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“Gibt es eine Net Generation?” (PDF) - ZHW - Universität Hamburg

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lich ist, dass die Studierenden lieber (69%) ein Telefon als das Internet für die soziale<br />

Kommunikation nutzen, allerdings stammt die Studie aus 2002.<br />

Inter<strong>es</strong>sant scheint mir auch die Beobachtung der Studie zu sein, dass die Nutzung d<strong>es</strong><br />

Computers für Kommunikation und sogar für Hausaufgaben, k<strong>eine</strong> Präferenz für Online-Lernen<br />

nach sich zieht. Es sind um 2001 etwa 6% der Studierenden (s.a. Schulmeister<br />

2006, S. 11-64), die Online-Kurse buchen.<br />

Aus der Studie von Hasebrink und Rohde (2009), die u.a. nach Lieblingsangeboten im<br />

Internet fragte und die Antworten in vier Altersgruppen zwischen 12 und 24 unterschied,<br />

geht deutlich hervor (S. 90, Tabelle 4.7), dass die Nutzung von Suchmaschinen<br />

und journalistischen Medien mit dem Alter zunimmt, die Nutzung von Video-Communiti<strong>es</strong><br />

sowie Spielen und Spieleplattformen hingegen abnimmt, während andere Anwendungen<br />

im W<strong>es</strong>entlichen konstant bleiben.<br />

R<strong>es</strong>ümee<br />

Schulmeister: Gibt <strong>es</strong> <strong>eine</strong> <strong>Net</strong> <strong>Generation</strong>?<br />

Am Ende di<strong>es</strong><strong>es</strong> Ausflugs in Nutzermotive dürfte deutlich geworden sein, dass die neue<br />

Kulturtechnik für diejenigen, die mit ihr aufgewachsen sind, k<strong>eine</strong> neue Kulturtechnik<br />

ist wie für die Älteren, sondern ein Alltagswerkzeug, d<strong>es</strong>sen vorwiegender Zweck die<br />

Kommunikation ist, um den Kontakt zu den Peers zu erhalten und zu organisieren. In<br />

der Tat lässt sich bei genauer Analyse f<strong>es</strong>tstellen, dass die dominante Tätigkeit der Jugendlichen<br />

dem obersten Ziel der Freizeitaktivitäten dient: »Mit Freunden zusammen<br />

sein«. Selbst die Mitgliedschaft in vier Online-Communiti<strong>es</strong> wie StudiVz oder Facebook<br />

dient di<strong>es</strong>em Ziel, ebenso die Email, Skype, iChat, IQ, MSN etc. Und selbst bei den<br />

Studierenden ab 18 Jahren scheint die Kommunikation immer noch die wichtigste Nutzerintention<br />

zu sein.<br />

Die Studie UK Children Go Online (2004) findet relativ hohe Anteile von Nutzern, die<br />

täglich, einmal die Woche, einmal pro Monat oder gar nicht das Internet oder einzelne<br />

Funktionalitäten im Internet nutzen und gelangt zu dem Schluss, dass die Erfahrungen,<br />

die Kinder mit den Medien machen, nicht einfach zu verallgem<strong>eine</strong>rn sind, aber für <strong>eine</strong><br />

größere Gruppe von Kindern k<strong>eine</strong> große Veränderung ihrer Lebensweise bedeutet:<br />

»Thus, we witn<strong>es</strong>sed a fair proportion of children for whom the internet is an occasional<br />

convenience but by no means bringing about a grand transformation in their<br />

daily liv<strong>es</strong> while for others it is becoming of much greater importance.« (S. 21)<br />

Die Beobachtung, dass die Medien für einige Jugendliche alltägliche Begleiter geworden<br />

sind (z.B. Treumann, Meister, Sander u.a. 2007, S. 29, 103; Hartung & Schorb<br />

2007), rechtfertigt nicht das F<strong>es</strong>thalten an der Behauptung, <strong>es</strong> gäbe <strong>eine</strong> <strong>Net</strong>zgeneration.<br />

Im Gegenteil legt die Beobachtung nahe, dass Jugendlichen die Neuheit di<strong>es</strong>er Medien<br />

gar nicht so bewusst ist wie Älteren, die nicht mit derselben Selbstverständlichkeit<br />

an di<strong>es</strong>e Möglichkeiten herangehen (und selbstverständlich ganz andere Lebensziele<br />

verfolgen). Für wen <strong>eine</strong> schöne Handschrift ein wichtig<strong>es</strong> Kulturgut und ein ästheti-<br />

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