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Plenarvorträge - DPG-Tagungen

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Metallphysik Mittwoch<br />

erstaunlicher, da Pd eine im Vergleich zu Al noch höhere Stapelfehler<br />

besitzt. Zu diesem Zweck wurde nanokristallines Pd mit einer durchschnittlichen<br />

Korngröße von ungefähr 15 nm mittels Edelgaskondensation<br />

hergestellt. Die Verformung der Probe erfolgte durch Kalt-Walzen<br />

bei einer Dehnrate von 0.3 s −1 bis zu einer wahren Dehnung von 0.32.<br />

Die Ergebnisse werden mit molekulardynamischen Simulationen aus der<br />

neueren Literatur verglichen.<br />

M 20.5 Mi 15:45 H4<br />

Abgleitung über Korngrenzen als Verformungsmechanismus in<br />

nanokristallinem Palladium — •J. Markmann 1,2 , H. Rösner 1 ,<br />

K.W. Liu 3 , R. Birringer 2 , H. Gleiter 1 und J. Weissmüller 1,2<br />

— 1 Forschungszentrum Karlsruhe, Institut für Nanotechnologie, 76021<br />

Karlsruhe — 2 Universität des Saarlandes, FR 7.3 Technische Physik,<br />

66041 Saarbrücken — 3 Universität des Saarlandes, FR 8.15 Werkstoffwissenschaften<br />

und Fertigungstechnik, 66041 Saarbrücken<br />

Verformung von kristallinen Metallen über die Bewegung und Ver-<br />

M 21 Nanoskalige Materialien II<br />

vielfältigung von Versetzungen werden mit kleiner werdender Korngröße<br />

unterdrückt, was zu einer deutlichen Erhöhung ihrer Festigkeit führt.<br />

Jedoch zeigen Verformungsexperimente an vielen nanokristallinen (nk)<br />

Materialien, daß diese als Hall-Petch Relation bekannte Beziehung bei<br />

nk Metallen außer Kraft treten kann. In dieser Studie wurde nk edelgaskondensiertes<br />

Palladium (Pd) sukzessive mit einer Verformungsrate<br />

von ca. 0.1 s −1 gewalzt. Die Auswertung der Röntgenweitwinkelstreuung<br />

an nk Pd Proben zeigte einen anfänglichen Anstieg in der Stapelfehlerdichte,<br />

der bei weiterer Verformung in eine Sättigung lief, was auf Versetzungsaktivitäten<br />

schließen läßt. Polfiguren, welche bei einer angelassenen,<br />

grobkristallinen Referenzprobe typische Walztexturen aufdeckten,<br />

deuteten auf keinerlei Orientierungsausrichtung der Kristallite in den nk<br />

Proben. Auch zeigten TEM Aufnahmen dieser Proben nach dem Walzen<br />

keine sichtbaren Verformungen der Körner. Weiterhin wurden Korngrenzen<br />

gefunden, die entlang von geraden Linien angeordnet waren. Dies<br />

deutet auf mesoskopische Scherbänder und damit auf Korngrenzengleiten<br />

als dominanten Verformungsmechanismus.<br />

Zeit: Mittwoch 16:30–17:30 Raum: H4<br />

M 21.1 Mi 16:30 H4<br />

Herstellung und magnetische Eigenschaften formanisotroper<br />

Eisen-Nanopartikel — •Christian Lang, Andreas Tschöpe und<br />

Rainer Birringer — Universität des Saarlandes<br />

Mithilfe der Edelgaskondensation im erzwungenen Gasfluss wurden nanorods<br />

aus Eisen synthetisiert. In situ Coating mit Ölsäure ermöglicht<br />

es, die nanorods in einem organischen Lösungsmittel zu einem stabilen<br />

Ferrofluid zu dispergieren. Wir diskutieren erste Experimente zu den<br />

magnetischen und magnetoviskosen Eigenschaften dieser Systeme. Insbesondere<br />

wird der Einfluss der Formanisotropie auf die magnetfeld- und<br />

scherratenabhängige Viskosität der nanorod-Ferrofluide untersucht und<br />

diesbezügliche Modelle diskutiert bzw. mit experimentellen Befunden an<br />

konventionellen Ferrofluiden verglichen.<br />

M 21.2 Mi 16:45 H4<br />

Bestimmung von Kristallitgrößen und Mikrostrukturparametern<br />

in ultrafeinkörnigen Werkstoffen mit Röntgenverfahren —<br />

•Markus Dinkel, Florian Pyczak und Mathias Göken — Werkstoffwissenschaften<br />

1, Universität Erlangen-Nürnberg, Martensstr. 5,<br />

91058 Erlangen<br />

Ultrafeinkörnige metallische Werkstoffe können mit SPD-Verfahren<br />

(severe plastic deformation) mit Korngrößen zwischen 300 und 600 nm<br />

hergestellt werden. Aufgrund ihrer hohen Festigkeit, sind sie Kandidaten<br />

für eine Reihe von Anwendungen, z.B. in der Medizintechnik.<br />

Röntgenbeugungsverfahren werden schon lange zur Bestimmung der<br />

Korngröße verwendet. In ultrafeinkörnigen Materialien ergeben sich allerdings<br />

Schwierigkeiten, da die beim Herstellungsprozess eingebrachten<br />

massiven Verformungen die Röntgenprofile verbreitern. Gelingt es diese<br />

Verbreiterung von der Verbreiterung des Röntgenprofils aufgrund der<br />

Korngröße zu trennen, können, neben der Korngröße, auch Versetzungsdichten<br />

und andere mikrostrukturellen Parametern bestimmt werden.<br />

Anhand der Ergebnisse von Messungen an unterschiedlichen ultrafeinkörnigen<br />

Materialien, werden die Möglichkeiten und Grenzen der Methode<br />

gezeigt und mit anderen Untersuchungsverfahren, wie beispielsweise<br />

der Transmissionselektronenmikroskopie, verglichen.<br />

M 21.3 Mi 17:00 H4<br />

Grenzflächenspannung in nanokristallinem Ag/Ni Komposit —<br />

•Patrik Zimmer und Rainer Birringer — FR 7.3 Technische Physik,<br />

Universität des Saarlandes, Geb. 43B, D-66123 Saarbrücken<br />

In nanokristallinen Materialien mit einer hohen Anzahl innerer Grenzflächen<br />

generieren Grenzflächenspannungen positiven oder negativen<br />

Druck in den angrenzenden kristallinen Bereichen. In Ag/Ni Multilagen<br />

wird eine Dehnung des Nickelgitters gefunden und somit eine negative<br />

Flächenspannung der Ag/Ni Phasengrenze impliziert. Da die mittlere<br />

isotrope Flächenspannung unabhängig von der Grenzflächenkrümmung<br />

ist, wird diese an partikulären Ag/Ni Nanokompositen mit Hilfe der<br />

Röntgenbeugung studiert. Die Nanokomposite bieten den Vorteil, dass<br />

durch Ostwald Reifung der Ni-Nanokristalle in der Ag-Matrix die damit<br />

einhergehende Änderung des Ni-Gitterparameters eine belastbare Bestimmung<br />

der Flächenspannung ermöglicht und somit auch den Vergleich<br />

mit Vorhersagen aus der Elastizitätstheorie und Computersimulationen<br />

erlaubt.<br />

M 21.4 Mi 17:15 H4<br />

Grenzflächen- und Linienspannungen in nanokristallinem Gadolinium<br />

— •D. Michels 1 , C. E. Krill III 1 , M. Brunelli 2 und R.<br />

Birringer 1 — 1 FR 7.3 Technische Physik, Universität des Saarlandes,<br />

Geb. 43B, D-66123 Saarbrücken — 2 The European Synchrotron Radiation<br />

Facility (ESRF), 38043 Grenoble Cedex 9, France<br />

In einem polykristallinen Festkörper werden die durch innere Grenzflächen<br />

induzierten Flächenspannungen 〈f〉 im mechanischen Gleichgewicht<br />

durch Volumenspannungen in den Kristallen kompensiert. Die<br />

damit verbundene Volumenänderung in den Kristalliten skaliert wie<br />

〈f〉/〈L〉, wobei 〈L〉 die mittlere Kristallitgröße des Materials ist. D. h.<br />

nanokristalline Materialien sind geradezu prädestiniert, den Einfluss der<br />

Flächenspannungen quantitativ zu erfassen. Im Grenzfall kleiner 〈L〉-<br />

Werte (ca. 4 nm) wird neben den Flächenspannungen auch der Einfluss<br />

von Linienspannungen, die von Tripellinien herrühren, signifikant. Die<br />

quantitative Ermittlung der unterschiedlichen Spannungen wird anhand<br />

eines Diffraktionsexperiments (ESRF, Grenoble, ID 31: High Resolution<br />

Powder Diffraction Beamline) an nanokristallinem Gadolinium erörtert.

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