Plenarvorträge - DPG-Tagungen
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Metallphysik Dienstag<br />
Entmischung aus den TAP-Daten wird vorgestellt. Ergebnisse aus der<br />
Auswertunge der Analysen an beiden Systemen, die neue Aspekte zum<br />
Entmischungsverhalten liefern, werden diskutiert.<br />
M 16 Mechanische Eigenschaften II<br />
Zeit: Dienstag 11:45–12:45 Raum: H4<br />
M 16.1 Di 11:45 H4<br />
Diskrete Versetzungssimulation der dynamischen Stabilität von<br />
Lomer Locks — •Daniel Weygand — Institut für Zuverlässigkeit<br />
von Bauteilen und Systemen (IZBS), Universität Karlsruhe, Kaisserstr.12,<br />
76131 Karlsruhe<br />
Das plastische Verhalten von Kleinstbauteilen und Strukturen soll mit<br />
Hilfe der diskreten Versetzungsdynamikmethode (discrete dislocation dynamics:<br />
DDD) simuliert werden. Die DDD erlaubt die Entwicklung der<br />
Versetzungsmikrostruktur und somit das plastische Verhalten zu berechnen.<br />
Die Wechselwirkung zwischen den Versetzungen kann zur Bildung von<br />
Lomer Locks führen, welche einen Beitrag zum Verfestigungsverhalten<br />
des Materials liefern. Die Stabilität des Locks unter verschiedenen Lastzuständen<br />
wird bestimmt. Darüberhinaus wird die Dynamik des Lockbildungprozesses<br />
untersucht. Es zeigt sich, dass sowohl der Belastungsweg,<br />
als auch die Trägheit der Versetzung die Stabilität des Locks stark abschwächen<br />
können, insbesondere bei kleiner charakteristischer Länge der<br />
Versetzungskonfiguration.<br />
M 16.2 Di 12:00 H4<br />
Hochfeste Cu-Nb Leitermaterialien — •Ekaterina Botcharova,<br />
Jens Freudenberger und Ludwig Schultz — Leibniz-Institut<br />
für Festkörper- und Werkstoffforschung Dresden<br />
Für die Anwendung in gepulsten Hochfeldmagneten werden Leitermaterialien<br />
hoher Festigkeit benötigt. Hierzu eignen sich Drähre auf der<br />
Basis von Cu-Nb-Legierungen, die durch mechanisches Legieren und anschließendes<br />
Heißpressen und Umformen hergestellt werden. Durch mechanisches<br />
Legieren ist es möglich bis zu 10 at.% Niob in Kupfer zu lösen,<br />
was auf schmelzmetallurgischem Weg nicht möglich ist, da Niob fast keine<br />
Löslichkeit in Kupfer aufweist. Die nachfolgende Wärmebehandlung<br />
führt zu der Ausscheidung von Niob aus dem Mischkristall in Form von<br />
feinen Teilchen, deren Größe von Dauer und Temperatur der Behandlung<br />
abhängt. Die Pulver werden kompaktiert und anschließend umgeformt.<br />
Das Umformen des Preßstücks zu einem Draht bewirkt die Bildung<br />
von sehr feinen Niob-Filamenten. Dies fürt z. B. für eine Cu-10at.%Nb-<br />
Legierung zu einer Festigkeit von über 1,2GPa bei einer Leitfähigkeit<br />
von ca. 50% IACS bei Raumtemperatur (International Annealing Copper<br />
Standart). Der Zusammenhang zwischen Gefüge und den Eigenschaften<br />
wird modelliert, wobei die Korngröße der Matrix der wesentliche Parameter<br />
ist.<br />
M 17 Hauptvortrag Jürgen Gegner<br />
M 16.3 Di 12:15 H4<br />
Mikrostruktur und mechanische Eigenschaften von Cu-Ag Legierungen<br />
— •A. Gaganov, J. Freudenberger und L. Schultz —<br />
Leibniz-Institut für Festkörper- und Werkstoffforschung Dresden, Helmholtzstr.<br />
20, 01069 Dresden<br />
Die wichtigsten Anforderungen an Leiter für gepulste Hochfeldmagnete<br />
sind eine hohe mechanische Festigkeit, eine gute elektrische Leitfähigkeit<br />
und eine ausreichende Duktilität. Ein vielversprechendes Leitermaterial<br />
basiert auf Cu-Ag-Legierungen, wobei deren Zusammensetzung zwischen<br />
7 und 24 m.-% Ag liegt. Die Mikrostruktur der Legierungen wird wesentlich<br />
durch den Ag-Gehalt bestimmt. Die Cu-24m.-%Ag-Legierung zeigt<br />
eine zweiphasige Mikrostruktur, die aus einem Cu-reich Mischkristall und<br />
dem Cu-Ag-Eutektikum besteht. Das Gefüge der Cu-7m.-%Ag-Legierung<br />
hingegen besteht aus primär erstarrten Cu(Ag)-Mischkristallen sowie<br />
kleineren Ag-Teilchen. Cu-Ag-Mikroverbundwerkstoffe werden durch Ziehen<br />
hergestellt, wobei die Zusammensetzung die Verfestigungsrate stark<br />
beeinflußt. Um einen Leiter mit einer Zugfestigkeit von 1 GPa durch<br />
Kaltumformung herzustellen ist ein Umformgrad von η = 3, 7 (Cu-7m.-<br />
%Ag), bzw η = 3, 1 (Cu-24m.-%Ag) erforderlich. Um einen maximalen<br />
Aushärteeffekt zu erreichen werden Legierung mit weniger als 7m.% vor<br />
der Aushärtung homogenisiert, wobei sich folgende Vorteile ergeben: (i)<br />
Ag-Einsparung, (ii) geringere Neigung zur Scherbandbildung, (iii) höhere<br />
elektrische Leitfähigkeit.<br />
M 16.4 Di 12:30 H4<br />
Zerstörungsfreie Lebensdauervorhersage dynamisch beanspruchter<br />
Bauteile — •Ingo Müller 1 , K. Bennewitz 2 , M.<br />
Haaks 1 , C. Zamponi 1 , T. E. M. Staab 1 , T. Lampe 2 und Karl<br />
Maier 1 — 1 Helmholtz Institut für Strahlen- und Kernphysik, Universität<br />
Bonn, Nußallee 14-16, D-53115 Bonn, Germany — 2 Zentrallabor<br />
Volkswagen AG, 38436 Wolfsburg<br />
Für die Konstruktion dynamisch beanspruchter Bauteile ist die Vorhersage<br />
der Lebensdauer von großer Bedeutung. Bereits im Jahre 1858<br />
hat August Wöhler erste Messungen zur Dauerfestigkeit von Eisenbahnschienen<br />
durchgeführt. Bis heute ist jedoch der Zeit- und Kostenaufwand<br />
für das Messen eines kompletten Wöhlerdiagramms sehr hoch.<br />
In Umlaufbiegeversuchen zeigte sich, daß die ortsaufgelöste Positronen-<br />
Annihilationsspektroskopie (OPAS) es ermöglicht, die Zahl der Proben<br />
auf einige wenige zu reduzieren. Dieses Verfahren wurde nun auch an<br />
Zug-Druck-Versuchen mit verschiedenen Eisen-Werkstoffen getestet.<br />
Zeit: Dienstag 14:00–14:30 Raum: H16<br />
Hauptvortrag M 17.1 Di 14:00 H16<br />
Metal Physics in Heat Treatment Technology - Carburization<br />
and Decarburization of Steels — •Jürgen Gegner 1 , Peter-J.<br />
Wilbrandt 2 , Reiner Kirchheim 2 , and Wolfgang Nierlich 1 —<br />
1 SKF GmbH, Material Physics, Ernst-Sachs-Str. 5, D-97424 Schweinfurt<br />
— 2 University of Göttingen, Institute of Material Physics, Tammanstr.<br />
1, D-37077 Göttingen<br />
Thermochemical processes in rim zones of steels represent a close point<br />
of contact of metal physics to classical engineering industry. Carburization<br />
is a well-established hardening technique, whereas case decarburization<br />
is primarily relevant to heat treatment and hot-working operations as<br />
undesired side effect. The technological background is sketched. Experi-<br />
mental results illustrate the influence on the edge zone. By metallography,<br />
microhardness and X-ray diffraction measurements, the microstructure<br />
and mechanical properties are characterized. Their relation to the carbon<br />
distribution is of special interest. A novel microchemical measuring<br />
technique, based on secondary ion mass spectrometry, is used to determine<br />
carbon depth profiles with high concentration accuracy and spatial<br />
resolution. A numerical simulation tool is adopted for data analysis. The<br />
model takes into account phase transformations as well as blocking surface<br />
layers. Reliable predictions of carbon profiles require knowledge of<br />
the concentration-dependent carbon diffusivities in steels. These data are<br />
determined by a new isothermal powder pack decarburization technique.