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Jugendgewalt und Jugenddelinquenz in Hannover. Aktuelle Befund

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Orte <strong>und</strong> Zeiten der nächsten E<strong>in</strong>sätze geklärt. Die ausgefüllten Fragebögen wurden pag<strong>in</strong>iert<br />

<strong>und</strong> archiviert, die Rückläufe kontrolliert. Die Fragebögen wurden nach Beendigung aller<br />

Befragungen über e<strong>in</strong>e eigens programmierte E<strong>in</strong>gabemaske <strong>in</strong> der EDV erfasst. Hierfür wurden<br />

Codierer e<strong>in</strong>gesetzt, die für diese Tätigkeit geschult wurden <strong>und</strong> deren Arbeit mehrfach<br />

kontrolliert wurde, um die Rate fehlerhafter Codierungen zu senken. Im Durchschnitt gab es<br />

e<strong>in</strong> bis zwei fehlerhafte Codierungen pro Fragebogen, was bei e<strong>in</strong>er Anzahl von ca. 800 zu<br />

codierenden Informationen als sehr gut zu bezeichnen ist. Erkannte Fehlcodierungen wurden<br />

<strong>in</strong> anschließenden Prüfschritten korrigiert.<br />

In <strong>Hannover</strong> wurden im Schuljahr 2006/2007 4.177 Schüler <strong>in</strong> der siebten (ohne Förderschulen)<br />

<strong>und</strong> 4.822 Schüler <strong>in</strong> der neunten Jahrgangsstufe unterrichtet. Im Rahmen der Neuntklässlerbefragung<br />

sollte jeder Schüler, im Rahmen der Siebtklässlerbefragung jeder vierte<br />

Schüler erreicht werden. Da die Befragung während der Schulzeit im Unterricht stattf<strong>in</strong>den<br />

sollte, war e<strong>in</strong>e Genehmigung der Befragung durch die Schuldirektoren <strong>und</strong> die jeweiligen<br />

Klassenlehrer notwendig. Nicht immer wurde diese Genehmigung erteilt. E<strong>in</strong>e Rolle für Absagen<br />

spielte vor allem die Belastung der Schulen durch zahlreiche andere wissenschaftliche<br />

Befragungen oder behördliche Erhebungen. Nicht selten wurden auch schul<strong>in</strong>terne Gründe<br />

für die Absagen genannt, wie z.B. e<strong>in</strong> hoher Krankheitsstand im Kollegium, fehlende Zustimmung<br />

der Elternschaft, Belastungen durch Schulumzüge oder Vorbereitungen auf Schuljubiläen<br />

oder Prüfungen, Projektwochen usw. Die Schüler, die <strong>in</strong> diesen Klassen bzw. Schulen<br />

unterrichtet werden, werden von uns als Totalausfälle bezeichnet.<br />

Betrachten wir die Rücklaufquoten der Befragung, so zeigt sich das folgende Bild (Tabelle 1).<br />

Von den ursprünglich für die Befragung ausgewählten Schülern haben 4,8 % <strong>in</strong> den siebten<br />

<strong>und</strong> 14,3 % <strong>in</strong> den neunten Klassen nicht teilgenommen, weil e<strong>in</strong>e Genehmigung von Seiten<br />

des Schuldirektors bzw. des Klassenlehrers nicht erteilt wurde. Die um diese Totalausfälle<br />

bere<strong>in</strong>igte Stichprobe umfasst deshalb 1.466 bzw. 4.132 Schüler. Von diesen konnten 89,7 %<br />

bzw. 88,6 % tatsächlich befragt werden. Die K<strong>in</strong>der bzw. Jugendlichen, die nicht befragt werden<br />

konnten, waren entweder am Befragungstag abwesend (5,5 % <strong>in</strong> der siebten, 8,1 % <strong>in</strong> der<br />

neunten Jahrgangsstufe), i.d.R. aufgr<strong>und</strong> von Erkrankungen, wobei es sicherlich auch e<strong>in</strong>ige<br />

Schulschwänzer gab. Etwas häufiger <strong>in</strong> der siebten als <strong>in</strong> der neunten Jahrgangsstufe kommt<br />

h<strong>in</strong>zu, dass e<strong>in</strong>ige Eltern der Befragung nicht zugestimmt haben (4,2 zu 2,5 %). In beiden<br />

Jahrgangsstufen gab es schließlich auch Fragebögen, die augensche<strong>in</strong>lich nicht ernst zu nehmen<br />

<strong>und</strong> deshalb nicht verwertbar waren. Dies betraf neun Fragebögen der siebten <strong>und</strong> 30<br />

Fragebögen der neunten Klassen. Die beiden Stichproben, über die im Folgenden Analysen<br />

erstellt werden, haben damit e<strong>in</strong>e Größe von 1.315 bzw. 3.661 befragten Schülern. Die Rücklaufquote<br />

der Schülerbefragung ist, selbst wenn sie auf die Bruttostichprobe <strong>und</strong> nicht auf die<br />

bere<strong>in</strong>igte Bruttostichprobe bezogen wird, als sehr gut e<strong>in</strong>zuschätzen: M<strong>in</strong>destens drei Viertel<br />

der ursprünglich zur Befragung vorgesehenen Schüler wurden tatsächlich befragt. Diese gute<br />

Ausschöpfung ist auch Resultat der gewählten Vorgehensweise: Klassenbasierte Befragungen<br />

führen zu besseren Rücklaufquoten im Vergleich zu postalischen Befragungen oder Telefon<strong>in</strong>terviews.<br />

Sie haben zudem den Vorteil, dass sie auch schwer erreichbare Bevölkerungsgruppen<br />

aus benachteiligten Sozialschichten oder ethnischen M<strong>in</strong>derheiten erreichen (Köllisch/Oberwittler<br />

2004).<br />

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