Plenarvorträge - DPG-Tagungen
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Dünne Schichten Dienstag<br />
DS 10 FV-internes Symposium ” Analytische Elektronenmikroskopie an dünnen<br />
Schichten“<br />
Zeit: Dienstag 09:30–12:50 Raum: HS 32<br />
Hauptvortrag DS 10.1 Di 09:30 HS 32<br />
Quantitative konvergente Elektronenbeugung und ihre Anwendungen<br />
— •Joachim Mayer — Gemeinschaftslabor für Elektronenmikroskopie,<br />
RWTH Aachen, Ahornstr. 55, 52074 Aachen<br />
Im Vortrag soll ein Überblick über die neuen Möglichkeiten der quantitativen<br />
konvergenten Elektronenbeugung (convergent beam electron diffraction,<br />
CBED) gegeben werden. Im Transmissionselektronenmikroskop<br />
werden dabei Beugungsbilder kristalliner Bereiche mit kegelförmiger Beleuchtung<br />
aufgenommen. Durch Energiefilterung lässt sich der durch inelastisch<br />
gestreute Elektronen entstehende Untergrund entfernen, was<br />
eine quantitative Auswertung mit höchster Genauigkeit ermöglicht. In<br />
den Beugungsbildern entsteht für jeden angeregten Reflex ein Beugungsscheibchen,<br />
dessen Intensitätsverteilung einem zweidimensionalen<br />
Rocking-Profil für den gegebenen Reflex entspricht. Eine quantitative<br />
Auswertung des Einflusses von Reflexen aus höheren Laue-Zonen<br />
ermöglicht die Bestimmung von Gitterverzerrungen in dünnen Schichten<br />
mit hoher Genauigkeit. Die Analyse der dynamischen Streueffekte<br />
für niedrigindizierte Reflexe erlaubt eine dreidimensionale Analyse<br />
der elektronischen Bindungsladungsdichten zwischen den Kristallatomen.<br />
Anhand verschiedener materialwissenschaftlicher Anwendungen soll das<br />
Potential der Methode veranschaulicht werden.<br />
Hauptvortrag DS 10.2 Di 10:10 HS 32<br />
Quantitative Z-Kontrast-Abbildung zur Mikrostrukturcharakterisierung<br />
— •Helge Heinrich — ETH Zürich, Institut für Angewandte<br />
Physik, CH-8093 Zürich — jetzt: Advanced Materials Processing<br />
and Analysis Center (AMPAC), University of Central Florida, Box<br />
162455, Orlando, FL 32816-2455<br />
Transmissionselektronenmikroskopie (TEM) mit einer Feldemissionsquelle<br />
ermöglicht im Rastermodus (STEM) die Abbildung individueller<br />
Atomsäulen. Detektoren in verschiedenen Streuwinkelbereichen messen<br />
Streuintensitäten als Funktion der Elektronenstrahlposition. Durch<br />
Rutherfordstreuung dominiert, hängt das Messsignal eines ringförmigen<br />
Weitwinkel-Dunkelfelddetektors (HAADF) annähernd quadratisch von<br />
der Ordnungszahl der Atome ab. Das Signal bei hohen Streuwinkeln<br />
kann in erster Näherung mit einem inkohärenten Abbildungsmodell beschrieben<br />
werden. Damit sind dynamische Streueffekte bei der HAADF-<br />
Abbildung weniger wichtig als bei konventioneller TEM. Mit geeigneten<br />
Eichmethoden erlaubt daher HAADF-STEM eine direkte Analyse individueller<br />
Atomsäulen in binären kristallinen Materialien mit ausreichend<br />
hohem Unterschied der Ordnungszahlen. Anwendungsbeispiele und Grenzen<br />
der HAADF-Methode sowie die für eine quantitative Interpretation<br />
notwendigen Eich- und Simulationsverfahren werden diskutiert.<br />
Hauptvortrag DS 10.3 Di 10:50 HS 32<br />
Electron Energy-loss Spectrometry in the Electron Microscope<br />
— •Ferdinand Hofer — Research Institute for Electron Microscopy,<br />
Graz University of Technology, Steyrergasse 17, A-8010 Graz<br />
Electron energy-loss spectrometry (EELS), carried out in a transmission<br />
electron microscope (TEM), is now routinely used to measure chemical<br />
and structural properties of very small regions of a thin specimen.<br />
The power of this technique depends significantly on two parameters: its<br />
spatial resolution and the energy resolution available in the spectrum or<br />
in an energy-filtered TEM image. EELS constitutes a wide spectral band<br />
DS 11 Schichteigenschaften I<br />
spectroscopy giving access to both collective phenomena in the low-loss<br />
spectral region and excitation of the inner-shell levels with high collection<br />
efficiency and high sensitivity for the light elements. In this lecture the<br />
basics of EELS will be explained such as quantitative elemental analysis<br />
and derivation of dielectric data from the low-loss region. This will be<br />
supplemented by examples from material science, physics and chemistry.<br />
Finally, new instrumental developments such as high energy resolution<br />
EELS in a monochromized TEM will be addressed.<br />
Hauptvortrag DS 10.4 Di 11:30 HS 32<br />
Energy-filtering transmission electron microscopy in materials<br />
science — •Wilfried Sigle — Max-Planck-Institut für Metallforschung,<br />
Heisenbergstraße 3, 70569 Stuttgart<br />
Electron energy filters have become a standard equipment of modern<br />
transmission electron microscopes. Such filters enable the microscopist<br />
to select electrons which have undergone specific energy losses during<br />
their path through the specimen. The final image is formed only from<br />
the selected electrons. The main advantage of this technique is to obtain<br />
chemical information from relatively large specimen areas with a spatial<br />
resolution close to or even below 1 nm.<br />
In this lecture the different methods of energy-filtering TEM will be<br />
explained such as zero-loss filtering, the three-window technique and the<br />
acquisition of energy-filtered series. This will be supplemented by examples<br />
from materials science, demonstrating the kind of chemical and<br />
physical information which can be extracted from energy-filtered images.<br />
Finally, new developments in the design of electron energy filters will be<br />
addressed.<br />
For further information see: Ludwig Reimer: Energy-Filtering Transmission<br />
Electron Microscopy (Springer Series in Optical Sciences 71,<br />
Springer, Berlin, Heidelberg, 1995).<br />
Hauptvortrag DS 10.5 Di 12:10 HS 32<br />
Kantenfeinstrukturen in Elektronen-Energieverlustspektren —<br />
•Helmut Kohl — Physikalisches Institut, Westfälische Wilhelms-<br />
Universität Münster, Wilhelm-Klemm-Str. 10, 48149 Münster<br />
In modernen Transmissionselektronenmikroskopen ist es möglich, den<br />
Elektronenstrahl auf einen kleinen Fleck mit einem Durchmesser von weniger<br />
als einem nm zu fokussieren und von diesem Bereich ein Energieverlustspektrum<br />
aufzuzeichnen. Von besonderem Interesse sind hierbei<br />
die charakteristischen Kanten im Spektrum, die der Ionisation innerer<br />
Schalen entsprechen. Während die Kante selbst zum Elementnachweis<br />
genutzt wird, liefert die Feinstruktur oberhalb der Kante Informationen<br />
über die Umgebung des Atoms und über die Bindungsverhältnisse.<br />
Für die Deutung der Kantenfeinstrukturen unterscheidet man den<br />
kantennahen Bereich, bei dem der Energieverlust die Bindungsenergie<br />
um weniger als 50 eV übersteigt, vom kantenfernen Bereich.<br />
Die kantenfernen Strukturen lassen sich anschaulich durch die Interferenz<br />
der von Nachbaratomen zurückgestreuten Anteile der Sekundärelektronenwelle<br />
mit der auslaufenden Welle deuten. Für die<br />
kantennahen Strukturen muß auch die Mehrfachstreuung der Sekundärelektronen<br />
berücksichtigt werden. Formal läßt sich die Feinstruktur<br />
durch eine lokale, symmetrieprojizierte Zustandsdichte beschreiben.<br />
Die Analogien zur Röntgenabsorptionsspektroskopie werden ebenso diskutiert<br />
wie die Methoden zur Messung des linearen und des zirkularen<br />
Dichroismus.<br />
Zeit: Mittwoch 14:30–15:15 Raum: HS 31<br />
Hauptvortrag DS 11.1 Mi 14:30 HS 31<br />
InGaAsN als aktives Material für langwellige oberflächenemittierende<br />
Laser — •Henning Riechert — Infineon Technologies, Corporate<br />
Research Photonics, 81739 München<br />
Oberflächenemittierende Laser (VCSELs = vertical cavity surface<br />
emitting lasers) mit einer Emissionswellenlänge von 1300 nm sind<br />
ideal geeignet als kostengünstige Lichtquellen zur Datenübertragung<br />
über optische Fasern. Der derzeit vielversprechendste Ansatz zur<br />
Realisierung solcher Bauelemente liegt in der Nutzung der konventionellen<br />
GaAs/AlAs VCSEL-Technologie, kombiniert mit der neuartigen<br />
Legierung InGaAsN als aktivem Material.<br />
Der Vortrag gibt einen Überblick über das Wachstum und die physikalischen<br />
Eigenschaften von InGaAsN / GaAs QWs sowie über den Stand<br />
und die momentanen Grenzen von InGaAsN-basierenden Lasern.