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Jugendgewalt und Jugenddelinquenz in Hannover. Aktuelle Befund

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<strong>und</strong> Realschüler berichten, dass sie häufiger lesen würden; etwa doppelt so viele Gymnasiasten<br />

machen häufiger Musik. Auch das Sporttreiben ist unter höher gebildeteren Jugendlichen<br />

weiter verbreitet als unter Jugendlichen <strong>in</strong> niedrigeren Schulformen. Zu Veranstaltungen, zu<br />

Diskos <strong>und</strong> Partys gehen h<strong>in</strong>gegen Förder- <strong>und</strong> Hauptschüler häufiger; der Anteil an Gymnasiasten,<br />

die dies öfter tun, liegt nur bei 5,0 %. Auch beim Computerspielen existiert e<strong>in</strong> gleich<br />

gelagertes Bildungsgefälle. Allerd<strong>in</strong>gs fallen hier die Unterschiede zwischen höher <strong>und</strong> ger<strong>in</strong>ger<br />

gebildeten Jugendlichen nicht allzu deutlich aus.<br />

Interessanterweise s<strong>in</strong>d die Unterschiede zwischen den ethnischen Gruppen eher als ger<strong>in</strong>g<br />

e<strong>in</strong>zustufen, bei drei der fünf Aktivitäten existieren ke<strong>in</strong>e oder nur ger<strong>in</strong>g signifikante Differenzen.<br />

Das Lesen ist demgegenüber e<strong>in</strong>e Aktivität, die von deutschen Jugendlichen häufiger<br />

ausgeübt wird, das Besuchen von Konzerten oder anderen Veranstaltungen h<strong>in</strong>gegen e<strong>in</strong>e<br />

Aktivität, die nichtdeutsche, <strong>in</strong>sbesondere türkische Jugendliche häufiger praktizieren. Zu<br />

vermuten ist allerd<strong>in</strong>gs dass es sich bei diesen Unterschieden nicht um genu<strong>in</strong>e Wirkungen<br />

der ethnischen Herkunft, sondern vielmehr um Folgen des Bildungsniveaus handelt.<br />

Tabelle 23: Häufiges Ausüben verschiedener Freizeitaktivitäten nach Geschlecht, ethnischer Herkunft<br />

<strong>und</strong> Schulform, 9. Jahrgangsstufe (<strong>in</strong> %; gewichtete Daten)<br />

Lesen<br />

Computerspielen<br />

Musik<br />

machen<br />

Sport treiben <br />

außerhäuslicheAktivitäten<br />

Mädchen 62,7 32,1 19,5 54,4 6,6<br />

Jungen 50,7 79,1 17,6 76,3 11,3<br />

Cramers V .154*** .482*** .088*** .232*** .086***<br />

deutsch 63,4 57,2 19,8 66,4 8,1<br />

türkisch 44,1 49,0 14,5 66,4 13,1<br />

russisch 46,4 55,0 16,8 63,9 11,5<br />

polnisch 47,5 61,3 19,7 62,7 9,3<br />

andere 50,8 55,1 17,5 63,8 8,0<br />

Cramers V .121*** .047* .051* .031 .075***<br />

Förderschule 42,3 66,8 14,8 55,1 15,6<br />

Hauptschule 41,5 60,5 12,2 57,3 15,1<br />

Realschule 45,9 60,1 12,4 64,0 10,2<br />

Gesamtschule 54,1 58,5 15,0 64,8 9,4<br />

Gymnasium/ Waldorfschule 71,3 49,1 26,5 71,2 5,0<br />

Cramers V .201*** .084*** .173*** .136*** .146***<br />

Gesamt 56,5 55,9 18,5 65,5 9,0<br />

* p < .05, ** p < .01, *** p < .001<br />

Neben den Tätigkeiten sollten die Jugendlichen auch berichten, an welchen Freizeitorten sie<br />

sich bevorzugt aufhalten. Neun verschiedene Orte sowie drei zugehörige Aufenthaltszeiten<br />

standen hierbei zur Auswahl, wobei h<strong>in</strong>sichtlich der Zeiten Mehrfachantworten möglich waren.<br />

Tabelle 24 zeigt, an welchen Orten zu welchen Zeiten sich die <strong>Hannover</strong>aner Jugendlichen<br />

der neunten Jahrgangsstufe bevorzugt aufhalten.<br />

Am häufigsten s<strong>in</strong>d die Jugendlichen <strong>in</strong> E<strong>in</strong>kaufszentren <strong>und</strong> Kaufhäusern; fast 94 % der Jugendlichen<br />

verbr<strong>in</strong>gen hier zum<strong>in</strong>dest selten ihre Freizeit. Erwartungsgemäß werden diese<br />

Orte zumeist <strong>in</strong> der Zeit zwischen 15 <strong>und</strong> 18 Uhr bzw. 18 <strong>und</strong> 21 Uhr besucht; nur 1,2 % der<br />

Befragten gaben an, dies auch nach 21 Uhr noch zu tun. Ebenfalls von e<strong>in</strong>em recht großen<br />

Anteil an Jugendlichen werden Stadt- <strong>und</strong> Volksfeste, Cafés, Kneipen <strong>und</strong> Bars sowie Spiel-<br />

<strong>und</strong> Sportplätze frequentiert. Aktivitäten an diesen Orten konzentrieren sich dabei auf die<br />

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