pelt so viele Jungen wie Mädchen der neunten Jahrgangsstufe im vergangenen Jahr Opfer e<strong>in</strong>es solchen Delikts (mit oder ohne Waffe) geworden s<strong>in</strong>d. E<strong>in</strong>e höhere Betroffenheit von Mädchen zeigt sich <strong>in</strong>des bei sexuellen Übergriffen. Mädchen erleben dabei zehnmal häufiger als ihre männlichen Altersgenossen sexuelle Gewalt <strong>und</strong> m<strong>in</strong>destens achtmal häufiger Formen sexueller Belästigung. Mobb<strong>in</strong>g wird von beiden Geschlechtern <strong>in</strong> etwa gleich häufig erlebt. Die Geschlechterdifferenzen bleiben im Übrigen erhalten, wenn die Lebenszeitprävalenzen ausgewertet werden. E<strong>in</strong>zig Mobb<strong>in</strong>gvorfälle werden von Mädchen mit Bezug auf ihr gesamtes Leben ebenfalls signifikant häufiger berichtet als von Jungen (33,8 zu 28,7 %). Abbildung 3: Opferprävalenz (Zwölf-Monats-Prävalenz) nach Geschlecht, 9. Jahrgangsstufe (<strong>in</strong> %; gewichtete Daten; fett: signifikant bei p < .05) Zwischen den ethnischen Gruppen f<strong>in</strong>den sich kaum signifikante Unterschiede. Mobb<strong>in</strong>g <strong>und</strong> psychische Formen von Gewalt werden aber von den deutschen <strong>und</strong> polnischen Jugendlichen am häufigsten berichtet, von den türkischen Jugendlichen mit Abstand am seltensten. Überdurchschnittlich häufig s<strong>in</strong>d die türkischen Jugendlichen h<strong>in</strong>gegen von Raub <strong>und</strong> Körperverletzungen mit Waffen betroffen. Die polnischen Jugendlichen weisen hohe Viktimisierungsraten nicht nur beim Mobb<strong>in</strong>g, sondern gleichzeitig bei den Körperverletzungen ohne Waffen, dem Raub <strong>und</strong> der sexuellen Gewalt auf. Weder <strong>in</strong> Bezug auf die türkischen Jugendlichen noch auf die polnischen Jugendlichen s<strong>in</strong>d diese Bef<strong>und</strong>e (ausgenommen: Mobb<strong>in</strong>g) aber signifikant. 28 30 25 20 15 10 5 0 13,9 13,2 7,9 17,6 4,0 7,0 10,9 Mobb<strong>in</strong>g KV ohne Waffe Raub Sexuelle Belästigung 1,3 Mädchen Jungen 6,8 1,8 2,3 3,5 1,9 0,2 KV mit Waffe Erpressung Sexuelle Gewalt
Abbildung 4: Opferprävalenz (Zwölf-Monats-Prävalenz) nach ethnischer Gruppe, 9. Jahrgangsstufe (<strong>in</strong> %; gewichtete Daten; fett: signifikant bei p < .05) 20,0 15,0 10,0 5,0 0,0 15,0 7,8 12,7 14,6 12,5 11,9 13,6 14,5 17,5 12,9 5,4 7,0 6,1 7,1 4,0 6,5 4,2 3,4 2,9 2,3 2,5 2,1 1,1 0,5 1,9 2,0 0,5 Signifikante Unterschiede lassen sich bei nach Schulform differenzierenden Betrachtungen konstatieren (Abbildung 5). Förderschüler s<strong>in</strong>d dabei überdurchschnittlich häufig von Körperverletzungen ohne Waffen, Raub <strong>und</strong> Erpressung betroffen. Körperverletzungen erleben sie etwa dreimal so häufig wie Gymnasiasten <strong>und</strong> etwa doppelt so häufig wie Gesamtschüler. Die Anteile an Haupt- <strong>und</strong> Realschülern, die hiervon im letzten Jahr betroffen waren, liegen m<strong>in</strong>destens sechs Prozentpunkte unter dem Anteil der Förderschüler. Erfahrungen mit Raub berichten etwa doppelt so viele Förderschüler wie Haupt- <strong>und</strong> Realschüler; im Vergleich zu den Gymnasiasten ist die Rate viermal so hoch. Erpressungen werden mit deutlichem Abstand zu den Schülern anderer Schulformen von Förderschülern am häufigsten angegeben. In Bezug auf die restlichen Delikte fallen Förderschüler weniger durch besonders hohe Viktimisierungsraten auf; zumeist liegen diese etwa gleichauf mit den Hauptschülern. Der Besuch e<strong>in</strong>es Gymnasiums bzw. e<strong>in</strong>er Waldorfschule sche<strong>in</strong>t demgegenüber e<strong>in</strong>e Art Schutzfaktor darzustellen, da Schüler dieser Schulformen durchgängig im Vergleich mit Schülern anderer Schulformen am wenigsten belastet s<strong>in</strong>d. Abbildung 5: Opferprävalenz (Zwölf-Monats-Prävalenz) nach Schulform, 9. Jahrgangsstufe (<strong>in</strong> %; gewichtete Daten; fett: signifikant bei p < .05) 30 25 20 15 10 5 0 15,9 15,6 15,4 16,5 7,7 6,1 4,5 Mobb<strong>in</strong>g KV ohne Waffe Raub Sexuelle Belästigung 10,0 24,9 18,5 15,5 12,7 7,7 4,4 5,9 4,5 3,0 4,0 deutsch türkisch russisch polnisch andere 14,0 7,1 6,7 5,7 3,1 6,8 6,8 6,9 7,6 Mobb<strong>in</strong>g KV ohne Waffe Raub Sexuelle Belästigung 4,2 KV mit Waffe Erpressung Sexuelle Gewalt 8,0 7,7 5,9 4,4 1,8 11,2 4,0 3,2 3,0 1,3 1,7 2,0 1,1 0,8 0,6 KV mit Waffe Erpressung Sexuelle Gewalt Förderschule Hauptschule Realschule Gesamtschule Gymnasium/Waldorf 29
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dreimal so viele. Eine ähnliche Ve
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stahl bestehen, wie die Auswertunge
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Die Reaktionen auf das Schwänzen f
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geübten Gewalt eingetreten (ohne A
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pro Tag berechnet. 80 Inwieweit dur
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der in konventionelle Aktivitäten
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das Begehen von Straftaten, anderer
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war) oder eine ungenaue Stadtteilan
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Tabelle 47: Merkmale der Stichprobe
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schüler (45 %). Nur wenige Haupt-
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Zur anschaulicheren Darstellung wer
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Jahr eine Gewalttat begangen haben.
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