09.12.2012 Views

Plenarvorträge - DPG-Tagungen

Plenarvorträge - DPG-Tagungen

Plenarvorträge - DPG-Tagungen

SHOW MORE
SHOW LESS

Create successful ePaper yourself

Turn your PDF publications into a flip-book with our unique Google optimized e-Paper software.

Lehrertage Regensburg Hauptvorträge<br />

Hauptvortrag LTR I Mi 09:15 H36<br />

Physik macht Spaß! — •Norbert Treitz — Universität Essen-<br />

Duisburg<br />

Rätselhafte oder verblüffende Experimente, viele davon mit Requisiten<br />

aus der Spielzeugkiste oder dem Haushalt, entpuppen sich als Schlüssel<br />

zum Verständnis grundlegender Erfolgsrezepte der Physik. So zeigt eine<br />

auf den ersten Blick sehr seltsame Waage, wie man viele Naturgesetze (zu<br />

jeder ” einfachen Maschine“ eins) zu einem einzigen (Energiebilanz beim<br />

Gleichgewicht) zusammen fassen kann: Physik ist eine äußerst elegante<br />

und umfassende Form der Datenkompression! Eine ” Fallstudie“ als Freihandversuch<br />

mit zwei Bällen erweist sich als Analogon zu der Methode,<br />

aus der Begegnung eines Raumschiffs mit einem – im doppelten Sinn des<br />

Wortes – entgegen-kommenden Planeten Energie abzuzapfen, zwar nicht<br />

in dessen Bezugssystem, wohl aber im heliostatischen. Weitere ” Fragen“:<br />

Bewegt sich am Fahrrad irgend etwas rückwärts? Gibt es wirklich roten<br />

und grünen elektrischen Strom? Was hat das überschlagene Parallelogramm<br />

mit der Optik zu tun? Fällt ein Teil einer Falltür mit größerer<br />

Beschleunigung als eine Punktmasse?<br />

Rund um diese und andere Themen: www.eddy.uni-duisburg.de/treitz/<br />

Hauptvortrag LTR II Mi 10:45 H36<br />

Die Interaktive Physik-Show — •physikanten und co. — Dortmund<br />

Hier wird Wissenschaft zur Show! Experimente, die wie Magie erscheinen,<br />

knifflige Versuche zum Mitmachen, Showeinlagen und ein packender<br />

Zuschauerwettstreit: Die Interaktiven Physik Shows fesseln.<br />

Welche verblüffenden Eigenschaften hat Wasser? ” Platsch! Die Interaktive<br />

Wasser-Show“ zeigt es Ihnen. Warum kreist ein Koffer auf der<br />

Kante? Die Interaktive Mechanik-Show bietet Bewegendes von Auftrieb<br />

bis Zentrifugalkraft.<br />

Kein physikalisches Phänomen, zu dem Entertainer Herr Schwupp keine<br />

Showeinlage einfiele; kein Experiment, das Professor Liebermann nicht<br />

leicht verständlich erklären könnte. Unterstützt werden die Physikanten<br />

von ihrem Forscherteam: dem Publikum, das dafür mit einem besonderen<br />

Preis belohnt wird.<br />

Hauptvortrag LTR III Fr 09:00 H4<br />

Physikexperimente mit Blechdosen — •Hans-Joachim Wilke —<br />

TU Dresden<br />

Hauptvortrag LTR IV Fr 10:00 H4<br />

Nanobeben auf dem Chip: Von Handyfiltern, Photonenförderbändern<br />

und Biochips — •Achim Wixforth —<br />

Universität Augsburg<br />

Akustische Oberflächenwellen sind das Nanometer-Analogon zu Erdbeben.<br />

Auf dieser Längenskala jedoch wirken Sie nicht zerstörerisch sondern<br />

können als effiziente, wenn auch ungewöhnliche Werkzeuge der<br />

Nanotechnologie eingesetzt werden. Vom hochempfindlichen Messinstrument<br />

kleinster Leitfähigkeiten z.B. im Bereich des quantisierten Hall-<br />

Effektes über den Einsatz als funkabfragbare Sensoren bis hin zu einem<br />

” Photonenförderband“ leisten akustische Oberflächenwellen Erstaunliches.<br />

Schließlich fanden sie in den letzten Jahren sogar Einzug in das sich<br />

rasch entwickelnde Feld der Biochips. Hier sorgen sie für den Transport<br />

und die Prozessierung kleinster Flüssigkeitsmengen auf einer Chipoberfläche<br />

– ein Labor auf der Fläche eines Daumennagels.<br />

Hauptvortrag LTR V Fr 11:00 H4<br />

Magnetresonanztomographie: Abbildung dreidimensionaler<br />

Details in (Sub)millimeter-Auflösung mit Meterwellen —<br />

•Nikolaus Nestle — TU Darmstadt<br />

Die Kernspintomographie – oder Magnetresonanztomographie (MRT)<br />

– ist mittlerweile zu einem der wichtigsten bildgebenden Verfahren in<br />

der medizinischen Diagnostik geworden. Die physikalische Grundlage<br />

der Kernspintomographie ist die Zeeman-Aufspaltung der Energieniveaus<br />

von Wasserstoffkernen in einem angelegten Magnetfeld. Die in üblichen<br />

Magnetfeldern erreichbaren Energieaufspaltungen sind sehr klein und<br />

entsprechen Quantenenergien im Radiowellenbereich. Trotz der langwelli-<br />

Hauptvorträge<br />

gen Strahlung (die Auflösung optischer Abbildungsverfahren wird durch<br />

die Wellenlänge begrenzt) können hiermit tomographische Abbildungen<br />

mit Auflösung im Submillimeterbereich am Menschen und mit weniger als<br />

10 Mikrometern an kleineren Objekten erreicht werden. Der Vortrag stellt<br />

die physikalischen Grundlagen dieser nichtoptischen Abbildungsmethode<br />

vor und beschreibt verschiedene Anwendungen der Kernspintomographie<br />

in Medizin, Material- und Umweltforschung.<br />

Hauptvortrag LTR VI Fr 14:00 H4<br />

Zur Vorgeschichte und Geschichte des Ohm’schen Gesetzes —<br />

•Jürgen Teichmann — LMU München<br />

Am 7. Juli 1854 – 2004 sind 150 Jahre vergangen – starb Georg Simon<br />

Ohm, der zunächst Mathematiker werden wollte, als Gymnasiallehrer in<br />

Köln 1826 das ” Ohm’sche Gesetz“ entdeckte und erst sehr spät, 1849,<br />

seinen Lebenstraum als Universitätsprofessor verwirklichen durfte. Untersucht<br />

man den langen Weg zum Ohm’schen Gesetz, findet man sehr<br />

überraschende Ergebnisse. Schon um 1775 – lange vor Ohm – lag es<br />

ganz nahe, obwohl es eigentlich noch gar keinen konstanten Strom gab,<br />

sondern v. a. Kondensatorentladungen (von Leidener Flaschen) und das<br />

elektrische Fluidum gerade erst mit einem zusätzlichen Begriff (Spannung)<br />

quantitativ handhabbar gemacht wurde. Kurz nach 1800 wurde es<br />

eigentlich entdeckt, aber von Experimentalphysikern (Volta, Ritter), die<br />

es mathematisch nicht formulieren konnten. Wie wichtig war eigentlich<br />

das genaue Strommessinstrument Ohms? So wesentlich prinzipiell nicht<br />

– aber es sicherte ihm Nachruhm. Beginnende Elektrotechnik, die unbedingt<br />

ein Konzept von Widerstand, Spannung, Stromstärke brauchte,<br />

spielte auch eine Rolle – und Nationalismus (England contra Frankreich).<br />

Hauptvortrag LTR VII Fr 15:00 H4<br />

Robotik für Schulen, ein Weg zum Einstieg in die Naturwissenschaften<br />

— •Martin Bader — Illertal-Gymnasium Vöhringen<br />

Die Robotik bietet eine hervorragende Möglichkeit, Schüler für die Naturwissenschaft<br />

und Technik zu begeistern. Grund dafür ist eine ausgewogene<br />

Mischung zwischen Theorie und Praxis. Als Projektabschluss bieten<br />

sich Wettbewerbe wie der RoboCup Junior an, bei dem Roboter Fußball<br />

spielen, Männchen retten oder tanzen. (robocupjunior.org)<br />

Hauptvortrag LTR VIII Sa 09:00 H4<br />

Erfolgsfaktoren für Schulen: Das Bildungssystem in Finnland<br />

— •Rainer Domisch — Zentralamt für Unterrichtswesen Helsinki<br />

Finnland ist seit der Veröffentlichung der Pisa-Studie der OECD im<br />

Dezember 2001 zum Musterland für erfolgreiche schulische Bildung geworden.<br />

Beste Ergebnisse im Bereich der Lesekompetenz, dritte Position<br />

in den Naturwissenschaften und vierter Rang in Mathematik sprechen für<br />

sich. Für Finnland ist das plötzliche Interesse der Weltöffentlichkeit an<br />

seinen Schulen überraschend gekommen, und die Pisa-Studie hat bis zum<br />

heutigen Tag außer eines kleinen Artikels in der Presse keinerlei Schlagzeilen<br />

verursacht. Ganz im Gegenteil, man versucht verstärkt, bestehende<br />

Defizite im Bildungsbereich mit großen Anstrengungen zu bereinigen. So<br />

sind z. B. die finnischen Jungen in der Lesekompetenz besser als die Jungen<br />

in allen vergleichbaren Ländern, aber der Unterschied zwischen Jungen<br />

und Mädchen beunruhigt die finnische Öffentlichkeit zutiefst. Sieben<br />

Prozent der Neuntklässler erreichen eine nicht genügende Lesekompetenz<br />

(in Deutschland beträgt die entsprechende Zahl über 23 Prozent), aber<br />

diese sieben Prozent sind erschreckend viele und man hat bereits begonnen,<br />

durch landesweite Projekte das Problem anzugehen.<br />

Finnland hat vor über 30 Jahren sein Bildungssystem radikal verändert<br />

und reformiert und seither ununterbrochen und unermüdlich an der Weiterentwicklung<br />

der Einrichtung Schule gearbeitet. Wichtige Stationen in<br />

dieser Entwicklung waren<br />

– Einführung eines integrierten Schulwesens<br />

– Übertragung der Schulträgerschaft auf die Kommunen<br />

– Verzicht auf Schulinspektion und auf Bindung der Finanzmittel<br />

– Einführung einer landesweiten schulischen Evaluation<br />

– Weitgehende Eigenverwaltung und Verantwortung der Schulen<br />

– Ständige Reformen der Rahmenlehrpläne/Standards<br />

und künftige Herausforderungen sind die

Hooray! Your file is uploaded and ready to be published.

Saved successfully!

Ooh no, something went wrong!