issues of linguistics - Tbilisi State University
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im Namen Dzynga vor, der das ossetische Appellativ für ‘Pferdebremse’ im<br />
ironischen Dialekt reflektiert (Fritz 2006:548).<br />
Auch der Einfluß der beiden unmittelbaren Nachbarsprachen, des südkaukasischen<br />
Georgischen und des westkaukasischen Kabardinischen auf das ossetische<br />
Onomastikon kann nicht hoch genug bewertet werden.<br />
Prinzipiell kann jeder georgische Name im Ossetischen vorkommen, so wie auch<br />
alle georgischen namenbildenden Elemente vertreten sein können. Als Beispiele<br />
für georgische Frauennamen, die unverändert ins Ossetische übernommen wurden,<br />
mögen Mzia, wörtlich ‘Sonne’ (Fritz (2006:1080) und Nino (Name einer Heiligen,<br />
die Georgien im 5. Jahrhundert zum Christentum bekehrte) (Fritz 2006:1120)<br />
genügen. Typische Männernamen aus dem Georgischen sind z.B. Zaza (Fritz<br />
2006:1692 und 759) oder Gugua. Von den zahlreichen alttestamentarischen und<br />
rezenteren christlichen Namen, die seit altersher über das Georgische ins Ossetische<br />
eingedrungen waren, war eingangs bereits die Rede. Zahlreiche ossetische<br />
Namen georgischer Herkunft enden auf das georgische Diminutivsuffix -ḳo, wie<br />
beispielsweise die Frauennamen Suliḳo ‘Seelchen’ und Guliḳo ‘Herzchen’ (Fritz<br />
2006:1391 und 76; 302)oder der Männername Biciḳo aus georgisch Bič̣iḳo ‘kleiner<br />
Junge’. Georgisch war auch die Mittlersprache für etliche letztlich aus verschiedenen<br />
zeitlichen Strata des Persischen stammende, im Ossetischen häufig<br />
gebrauchte Personennamen. Hierzu zählen beispielsweise die maskulinen Namen<br />
Vaxtang, Wardan, Nodar oder Guram, sowie die femininen Namen Wardis und<br />
Pari (Fritz 2006:1543,1557,1123, 766,1559,1144).<br />
Das zweite bedeutende kaukasische Stratum im ossetischen Nonmastikon bilden<br />
Namen und namenbildende Elemente aus dem Kabardinischen, der unmittelbar<br />
benachbarten Tscherkessensprache. Ähnlich wie für die onomastischen Entlehnungen<br />
aus dem Georgischen gilt, daß im Prinzip jeder kabardinische Name im<br />
Ossetischen vorkommen kann. Einige Beispiele mögen dies illustrieren. So<br />
reflektiert der ossetische Frauenname Dysa <strong>of</strong>fensichtlich den kabardinischen<br />
Namen Дыщэ Dəŝă, der mit dem Appellativ für ‘Gold’ identisch ist (Fritz<br />
2006:468). Der ossetische maskuline Name Ġuc̣una ist aus dem kabardinischen<br />
Kompositalnamen ГъущIынэ Ġuṣ̂ənă herzuleiten, dessen Bedeutung mit ‘Eisenauge’<br />
wiedergegeben werden kann (Fritz 2006:789). Ein häufiger femininer Name<br />
im Ossetischen ist Gwassä, der auch in anderen phonetischen Varianten vorkommt<br />
Fritz (2006: 772). Die Ausgangsform ist der kabardinische Name Гуащэ G°āŝă,<br />
der mit dem gleichleutenden Appellativ der Bedeutung ‘Fürstin, Herrin, Schwiegermutter’<br />
identisch ist. Der Name kommt im Ossetischen wie im Kabardinischen<br />
auch als Bestandteil zusammengesetzter Namen vor, so z.B. ossetisch Xangwassä<br />
mit dem turksprachlichen Element xan- als Vorderglied (Fritz 2006:625; s. auch<br />
Fritz 1988, 199; s. auch dieselbe A.K.A.).<br />
Eines der gebräuchlichsten namenbildenden Elemente kabardinischer Provenienz<br />
ist das <strong>of</strong>t in maskulinen Namen erscheinende Suffix -q(o), kabardinisch -къуэ -<br />
q : °ă, das das gemeintscherkessische Wort für ‘Sohn’ reflektiert (s. dazu Fritz<br />
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