger <strong>in</strong><br />

Ersche<strong>in</strong>ung als Schüler der siebten Jahrgangsstufe. 27 Bei verbaler Gewalt gibt es 2,8 Prozentpunkte<br />

mehr Täter, bei Sachbeschädigungen 2,2 Prozentpunkte. Signifikant häufiger vor allem<br />

im Bereich des seltenen Agierens verüben die jüngeren Befragten physisch aggressives<br />

Verhalten: 25,1 % der Siebtklässler, aber nur 21,1 % der Neuntklässler gaben an, e<strong>in</strong>en anderen<br />

Schüler geschlagen, bedroht oder erpresst zu haben. Dieser Bef<strong>und</strong> revidiert z.T. die weiter<br />

oben geäußerte Vermutung, dass die signifikant erhöhte Opferprävalenz der Schüler der<br />

siebten Jahrgangsstufe damit <strong>in</strong> Zusammenhang stehen könnte, dass ältere Schüler ihnen gegenüber<br />

Gewalt anwenden. Stattdessen hat es den Ansche<strong>in</strong>, als ob körperliche Gewalt tatsächlich<br />

auch <strong>in</strong> Täterperspektive <strong>in</strong> jüngeren Klassen verbreiteter ist. Womöglich handelt es<br />

sich bei körperlicher Gewalt von jüngeren Schülern um weniger folgenreiche Taten, die häufiger<br />

aufgr<strong>und</strong> ger<strong>in</strong>gfügiger Anlässe entstehen <strong>und</strong> aufgr<strong>und</strong> noch nicht vollständig ausgebildeter<br />

Konfliktlöse- <strong>und</strong> Selbstkontrollkompetenzen seltener entschärft werden können. Mit<br />

zunehmendem Alter kann e<strong>in</strong>e Eskalation <strong>in</strong> Richtung körperlicher Gewalt leichter durch die<br />

Jugendlichen selbst verh<strong>in</strong>dert werden; diejenigen Schüler, die dann aber noch immer durch<br />

Gewalt auffallen, s<strong>in</strong>d Jugendliche mit besonderen Präventions- bzw. Interventionsbedarf.<br />

27 Jahrgangsbezogene Auswertungen für soziales Mobb<strong>in</strong>g können hier wiederum nicht berichtet werden, da <strong>in</strong><br />

den siebten Klassen auf die Abfrage verzichtet wurde.<br />

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