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Plenarvorträge - DPG-Tagungen

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Metallphysik Donnerstag<br />

M 30 Mechanische Eigenschaften V<br />

Zeit: Donnerstag 14:45–16:00 Raum: H4<br />

M 30.1 Do 14:45 H4<br />

Plastizität von Strontiumtitanateinkristallen unterhalb 320<br />

K — •Dieter Brunner, Ilsemarie Lakemeyer und Manfred<br />

Rühle — Max-Planck-Institut für Metallforschung, Heisenbergstr.3,<br />

70569 Stuttgart<br />

Erstmals wurde die plastische Verformbarkeit von Einkristallen der<br />

Elektrokeramik Strontiumtitanat in dynamischen Druckversuchen bei<br />

Temperaturen unterhalb 320 K detailliert untersucht. Die Druckachse<br />

der Proben lag in < 001 > Richtung, die Dehnrate betrug 2.2x10 −4 s −1 .<br />

Plastische Verformbarkeit war möglich bis etwa 45 K, darunter brachen<br />

die Proben spröde. Die Verformbarkeit bei höheren Temperaturen (> 120<br />

K) wird meist mit zunehmender plastischer Dehnung durch Rissbildung<br />

innerhalb der Proben beendet. Zwischen 320 K und 250 K nimmt die aus<br />

Spannungs-Dehnungskurven bestimmte kritische Fliessspannung (KFS)<br />

nur unwesentlich zu. Unterhalb 250 K steigt die KFS dann stark an von<br />

120 MPa bis auf etwa 350 MPa bei 45 K. Doch diese Zunahme erfolgt<br />

nicht monoton sondern ist durch Bereiche unterschiedlich starker Temperaturabhängigkeit<br />

der KFS geprägt. Nach einer zunächst parabolischen<br />

Zunahme zwischen ≈250 K und ≈200 K, erfolgt ein abrupter Übergang<br />

zu einem deutlich geringeren Anstieg der KFS mit sinkender Temperatur,<br />

bis bei unterhalb etwa 100 K erneut starke Zunahme erfolgt. Diese<br />

Phänomene erinnern deutlich an die starke und nicht monotone Temperaturabhängigkeit<br />

der KFS kubisch raumzentierter Metalle. Es wird ein<br />

erster Versuch vorgestellt, die Ergebnisse im Rahmen der Theorie thermisch<br />

aktivierter Kinkpaarbildung in Versetzungen (Kinkpaarbildungstheorie)<br />

zu interpretieren.<br />

M 30.2 Do 15:00 H4<br />

[010]-Versetzungen in der komplexen intermetallischen Phase<br />

ξ’-Al-Pd-Mn — •M. Feuerbacher 1 und D. Caillard 2 — 1 Institut<br />

für Festkörperforschung, Forschungszentrum Jülich GmbH, 52425 Jülich,<br />

Germany — 2 CEMES-CNRS, 29 rue Jeanne Marvig, BP4347, F-31055<br />

TOULOUSE Cedex 4, France<br />

In der komplexen intermetallischen Phase ξ’-Al-Pd-Mn kommen<br />

Verformungsmechanismen zum Tragen, die sich in einigen Aspekten<br />

grundsätzlich von denen in einfacheren Metallen unterscheiden.<br />

In diesem Beitrag charakterisieren wir eine Klasse von Versetzungen,<br />

die sich auf (010)-Ebenen der ξ’-Al-Pd-Mn-Struktur bewegen und<br />

ein ungewöhnliches Kontrastverhalten im Transmissionselektronenmikroskop<br />

zeigen. Es wird gezeigt, dass es sich um prismatische [0 1 0]-<br />

Stufenversetzungen handelt, die sich durch einen reinen Kletterprozess<br />

ausbreiten. Die [0 1 0]-Versetzungen spalten in charakteristischer Weise<br />

in vier Partialversetzungen auf. Die Aufspaltung wird im Rahmen eines<br />

Strukturmodells diskutiert und wir argumentieren, dass die gesamte<br />

Burgersvektorlänge und die der Partialversetzungen 16,56 ˚A bzw. 4,14 ˚A<br />

betragen.<br />

M 30.3 Do 15:15 H4<br />

On the influence of obstacles (precipitates/particles) on the<br />

PLC effect in Al-Mg alloys — •Hanno Dierke, Fabian Krawehl,<br />

and Hartmut Neuhäuser — TU Braunschweig, Institut für Metallphysik<br />

und Nukleare Festkörperphysik, Mendelssohnstr. 3, 38106 Braunschweig<br />

Due to their low weight and high mechanical strength AlMg alloys<br />

provide a large variety of applications as material for lightweight construction.<br />

However, the practical benefit is limited due to instabilities<br />

and inhomogeneities caused by correlated movement of dislocations during<br />

plastic deformation (PLC effect). By addition of unshearable obstacles<br />

the formation of dislocation avalanches may be prevented or at least<br />

reduced.<br />

The alloy AA5754 was investigated particularly with regard to the influence<br />

of obstacles on the movement of dislocations. For this purpose on<br />

the one hand in the samples precipitates were produced by heat treatments,<br />

on the other hand metal matrix composites (MMCs) with different<br />

volume fractions of Al2O3 particles were investigated. The experiments<br />

were performed in strain controlled experiments at room temperature and<br />

at strain rates between 1 · 10 −6 and 5 · 10 −3 s −1 . In addition some samples<br />

were investigated by TEM to find correlations between deformation<br />

behaviour and microstructure.<br />

M 30.4 Do 15:30 H4<br />

Propagation modes of Lüders and PLC bands in Cu-Al and<br />

Al-Mg during strain-rate and stress-rate controlled tensile<br />

deformation. — •Frank Klose 1 , Felix Hagemann 1 , Verena<br />

Grützun 1 , Peter Hähner 2 , and Hartmut Neuhäuser 1 — 1 TU<br />

Braunschweig, Institut für Metallphysik u. Nukleare Festkörperphysik,<br />

Mendelssohnstr. 3, 38106 Braunschweig — 2 Institute for Energy, Joint<br />

Research Centre of the European Commission, PO Box 2, NL-1755 ZG<br />

Petten, Netherlands<br />

Propagating plastic instabilities, like Lüders bands and Portevin-<br />

LeChâtelier (PLC) bands are investigated by means of laser scanning<br />

extensometry during tensile tests with different deformation modes (constant<br />

strain-rate and constant stress-rate).<br />

This extensometry technique permits to investigate the kinetics of local<br />

strain within up to 44 zones (1 mm width) at a sampling rate of 50 Hz.<br />

Therefore, the band velocities and band widths, as well as the strain concentrations,<br />

characterizing the specific mode of band propagation, can be<br />

determined in relation to the type and quality of the deformation mode.<br />

Cu-15at.%Al and Al-3at.%Mg polycrystals have been investigated experimentally<br />

at various temperatures and strain rates. The findings are<br />

compared with recent results of numerical simulations [1,2], focusing on<br />

fundamental differences observed with the above mentioned types of deformation<br />

mode.<br />

[1] E. Rizzi et al., Acta Mater. 51(2003)3385<br />

[2] P. Hähner et al., PRB 65(2002)134109<br />

M 30.5 Do 15:45 H4<br />

Metaversetzungen und Metaversetzungsnetzwerke in der komplexen<br />

intermetallischen phase ξ’-Al-Pd-Mn — •M. Heggen, M.<br />

Feuerbacher und K. Urban — Institut für Festkörperforschung, Forschungszentrum<br />

Jülich GmbH, 52425 Jülich<br />

Komplexe intermetallische Phasen zeichnen sich aus durch eine hohe<br />

Zahl von Atomen je Einheitszelle und große Gitterparameter. Die strukturellen<br />

Defekte und die Mechanismen der plastischen Verformung dieser<br />

Materialklasse sind derzeit noch weitgehend unbekannt. In den vergangenen<br />

Jahren wurden bei Untersuchungen der komplexen intermetallischen<br />

Phase ξ’-Al-Pd-Mn bereits mehrere neuartigen Mechanismen der plastischen<br />

Verformung nachgewiesen. Besonders hervorzuheben ist hierbei<br />

ein Defekttyp, welcher als Metaversetzung bezeichnet wird (H. Klein et<br />

al., Phys. Rev. Lett. 82, 3468,1999). Metaversetzungen sind Partialversetzungen,<br />

deren Burgersvektorlängen in einem irrationalen Verhältnis<br />

zum Gitterparameter stehen, die sich jedoch aufgrund ihrer speziellen<br />

Struktur durch das Material bewegen können, ohne dass Stapelfehler eingebracht<br />

werden. Metaversetzungen können Netzwerke bilden, die insgesamt<br />

vollständige Versetzungen in der ξ’-Al-Pd-Mn-Struktur darstellen.<br />

Obwohl der Betrag des Burgersvektors des gesamten Netzwerks groß ist<br />

(z.B. 12.56 ˚A), ist die elastische Energie durch die lokale Verteilung der<br />

Verzerrung auf mehrere Metaversetzungen gering.

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