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Jugendgewalt und Jugenddelinquenz in Hannover. Aktuelle Befund

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2. Die KFN-Schülerbefragung 2006 <strong>in</strong> <strong>Hannover</strong><br />

2.1. Stichprobenplanung, Durchführung der Befragung <strong>und</strong> Rücklaufquoten<br />

In methodischer H<strong>in</strong>sicht haben wir uns bei der Befragung <strong>in</strong> <strong>Hannover</strong> erneut eng an den<br />

Vorgängerbefragungen der Jahre 1998 <strong>und</strong> 2000 orientiert. Dies bedeutet e<strong>in</strong>erseits, dass<br />

standardisierte Befragungen <strong>in</strong> Schulklassen während der Unterrichtszeit durchgeführt wurden.<br />

Andererseits kamen dabei Fragebögen zum E<strong>in</strong>satz, die <strong>in</strong> ähnlicher Form <strong>in</strong> der Vergangenheit<br />

genutzt wurden. Insgesamt wurden vier Fragebogen-Versionen verwendet: Der<br />

Fragebogen für Schüler der neunten Jahrgangsstufe umfasste 28 Seiten <strong>und</strong> enthielt z.T. erprobte<br />

<strong>und</strong> z.T. neu entwickelte Fragenkomplexe zu den Themen Gewalt, Schulschwänzen<br />

<strong>und</strong> Medienkonsum; zudem wurden <strong>in</strong> der Fachliteratur als Ursachen von Gewalttätigkeit<br />

gehandelte Themenkomplexe abgefragt (z.B. Gewalterfahrungen <strong>in</strong> der Familie). Bei der Befragung<br />

von Schülern der siebten Jahrgangsstufe bzw. bei der Befragung der Förderschüler<br />

kamen reduzierte Versionen zum E<strong>in</strong>satz; der Fragebogen hatte hier e<strong>in</strong>en Umfang von 24<br />

Seiten. Im Fragebogen für Lehrer neunter <strong>und</strong> siebter Klassen wurde daneben erhoben, welche<br />

Schüler am Befragungstag fehlten <strong>und</strong> was die (vermuteten) Gründe hierfür waren; zudem<br />

standen diverse E<strong>in</strong>schätzungen zum Umgang mit Schulschwänzen bezogen auf die ganze<br />

Schule sowie E<strong>in</strong>schätzungen zur Schulqualität <strong>und</strong> zum Verhältnis 'Schule – Eltern' im<br />

Vordergr<strong>und</strong>. Schließlich kam e<strong>in</strong> sog. Feldkontrollbogen zum E<strong>in</strong>satz. In diesem wurden<br />

durch den Interviewer, d.h. durch die Person, die im Auftrag des KFN die Befragung <strong>in</strong> der<br />

Klasse durchführte, wichtige Eckdaten zur Klassengröße, zur Anwesenheit, zu besonderen<br />

Vorkommnissen während der Befragung usw. festgehalten.<br />

Die Schülerfragebögen wurden <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Vorstudie daraufh<strong>in</strong> getestet, ob sie verständlich s<strong>in</strong>d<br />

<strong>und</strong> ob die Ausfüllzeit die anvisierten zwei Schulst<strong>und</strong>en nicht überschreitet. Da die meisten<br />

Fragen sich an frühere Schülerbefragungen anlehnen, mussten Reliabilität <strong>und</strong> Validität der<br />

Daten nicht gesondert geprüft werden. Reliabilität (Zuverlässigkeit) wurde z.B. vor den Schülerbefragungen<br />

2005 dadurch überprüft, dass <strong>in</strong> denselben Klassen zweimal <strong>in</strong>nerhalb e<strong>in</strong>es<br />

Zeitraums von e<strong>in</strong> bis zwei Wochen der Fragebogen zum Beantworten vorgelegt wurde. H<strong>in</strong>weise<br />

auf Validität (Gültigkeit) der Instrumente ergaben sich <strong>in</strong> dieser Studie dadurch, dass<br />

neu entwickelte Instrumente (z.B. zum Medienkonsum) mit bewährten Instrumenten korreliert<br />

wurden; wenn die gef<strong>und</strong>enen Beziehungen den Erwartungen entsprachen, konnte davon<br />

ausgegangen werden, dass das Instrument tatsächlich das misst, was es messen soll. Die Auswertungen<br />

dieser früheren Pretests ergaben <strong>in</strong> der Regel ke<strong>in</strong>e Reliabilitäts- oder Validitätsprobleme.<br />

Lediglich bei Schülern niedriger Schulformen muss tendenziell von e<strong>in</strong>er e<strong>in</strong>geschränkteren<br />

Zuverlässigkeit der Daten ausgegangen werden (s. Kapitel 3).<br />

Für die Befragungen war zunächst e<strong>in</strong> Zeitfenster von vier Wochen im Februar 2006 vorgesehen.<br />

Aufgr<strong>und</strong> der sich nicht immer e<strong>in</strong>fach darstellenden Term<strong>in</strong>absprache mit den Schulen<br />

wurde der Befragungszeitraum bis <strong>in</strong> den März ausgedehnt. Die Interviews fanden letztendlich<br />

zwischen dem 1.2. <strong>und</strong> 17.3.2006 statt.<br />

Der Ablauf der Untersuchung gliederte sich folgendermaßen: Auf Basis der von den lokalen<br />

Schulbehörden zur Verfügung gestellten Listen über die Gr<strong>und</strong>gesamtheit aller <strong>in</strong> <strong>Hannover</strong><br />

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