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Jugendgewalt und Jugenddelinquenz in Hannover. Aktuelle Befund

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über mich gesagt“) sowie Sachbeschädigungen („andere Schüler haben me<strong>in</strong>e Sachen absichtlich<br />

kaputt gemacht“) erhoben. Befragte, die diese D<strong>in</strong>ge e<strong>in</strong>- bis sechsmal im letzten Schulhalbjahr<br />

erlebt bzw. getan haben, werden als seltene Opfer bzw. Täter bezeichnet; Befragte,<br />

die m<strong>in</strong>destens mehrfach monatliche Opfer- bzw. Tätererfahrungen berichten, als häufige<br />

Opfer/Täter.<br />

Im Bereich der Opfererfahrungen zeigt sich für <strong>Hannover</strong>, dass der Anteil physischer Gewaltopfer<br />

<strong>in</strong> der Schule seit 2000 konstant geblieben ist. Bei den Hänseleien hat es aber signifikante<br />

Rückgänge gegeben: Während 2000 noch 44,1 % aller Schüler von zum<strong>in</strong>dest seltenen<br />

Hänseleien berichten, waren es sechs Jahre später 39,6 %. Insbesondere Opfer häufiger Hänseleien<br />

s<strong>in</strong>d seltener geworden (von 9,5 auf 6,9 %). In München ist die Rate der Hänselopfer<br />

h<strong>in</strong>gegen konstant geblieben; gleiches gilt für beide Städte im H<strong>in</strong>blick auf die Sachbeschädigungen.<br />

Für München f<strong>in</strong>det sich darüber h<strong>in</strong>aus e<strong>in</strong>e negative Entwicklung im Bereich der<br />

physischen Gewalt. Der Anteil an Jugendlichen, die diese erlebt haben, von 14,5 auf 16,6 %<br />

gestiegen ist. Nahezu spiegelbildlich stellt sich die Situation dar, wenn wir die Quoten zur<br />

selbstberichteten Gewalt an Schulen betrachten (Abbildung 50).<br />

Abbildung 50: Täterraten von Schulgewalt (<strong>in</strong> %; gewichtete Daten; fett: signifikant bei p < .05)<br />

70,0<br />

60,0<br />

50,0<br />

40,0<br />

30,0<br />

20,0<br />

10,0<br />

0,0<br />

3,4<br />

18,5<br />

4,3<br />

17,7<br />

Gewalt Hänseln Sachbeschädigung<br />

3,4<br />

19,6<br />

2,9<br />

18,4<br />

15,4<br />

41,9<br />

14,1<br />

41,8<br />

2000 2005 2000 2006 2000 2005 2000 2006 2000 2005 2000 2006<br />

München <strong>Hannover</strong> München <strong>Hannover</strong> München <strong>Hannover</strong><br />

13,0<br />

44,2<br />

9,0<br />

37,5<br />

1,7<br />

8,3<br />

1,6<br />

7,5<br />

1,2<br />

7,7<br />

1,2<br />

7,4<br />

häufiger<br />

selten<br />

Danach kann von e<strong>in</strong>em starken Anstieg der Gewalt an Schulen <strong>in</strong> beiden Städten ke<strong>in</strong>e Rede<br />

se<strong>in</strong>. Die Gesamtrate der Täter physischer Gewalt ist <strong>in</strong> München nahezu unverändert geblieben<br />

(21,9 zu 22,0 %) <strong>und</strong> <strong>in</strong> <strong>Hannover</strong> leicht gesunken (23,0 zu 21,3 %). Auffällig ist allerd<strong>in</strong>gs,<br />

dass sich für München e<strong>in</strong> beachtlicher Anstieg der Mehrfachtäter zeigt (von 3,4 auf<br />

4,3 %), dem <strong>in</strong> <strong>Hannover</strong> e<strong>in</strong> S<strong>in</strong>ken von 3,4 auf 2,9 % gegenüber steht. Die <strong>in</strong> München angestiegene<br />

Opferrate ist also offenbar auf die dortige Zunahme der Intensivtäter zurückzuführen.<br />

E<strong>in</strong>drucksvoll verr<strong>in</strong>gert hat sich die Prävalenz des Hänselns <strong>in</strong> <strong>Hannover</strong>: Statt 57,2 %<br />

aller Schüler berichten aktuell nur mehr 46,5 % aller Jugendlichen, dass sie e<strong>in</strong>en anderen<br />

Schüler gehänselt haben. Dieser Rückgang f<strong>in</strong>det sich bei Jungen wie bei Mädchen <strong>und</strong> <strong>in</strong><br />

allen Schulformen <strong>Hannover</strong>s. Im Bereich der Sachbeschädigungen schließlich ist sowohl <strong>in</strong><br />

<strong>Hannover</strong> als auch <strong>in</strong> München e<strong>in</strong> – im Vergleich mit den anderen beiden Delikten – deutlich<br />

ger<strong>in</strong>gerer, dennoch gleichbleibender Anteil an jugendlichen Tätern zu konstatieren.<br />

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