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Jugendgewalt und Jugenddelinquenz in Hannover. Aktuelle Befund

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sche<strong>in</strong>t damit die Akzeptanz fremdenfe<strong>in</strong>dlicher Aussagen etwas höher zu liegen als <strong>in</strong> anderen<br />

deutschen Großstädten. Dies bestätigt sich allerd<strong>in</strong>gs nicht <strong>in</strong> Bezug auf die drei anderen,<br />

<strong>in</strong> ähnlicher Weise erhobenen Aussagen („Die Zuwanderer haben Schuld ...“, „Die meisten<br />

Zuwanderer wollen ...“ bzw. „Auf dem Arbeitsmarkt sollten Zuwanderer <strong>und</strong> Deutsche ...“).<br />

Ähnlich <strong>und</strong> nicht identisch s<strong>in</strong>d diese Items deshalb, weil <strong>in</strong> der Schülerbefragung 2005 statt<br />

nach Zuwanderern nach „Ausländern“ bzw. „Asylbewerbern“ gefragt wurde; es kann vermutet<br />

werden, dass die Assoziationen auf diese Begrifflichkeiten nicht vollkommen gleich s<strong>in</strong>d.<br />

Zu vier weiteren Aussagen liegen leider ke<strong>in</strong>e Vergleiche vor, da sie e<strong>in</strong> Jahr vorher nicht<br />

erfasst wurden. Immerh<strong>in</strong> zwei von fünf Jugendlichen s<strong>in</strong>d der Me<strong>in</strong>ung, dass bei Arbeitsplätzemangel<br />

Zuwanderer wieder zurückgeschickt werden sollten; nur e<strong>in</strong> Siebtel ist der Me<strong>in</strong>ung,<br />

dass Zuwanderer ihre Ehepartner unter den eigenen Landsleuten wählen sollten.<br />

Tabelle 43: Zustimmung zu fremdenfe<strong>in</strong>dlichen Aussagen, 9. Jahrgangsstufe, nur deutsche Befragte (<strong>in</strong><br />

%; gewichtete Daten)<br />

116<br />

stimme<br />

eher zu<br />

stimme<br />

völlig zu<br />

Zustimmung<br />

gesamt<br />

Zustimmung<br />

gesamt<br />

(2005)<br />

Wenn Arbeitsplätze <strong>in</strong> Deutschland knapp werden, sollte man die<br />

Zuwanderer wieder zurück <strong>in</strong> die Heimat schicken.<br />

23,6 15,8 39,4 k.A.<br />

Die Zuwanderer haben Schuld an der Arbeitslosigkeit <strong>in</strong> Deutschland.<br />

18,2 6,6 24,8 25,0<br />

Die <strong>in</strong> Deutschland lebenden Zuwanderer sollten sich ihre Ehepartner<br />

unter ihren eigenen Landsleuten auswählen.<br />

9,5 5,9 15,4 k.A.<br />

Der Staat gibt zuviel Geld aus, um Zuwanderer zu unterstützen. 28,4 19,3 47,7 k.A.<br />

Die meisten Zuwanderer wollen sowieso nur die Deutschen ausnutzen.<br />

20,0 12,3 32,4 25,8<br />

Wer sich <strong>in</strong> Deutschland nicht anpassen kann, sollte das Land wieder<br />

verlassen.<br />

31,3 35,5 66,8 49,2<br />

Zuwanderer bereichern Deutschland durch neue Ideen <strong>und</strong> Kulturen.<br />

45,7 17,6 63,3 k.A.<br />

Auf dem Arbeitsmarkt sollten Zuwanderer <strong>und</strong> Deutsche gleich<br />

Chancen haben.<br />

33,9 40,2 74,1 69,6<br />

k.A. = ke<strong>in</strong>e Angabe, da nicht erhoben<br />

Um e<strong>in</strong>e verlässliche Schätzung der Fremdenfe<strong>in</strong>dlichkeit e<strong>in</strong>es Jugendlichen zu ermöglichen,<br />

wurden die <strong>in</strong> Tabelle 43 aufgeführten Items zu e<strong>in</strong>er Mittelwertsskala zusammengefasst. Allerd<strong>in</strong>gs<br />

konnten dabei die beiden positiv formulierten Items nicht berücksichtigt werden, da<br />

e<strong>in</strong>e Faktorenanalyse diese als eigenen Faktor ausgewiesen hat. Dies bedeutet, wie alle<strong>in</strong> aus<br />

den Zustimmungswerten abgelesen werden kann, dass Jugendliche gleichzeitig positive <strong>und</strong><br />

negative Bilder über Zuwanderer besitzen. Es handelt sich also nicht um e<strong>in</strong> E<strong>in</strong>stellungskont<strong>in</strong>uum,<br />

an dessen e<strong>in</strong>em Ende fremdenfe<strong>in</strong>dliche <strong>und</strong> an dessen anderem Ende fremdenfre<strong>und</strong>liche<br />

Jugendliche stehen, sondern die Dimensionen der Fremdenfe<strong>in</strong>dlichkeit <strong>und</strong> der<br />

Fremdenfre<strong>und</strong>lichkeit stehen orthogonal zue<strong>in</strong>ander. Da wir nur zwei Items aufgenommen<br />

haben, die e<strong>in</strong>e fremdenfre<strong>und</strong>liche E<strong>in</strong>stellungen messen <strong>und</strong> damit e<strong>in</strong>e weniger verlässliche<br />

Schätzung dieser E<strong>in</strong>stellungsdimension möglich ist, beschränken wir uns im Folgenden auf<br />

die Dimension der Fremdenfe<strong>in</strong>dlichkeit. Die entsprechenden sechs Items laden auf e<strong>in</strong>em<br />

Faktor, der <strong>in</strong>sgesamt 62,6 % der Gesamtvarianz aufklärt. Die Skala hat e<strong>in</strong>e hohe <strong>in</strong>terne<br />

Konsistenz <strong>und</strong> kann damit als sehr reliabel bezeichnet werden (Tabelle 44).

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