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Jugendgewalt und Jugenddelinquenz in Hannover. Aktuelle Befund

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Tabelle 21: Schulfaktoren nach Geschlecht, ethnischer Herkunft <strong>und</strong> Schulform, 9. Jahrgangsstufe (<strong>in</strong> %<br />

bzw. Mittelwerte; gewichtete Daten)<br />

Schulbezogene E<strong>in</strong>stellungen/<br />

Schulkarriere<br />

Mathematiknote<br />

Wahrnehmungen<br />

IntervenSchulLeistungstionsbereitb<strong>in</strong>dungangstschaftK<strong>in</strong>dergartenbesuchSitzenbleiben<br />

ADHS-<br />

Diagnose<br />

Mädchen 3.27 2.94 3.36 1.86 86,0 22,8 5,2<br />

Jungen 3.19 2.86 3.28 1.67 86,4 29,0 9,5<br />

Cramers V/ F-Wert 5.138* 6.733* 12.417*** 68.106*** .006 .071*** .081***<br />

deutsch 3.16 3.00 3.37 1.71 95,7 21,0 8,9<br />

türkisch 3.45 2.70 3.20 1.96 80,2 36,8 4,1<br />

russisch 3.14 2.77 3.27 1.83 46,7 35,1 2,8<br />

polnisch 3.25 2.78 3.31 1.82 84,1 23,9 9,5<br />

andere 3.36 2.83 3.28 1.79 80,7 30,6 6,6<br />

Cramers V/ F-Wert 10.511*** 15.348*** 5.869*** 13.467*** .409*** .142*** .083***<br />

Förderschule 3.38 2.58 3.12 k.A. 80,5 55,7 12,5<br />

Hauptschule 3.40 2.67 3.25 1.66 74,6 49,2 9,0<br />

Realschule 3.43 2.77 3.29 1.80 83,0 34,0 8,2<br />

Gesamtschule 3.18 2.95 3.32 1.75 88,4 22,1 9,9<br />

Gymnasium/ Waldorfschule<br />

3.05 3.08 3.38 1.80 91,9 11,0 4,5<br />

Cramers V/ F-Wert 24.632*** 35.138*** 6.994*** 5.545** .176*** .342*** .095***<br />

Gesamt 3.23 2.90 3.32<br />

* p < .05, ** p < .01, *** p < .001, k.A. = ke<strong>in</strong>e Angabe, da nicht erhoben<br />

1.77 86,2 25,9 7,4<br />

Schulbezogene E<strong>in</strong>stellungen variieren ähnlich wie die Mathematiknote alles <strong>in</strong> allem nicht<br />

sehr stark zwischen den <strong>in</strong> Tabelle 21 unterschiedenen Gruppen. Zwei Ausnahmen s<strong>in</strong>d hier<br />

allerd<strong>in</strong>gs zu erwähnen: Erstens haben Mädchen sowie türkische Jugendliche e<strong>in</strong>e sehr viel<br />

größere Angst vor der Schule <strong>und</strong> hier <strong>in</strong>sbesondere vor der Bewertung von Leistungen als<br />

Jungen bzw. deutsche Jugendliche. Zweitens weisen Schüler niedrigerer Schulformen e<strong>in</strong>e<br />

weit ger<strong>in</strong>gere Schulb<strong>in</strong>dung auf als Schüler höherer Schulformen. Diese B<strong>in</strong>dung wurde mittels<br />

der Aussage „An me<strong>in</strong>er Schule gefällt es mit wirklich gut“ erfasst. 31 Förderschüler erreichen<br />

dabei e<strong>in</strong>en Mittelwert von 2,58, was bedeutet, dass nur 53,5 % diese Aussage bejahten.<br />

Bei Hauptschülern s<strong>in</strong>d es immerh<strong>in</strong> 61,4 %, bei Gymnasiasten bzw. Waldorfschülern 79,9<br />

%. Angst vor der Schule wurde über vier Aussagen wie „Ich habe Angst vor Klassenarbeiten“<br />

<strong>und</strong> „Ich kann oft nicht e<strong>in</strong>schlafen, weil ich mir so viele Gedanken wegen der Schule machen<br />

muss“ erfragt: 15,8 % der Mädchen, aber nur 9,2 % der Jungen äußern entsprechende Gefühle,<br />

wenn sie an die Schule denken. Zu beachten ist ferner, dass auch <strong>in</strong> Gymnasien derartige<br />

Gefühle ke<strong>in</strong>e Seltenheit s<strong>in</strong>d, sondern im Durchschnitt noch häufiger vorkommen als <strong>in</strong><br />

Hauptschulen.<br />

Die Interventionsbereitschaft der Lehrer wurde über die Items gemessen „Unsere Lehrer greifen<br />

e<strong>in</strong>, wenn es unter Schülern zu Gewalt kommt“ <strong>und</strong> „Die Lehrer hier gucken am liebsten<br />

weg, wenn es Schlägereien zwischen Schülern gibt“. Mädchen attestieren ihren Lehrern etwas<br />

häufiger e<strong>in</strong> solches E<strong>in</strong>greifen, Förderschüler wiederum am seltensten: Es verne<strong>in</strong>ten 26,5 %<br />

der Förderschüler e<strong>in</strong>e Bereitschaft der Lehrer, bei Gewalt e<strong>in</strong>zugreifen, bei Gymnasiasten<br />

waren dies nur 16,2 %. E<strong>in</strong>e hohe Interventionsbereitschaft geht aber mit e<strong>in</strong>er niedrigen Bereitschaft,<br />

alle sechs del<strong>in</strong>quenten Taten zu begehen, e<strong>in</strong>her. Vor dem H<strong>in</strong>tergr<strong>und</strong> dieses Be-<br />

31 Allen Aussagen zu schulbezogenen E<strong>in</strong>stellungen konnte auf e<strong>in</strong>er Skala von „1 – stimmt nicht“ bis „4 –<br />

stimmt genau“ zugestimmt werden.<br />

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