nen. Die Treffhäufigkeit liegt allerd<strong>in</strong>gs etwas niedriger als die Treffhäufigkeit bei Netzwerken männlicher Befragter. Alles <strong>in</strong> allem erweisen sich Netzwerke von Mädchen als geschlechts- <strong>und</strong> altersheterogener sowie als weiträumiger; die Dichte gemessen über die Interaktionshäufigkeit sche<strong>in</strong>t h<strong>in</strong>gegen ger<strong>in</strong>ger zu se<strong>in</strong>. Nach ethnischer Herkunft differenzierende Auswertungen zeigen, dass Jugendliche deutscher Herkunft besonders häufig Fre<strong>und</strong>e der gleichen ethnischen Herkunft haben. Zu beachten ist dabei allerd<strong>in</strong>gs, dass immerh<strong>in</strong> 56 % aller <strong>Hannover</strong>aner Jugendlichen deutsch s<strong>in</strong>d; d.h. für e<strong>in</strong>en Jugendlichen <strong>in</strong> <strong>Hannover</strong> – gleich welcher Herkunft – ist es am wahrsche<strong>in</strong>lichsten, dass e<strong>in</strong> Fre<strong>und</strong> e<strong>in</strong>e deutsche Herkunft hat. Wenn 82,6 % aller Fre<strong>und</strong>e deutscher Jugendlicher selbst e<strong>in</strong>e deutsche Herkunft haben, so s<strong>in</strong>d diese zwar überrepräsentiert, allerd<strong>in</strong>gs nur um das 1,5fache. Tabelle 22: Struktur der Fre<strong>und</strong>esnetzwerke nach Geschlecht, ethnischer Herkunft <strong>und</strong> Schulform, 9. Jahrgangsstufe (<strong>in</strong> % bzw. Mittelwerte; gewichtete Daten; nur Personen mit e<strong>in</strong>em festen Fre<strong>und</strong>schaftsnetzwerk) 72 Anteil <strong>in</strong> Stichprobe Anteil männlicheJugendliche im Netzwerk Anteil mit gleicher ethnischer Herkunft Anteil Deutscher im Netzwerk Anteil im eigenen Stadtteil lebend Anteil über 17jährige Anzahl Treff- Tage gesamt 52,4 60,3 65,2 48,5 6,8 3.15 männlich 50,7 87,5 - - 54,8 6,3 3.34 weiblich 49,3 23,5 - - 43,3 7,2 2.99 T 62.463*** - - -6.942*** 1.345 -4.653*** deutsch 56,0 82,6 5,7 2.98 türkisch 11,6 russisch 8,9 polnisch 5,6 andere 17,9 F Hauptschule 15,2 Realschule 24,2 GesamtschuleGymnasium/Waldorf F 19,4 41,1 51,9 (24,4/85,7) 1 52,9 (17,0/94,7) 55,1 (28,3/88,9) 54,7 (25,9/88,3) 51,3 (20,7/88,4) 0.459 (3.361**/4.768**) 62,1 (32,9/88,2) 1 56,9 (28,1/88,0) 56,1 (27,8/86,8) 45,4 (17,4/87,3) 19.844*** (19.458***/0.209) 82,6 (83,8/81,2) 1 53,1 (52,6/53,6) 46,4 (40,7/53,5) 13,5 (13,1/13,9) 9,3 (8,5/10,4) 629.233*** (402.387***/ 240.029***) 52,7 (72,6/56,3/51,6) 2 52,3 (76,0/51,6/52,2) 61,2 (81,5/59,8/42,7) 66,7 (87,6/46,7/39,8) 19.782*** (22.145***/ 1.167/1.458) 24,9 31,5 (35,6/26,2) 1 57,6 49,9 300.584*** 47,9 (42,6/54,4) 1 58,8 (51,1/67,6) 49,7 (42,4/58,9) 51,0 (48,8/53,6) 42,6 (39,7/46,1) 6.404*** (2.208/5.075***) 6,5 3.63 15,1 3.55 8,1 3.61 6,1 3.09 14.047 *** 12.896 *** 47,4 (72,6/23,3/23,5) 2 60,4 11,8 4.07 52,9 (76,0/22,8/20,7) 51,2 10,0 3.50 68,1 (81,5/18,2/35,8) 50,2 6,0 3.11 76,3 (87,6/34,0/43,2) 42,7 3,9 2.71 80.370*** (22.145***/ 2.134/5.895**) 17.909*** *** p
samtheit sogar um das 5,2fache. Zugleich f<strong>in</strong>den sich <strong>in</strong> den Fre<strong>und</strong>esgruppen türkischer <strong>und</strong> russischer Jugendlicher besonders wenig deutsche Jugendliche. Nur etwa e<strong>in</strong> Viertel der Fre<strong>und</strong>e türkischer Schüler hat e<strong>in</strong>e deutsche Herkunft <strong>und</strong> nur ca. e<strong>in</strong> Drittel der Fre<strong>und</strong>e russischer Schüler. Polnische Jugendliche sowie Jugendliche e<strong>in</strong>er anderen nichtdeutschen Herkunft sche<strong>in</strong>en hier sehr viel besser <strong>in</strong>tegriert zu se<strong>in</strong>. An dieser Stelle wäre es <strong>in</strong>teressant zu vergleichen, ob die türkischen <strong>und</strong> russischen Jugendlichen <strong>Hannover</strong>s e<strong>in</strong>e bessere oder e<strong>in</strong>e schlechtere soziale Integration gemessen über den Anteil deutscher Fre<strong>und</strong>e besitzen als türkische <strong>und</strong> russische Jugendliche aus anderen b<strong>und</strong>esdeutschen Städten. Deutliche Unterschiede <strong>in</strong> der Integration türkischer K<strong>in</strong>der hat die Schülerbefragung 2005 aufgezeigt (vgl. Baier et al. 2006). Leider stehen aber bis dato für Jugendliche ke<strong>in</strong>e Vergleichsdaten zur Verfügung, so dass nur gefolgert werden kann, dass im Vergleich mit anderen nichtdeutschen Gruppen türkische <strong>und</strong> russische Jugendliche <strong>in</strong> <strong>Hannover</strong> e<strong>in</strong>e ger<strong>in</strong>gere soziale Vernetzung aufweisen. Mit Blick auf die anderen Indikatoren der Fre<strong>und</strong>schaftsnetzwerke s<strong>in</strong>d die Unterschiede zwischen den e<strong>in</strong>zelnen ethnischen Gruppen weniger auffällig. Türkische Jugendliche f<strong>in</strong>den ihre Fre<strong>und</strong>e häufiger als andere Jugendliche <strong>in</strong>nerhalb des eigenen Stadtteils <strong>und</strong> treffen sich zudem besonders häufig mit ihnen. Die Treffhäufigkeit ist aber auch bei polnischen <strong>und</strong> russischen Jugendlichen recht hoch. Letztere weisen zudem besonders viele Kontakte zu älteren Personen auf: 15,1 % der Fre<strong>und</strong>e s<strong>in</strong>d über 17 Jahre, bei den deutschen Jugendlichen gilt dies nur für 5,7 %. Betrachten wir zuletzt die Struktur der Fre<strong>und</strong>esnetzwerke differenziert nach Schulformen, so wird deutlich, dass sich die Fre<strong>und</strong>esnetzwerke <strong>in</strong> allen hier untersuchten Bereichen signifikant vone<strong>in</strong>ander unterscheiden, was z.T. darauf zurückzuführen ist, dass der besuchte Schultyp auch mit der ethnischen Herkunft zusammenhängt (vgl. Kapitel 2). Da beispielsweise nichtdeutsche Jugendliche seltener e<strong>in</strong> Gymnasium besuchen, ist der Anteil deutscher Fre<strong>und</strong>e im Netzwerk hier besonders hoch, <strong>in</strong> Hauptschulen h<strong>in</strong>gegen besonders niedrig. Die Netzwerke von Hauptschülern wiederum weisen andere Besonderheiten auf: Sie s<strong>in</strong>d besonders stark mit männlichen Jugendlichen besetzt, zeichnen sich durch e<strong>in</strong>e starke lokale Konzentration aus, s<strong>in</strong>d deutlich häufiger durch ältere Personen geprägt <strong>und</strong> haben e<strong>in</strong>e sehr hohe Frequenz des Sich-Treffens. Für Hauptschüler sche<strong>in</strong>en damit die Fre<strong>und</strong>e als Sozialisations<strong>in</strong>stanz <strong>in</strong>sgesamt wichtiger zu se<strong>in</strong> als für Gymnasiasten. Die möglichen Folgen e<strong>in</strong>er differenziellen Zusammensetzung der Fre<strong>und</strong>esnetzwerke für das eigene Gewaltverhalten sollen an zwei Beispielen verdeutlicht werden: Der Geschlechter- <strong>und</strong> der ethnischen Homogenität (vgl. Abbildung 24). Um das Ausmaß der Geschlechtshomogenität zu bestimmen, wurden die Befragten <strong>in</strong> drei Gruppen unterteilt. Zu den Jugendlichen <strong>in</strong> Fre<strong>und</strong>esgruppen mit hoher Homogenität wurden die Jungen zugeordnet, die nur andere Jungen als Fre<strong>und</strong>e nannten bzw. die Mädchen, die nur andere Mädchen als Fre<strong>und</strong><strong>in</strong>nen nannten. Ger<strong>in</strong>ge Homogenität liegt demgegenüber vor, wenn m<strong>in</strong>destens 35 % der genannten Fre<strong>und</strong>e bzw. Fre<strong>und</strong><strong>in</strong>nen e<strong>in</strong>em anderen Geschlecht angehörte (oberes Terzil). Dazwischen liegt die Gruppe mit mittlerer Homogenität. Für Jungen zeigt sich dabei, dass ihr Gewaltverhalten nicht vom Anteil der Mädchen <strong>in</strong> der Fre<strong>und</strong>esgruppe bee<strong>in</strong>flusst ist. E<strong>in</strong> generell befriedender E<strong>in</strong>fluss von Mädchen ist also nicht nachweisbar, was unter anderem damit zusammenhängen kann, dass Jungen möglicherweise 73
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KRIMINOLOGISCHES FORSCHUNGSINSTITUT
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Inhaltsverzeichnis 1. Ausgangsüber
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1. Ausgangsüberlegungen zur konzep
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der Jugendlichen bereits (schwere)
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für die Befragung in Hannover. Da
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2. Die KFN-Schülerbefragung 2006 i
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Orte und Zeiten der nächsten Eins
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spricht, deren Zusammensetzung der
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Tabelle 4: Indikatoren des Migratio
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Die Opfer von Gewalt gehen zugleich
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Zu beachten ist bei den Auswertunge
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geübten Gewalt eingetreten (ohne A
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pro Tag berechnet. 80 Inwieweit dur
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der in konventionelle Aktivitäten
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Tabelle 47: Merkmale der Stichprobe
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schüler (45 %). Nur wenige Haupt-
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Zur anschaulicheren Darstellung wer
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Baier, D., Pfeiffer, C. (2008). Tü
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Durkheim, E. (1995[1897]): Der Selb
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Kühnel, S., Krebs, D. (2007). Stat
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Pfeiffer, C., Windzio, M., Kleimann
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Tully. C. J. (2003). Mensch - Masch