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Jugendgewalt und Jugenddelinquenz in Hannover. Aktuelle Befund

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halbjahr die <strong>in</strong> Tabelle 8 aufgeführten D<strong>in</strong>ge erlebt haben, wobei physische, verbale, soziale<br />

Gewalt <strong>und</strong> Sachbeschädigungen unterschieden wurden. Im H<strong>in</strong>blick auf die körperliche Gewalt<br />

gibt etwa jeder fünfte Befragte an (100 % - 81,3 %= 18,7 %), im letzten Schulhalbjahr<br />

entsprechende Erfahrungen im Schulkontext gemacht zu haben. Als Mehrfachopfer, also Personen,<br />

die m<strong>in</strong>destens mehrfach monatlich e<strong>in</strong>en Übergriff erlebt haben, müssen dabei 2,3 %<br />

der Jugendlichen gelten. Relativ weit verbreitet s<strong>in</strong>d Schlägereien unter Schülern, eher die<br />

Ausnahme bilden Bedrohungen <strong>und</strong> Erpressungen: Weniger als 2 % der Jugendlichen haben<br />

dies im vergangenen Schuljahr überhaupt erlebt.<br />

Tabelle 8: Viktimisierung durch Schulgewalt im letzten Schulhalbjahr, 9. Jahrgangsstufe (<strong>in</strong> %; gewichtete<br />

Daten)<br />

Physische Gewalt<br />

Ich wurde von Schülern absichtlich geschlagen<br />

oder getreten.<br />

Ich wurde von anderen Schülern mit e<strong>in</strong>er Waffe<br />

bedroht.<br />

Andere Schüler haben mich richtig erpresst <strong>und</strong><br />

gezwungen, Geld oder Sachen herzugeben.<br />

Gesamtprävalenz „physische Gewalt“ (m<strong>in</strong>des-<br />

tens e<strong>in</strong>es der 3 Delikte erlebt)<br />

Verbale Gewalt<br />

Andere Schüler haben mich gehänselt oder häss-<br />

liche D<strong>in</strong>ge über mich gesagt.<br />

Sachbeschädigung<br />

Andere Schüler haben me<strong>in</strong>e Sachen absichtlich<br />

kaputtgemacht.<br />

Soziales Mobb<strong>in</strong>g<br />

Andere Schüler haben Gerüchte über mich verbreitet,<br />

die nicht wahr gewesen s<strong>in</strong>d.<br />

Schüler haben mir gedroht, dass sie aufhören<br />

wollen, mit mir befre<strong>und</strong>et zu se<strong>in</strong>.<br />

Ich wurde aus geme<strong>in</strong>samen Unternehmungen<br />

ausgeschlossen, weil das andere Schüler gewollt<br />

haben.<br />

Andere Schüler haben mich wie Luft behandelt<br />

<strong>und</strong> absichtlich nicht mehr beachtet.<br />

Gesamtprävalenz „soziales Mobb<strong>in</strong>g“ (m<strong>in</strong>destens<br />

e<strong>in</strong>es der 4 Delikte erlebt)<br />

38<br />

gar<br />

nicht<br />

1-<br />

oder<br />

2-mal<br />

3- bis<br />

6-mal<br />

mehrfachmonatlich <br />

mehrfachwöchentlich<br />

Gültige<br />

N<br />

82,2 13,2 2,7 1,4 0,6 3604<br />

98,5 0,8 0,4 0,2 0,1 3600<br />

98,7 0,8 0,3 0,1 0,1 3603<br />

81,3 13,4 3,0 1,5 0,8 3605<br />

60,4 25,3 7,1 3,8 3,3 3600<br />

89,5 8,4 1,2 0,5 0,4 3600<br />

55,6 32,9 7,2 2,7 1,5 3428<br />

93,3 5,4 0,7 0,3 0,2 3424<br />

90,6 6,7 1,6 0,6 0,5 3424<br />

83,0 12,7 2,4 0,9 1,1 3426<br />

49,2 36,4 8,6 3,4 2,4 3434<br />

Verbale Attacken (Hänseleien) s<strong>in</strong>d h<strong>in</strong>gegen unter den Schülern recht weit verbreitet. Zwei<br />

von fünf Befragten wurden im vergangenen Schuljahr gehänselt, immerh<strong>in</strong> 7,1 % der Befragten<br />

sogar mehrfach monatlich. Diese stärkere Verbreitung eher leichter Aggressionen zeigt<br />

sich auch mit Blick auf das soziale Mobb<strong>in</strong>g. Darunter werden jene Handlungen zusammengefasst,<br />

die darauf abzielen, die soziale E<strong>in</strong>b<strong>in</strong>dung bzw. das soziale Ansehen von Personen<br />

zu schädigen ohne dabei körperlich zu verletzen. In der wissenschaftlichen Literatur wird diese<br />

Form der Aggression auch als „relationale Aggression“ bezeichnet (vgl. z.B. Ittel/von Salisch<br />

2005); wir ziehen <strong>in</strong> diesem Bericht den Begriff des sozialen Mobb<strong>in</strong>gs vor, da er <strong>in</strong>sbesondere<br />

für den nicht-wissenschaftlichen Leser e<strong>in</strong>gängiger ist. Die unter sozialem Mobb<strong>in</strong>g<br />

erfassten Verhaltensweisen können dabei direkt (mit Fre<strong>und</strong>schaftsentzug gedroht) oder <strong>in</strong>direkt<br />

(Gerüchte verbreitet) se<strong>in</strong>. Die ausgewählten vier Verhaltensweisen werden von etwa

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