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Jugendgewalt und Jugenddelinquenz in Hannover. Aktuelle Befund

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pro Tag berechnet. 80 Inwieweit durch die veränderte Abfrage e<strong>in</strong>e Unter- oder Überschätzung<br />

des Sehverhaltens erfolgt, kann an dieser Stelle nicht beurteilt werden. Erkennbar ist, dass<br />

sich der Anteil an Jugendlichen, der angegeben hat, täglich vier <strong>und</strong> mehr St<strong>und</strong>en Zeit mit<br />

Fern-/Videosehen zu verbr<strong>in</strong>gen, m<strong>in</strong>destens verdoppelt hat. Diese Entwicklung ist für Jungen<br />

wie für Mädchen festzustellen, wobei bei Mädchen der Anstieg generell etwas stärker ausfällt.<br />

Am Beispiel <strong>Hannover</strong>s wird deutlich, dass diese Entwicklung sche<strong>in</strong>bar noch weiter anhält:<br />

In <strong>Hannover</strong> wurde e<strong>in</strong> Jahr später befragt, die Anteil an Vielsehern ist hier mittlerweile aber<br />

nochmals deutlich höher als 2005 <strong>in</strong> Schwäbisch Gmünd oder Stuttgart, während im Jahr<br />

2000 diese drei Städte noch e<strong>in</strong> vergleichbares Niveau aufgewiesen haben.<br />

Abbildung 54: Anteil Jugendlicher, die vier <strong>und</strong> mehr St<strong>und</strong>en täglich fern-/videosehen im Zeitvergleich<br />

nach Erhebungsgebiet <strong>und</strong> Geschlecht (<strong>in</strong> %; gewichtete Daten; fett: signifikant bei p < .05)<br />

60<br />

40<br />

20<br />

140<br />

0<br />

14,5<br />

29,1<br />

20,1<br />

36,0<br />

13,7<br />

36,2<br />

Mädchen Jungen Mädchen Jungen Mädchen Jungen<br />

Schwäbisch Gmünd Stuttgart <strong>Hannover</strong><br />

19,2<br />

42,1<br />

13,6<br />

48,1<br />

19,1<br />

54,1<br />

1998<br />

2005/06<br />

Im Jahr 1998 wurde neben der Dauer auch nach den konsumierten Genres gefragt; die Genres<br />

„Horrorfilme“, „Actionfilme“ <strong>und</strong> „Porno- <strong>und</strong> Sexfilme“ wurden auch <strong>in</strong> den Befragungen<br />

2005/06 erhoben. Dabei gibt es allerd<strong>in</strong>gs nicht unwesentliche Veränderungen der Stimuli im<br />

Fragebogen, was die Vergleichbarkeit der Daten erneut e<strong>in</strong>schränkt. E<strong>in</strong>erseits wurde bei den<br />

Horrorfilmen <strong>in</strong> den neueren Befragungen zwischen „Horrorfilmen ab 16“ <strong>und</strong> „Horrorfilmen<br />

ab 18“ unterschieden 81 ; gleiches gilt für die Actionfilme, die zudem unter „sonstige Filme<br />

(z.B. Actionfilme, Thriller)“ gefasst wurden; bei den Porno- <strong>und</strong> Sexfilmen wurde die Reihenfolge<br />

getauscht („Sex- <strong>und</strong> Pornofilme“). Nicht kompatibel s<strong>in</strong>d zuguterletzt auch die<br />

Antwortkategorien, die sich 1998 auf die letzten 14 Tage bezogen (von „gar nicht“ bis „mehr<br />

als 10mal“ gesehen), 2005/06 h<strong>in</strong>gegen von „nie“ über „1 x im Monat“, „mehrmals im Monat“,<br />

„mehrmals <strong>in</strong> der Woche“ bis „jeden Tag“ reichten. Als häufige Konsumenten der drei<br />

Genres wurden von uns jene Jugendlichen e<strong>in</strong>gestuft, die 1998 angaben, drei- bis fünfmal<br />

oder häufiger <strong>in</strong> den letzten 14 Tagen diese Filme gesehen zu haben, 2005/06 jene, die dies<br />

m<strong>in</strong>destens „mehrmals im Monat“ taten. Bei den Jungen <strong>in</strong> <strong>Hannover</strong> zeigt sich, dass diese<br />

mittlerweile alle Formate signifikant häufiger konsumieren: Der Anteil an Konsumenten von<br />

Horrorfilmen ist von 18,8 auf 44,5 % gestiegen, von Actionfilmen von 58,9 auf 72,8, von<br />

80 Hierzu wurden zunächst die Angaben für das Fern- <strong>und</strong> das Videosehen addiert, e<strong>in</strong>mal für den Schultag,<br />

e<strong>in</strong>mal für den schulfreien Tag. Der Wert für den Schultag wurde dann mit fünf, der für den schulfreien Tag mit<br />

zwei multipliziert, anschließend durch sieben geteilt <strong>und</strong> schließlich <strong>in</strong> die Kategorien von 1998 umcodiert.<br />

81 In die folgenden Auswertungen g<strong>in</strong>g dann der Maximalwert, d.h. der häufigere Konsum, e<strong>in</strong>.

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