Abbildung 40 zeigt weiterh<strong>in</strong>, dass das Bildungsniveau der Jugendlichen <strong>in</strong> enger Beziehung zur Befürwortung fremdenfe<strong>in</strong>dlicher E<strong>in</strong>stellungen steht. Mehr als jeder vierte Haupt- <strong>und</strong> Realschüler stimmt den vorgelegten Aussagen im Durchschnitt zu, bei den Gesamtschülern ist es immerh<strong>in</strong> noch jeder fünfte. An Gymnasien bzw. Waldorfschulen trifft dies aber auch noch für 14,0 % der Schüler zu. Mit der Ausnahme der Hauptschüler existieren <strong>in</strong> allen Schulformen Geschlechterunterschiede, wobei sich zeigt, dass immerh<strong>in</strong> jeder dritte deutsche Realschüler <strong>und</strong> jeder fünfte deutsche Gymnasiast fremdenfe<strong>in</strong>dliche E<strong>in</strong>stellungen aufweist. Fremdenfe<strong>in</strong>dliche Jugendliche, die gleichzeitig gewaltbefürwortende E<strong>in</strong>stellungen aufweisen, stellen e<strong>in</strong> besonderes Gefährdungspotential dar <strong>und</strong> s<strong>in</strong>d entsprechend der Konzeption von Heitmeyer (1987) als rechtsextrem e<strong>in</strong>zustufen. Die Messung gewaltaff<strong>in</strong>er E<strong>in</strong>stellungen erfolgte mit Hilfe der <strong>in</strong> Abschnitt 4.4. vorgestellten Gewaltakzeptanz-Skala. Werte von 3,0 <strong>und</strong> höher erreichen bei dieser Skala 4,2 % aller befragten deutschen Jugendlichen. Sowohl als fremdenfe<strong>in</strong>dlich als auch als gewaltaff<strong>in</strong> können letztendlich aber nur 1,7 % der <strong>Hannover</strong>aner Jugendlichen mit deutscher Herkunft e<strong>in</strong>gestuft werden (N = 32). Insofern befürwortet nur e<strong>in</strong> sehr kle<strong>in</strong>er Teil der Jugendlichen rechtsextreme Ideologien. Wenn die Schwellenwerte etwas abgesenkt werden <strong>und</strong> auch Jugendliche berücksichtigt werden, die sowohl bei der Skala Fremdenfe<strong>in</strong>dlichkeit als auch bei der Gewaltakzeptanz Werte von 2,5 oder höher erzielen 67 , beträgt der Anteil an rechtsextremen Jugendlichen <strong>in</strong> <strong>Hannover</strong> 4,8 % (N = 92). E<strong>in</strong>en Vergleich zu den Daten der Schülerbefragung 2005 zu ziehen, fällt hier <strong>in</strong>sofern schwer, als zum<strong>in</strong>dest die Erfassung der Fremdenfe<strong>in</strong>dlichkeit <strong>in</strong> <strong>Hannover</strong> mittels umformulierter Items erfolgte („Zuwanderer“ statt „Ausländer“ bzw. „Asylbewerber“). Beschränken wir die Auswertungen auf jene drei Aussagen, die mit E<strong>in</strong>schränkungen vergleichbar s<strong>in</strong>d 68 , so zeigt sich, dass <strong>in</strong> <strong>Hannover</strong> im Vergleich zu anderen Gebieten Deutschlands e<strong>in</strong> überdurchschnittlich hoher Anteil deutscher Jugendlicher fremdenfe<strong>in</strong>dlich e<strong>in</strong>gestellt ist (Abbildung 41). Nur <strong>in</strong> Lehrte gab es 2005 e<strong>in</strong>en noch höheren Anteil fremdenfe<strong>in</strong>dlich e<strong>in</strong>gestellter Jugendlicher; <strong>in</strong> Oldenburg war er h<strong>in</strong>gegen nur halb so hoch. In <strong>Hannover</strong> ist demgegenüber die Gewaltakzeptanz unter den Schülern weniger verbreitet, da nur 8,2 % e<strong>in</strong>e zustimmende Me<strong>in</strong>ung zu den fünf Aussagen äußerten. Der Anteil an Jugendlichen, der <strong>in</strong> <strong>Hannover</strong> sowohl fremdenfe<strong>in</strong>dlichen als auch gewaltakzeptierenden Aussagen zustimmt, ist mit 4,6 % ebenfalls durchschnittlich. 69 An dieser Stelle ist aber nochmals zu betonen, dass diese Ergebnisse nur e<strong>in</strong>e Tendenz beschreiben, da der Wortlaut der Fremdenfe<strong>in</strong>dlichkeit-Items <strong>in</strong> <strong>Hannover</strong> nicht exakt der gleiche war wie <strong>in</strong> der Schülerbefragung 2005. 67 Diese bedeutet, dass jeweils m<strong>in</strong>destens der Hälfte der Aussagen zugestimmt werden musste. 68 Hierbei handelt es sich um folgende Items: „Die Zuwanderer/Ausländer haben Schuld an der Arbeitslosigkeit <strong>in</strong> Deutschland.“, „Die meisten Zuwanderer/Asylbewerber wollen sowieso nur die Deutschen ausnutzen.“, „Wer sich <strong>in</strong> Deutschland nicht anpassen kann, sollte das Land wieder verlassen.“ 69 Der Wert von 4,6 % weicht von dem oben genannten Wert von 4,8 % deshalb ab, weil die Fremdenfe<strong>in</strong>dlichkeit nicht mit sechs, sondern nur mit drei Items operationalisiert wurde. 118
Abbildung 41: Anteil fremdenfe<strong>in</strong>dlicher, gewaltakzeptierender bzw. rechtsextremer Jugendlicher nach Erhebungsgebiet, 9. Jahrgangsstufe, nur deutsche Befragte (<strong>in</strong> %; gewichtete Daten) 35,0 30,0 25,0 20,0 15,0 10,0 5,0 0,0 32,2 Lehrte Fremdenfe<strong>in</strong>dlichkeit (3 Items, Schwellenwert >= 3,0) 25,9 <strong>Hannover</strong> 24,3 23,0 21,8 21,4 20,5 Soltau-Fall<strong>in</strong>gbostel Schwäbisch Gmünd Dortm<strong>und</strong> Pe<strong>in</strong>e München 18,1 17,5 Kassel Stuttgart 12,8 Oldenburg Gewaltakzeptanz (5 Items, Schwellenwert > 2,5) 12,1 11,8 Soltau-Fall<strong>in</strong>gbostel Lehrte Pe<strong>in</strong>e 11,3 10,2 Dortm<strong>und</strong> 9,1 8,6 Schwäbisch Gmünd Oldenburg 8,2 <strong>Hannover</strong> 8,1 8,1 München Kassel 7,8 Stuttgart 8,2 Lehrte 6,9 6,1 5,8 5,5 Soltau-Fall<strong>in</strong>gbostel Pe<strong>in</strong>e Rechtsextremismus (Schwellenwert > 2,5) Dortm<strong>und</strong> Schwäbisch Gmünd 4,6 <strong>Hannover</strong> 4,2 3,8 München Kassel 3,5 2,9 Stuttgart Oldenburg 119
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für die Befragung in Hannover. Da
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Arbeitslosengeld II, sondern sie we
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ogen wurde dazu die Häufigkeit von
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Zwischen der elterlichen Gewalt in
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halbjahr die in Tabelle 8 aufgefüh
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werden gesondert als Mehrfachtäter
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scheinlichkeiten sowohl in Bezug au
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in Bezug zur ersten Antwort. Diese
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