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“Gibt es eine Net Generation?” (PDF) - ZHW - Universität Hamburg

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Wenn man die Hypoth<strong>es</strong>e vertritt, <strong>es</strong> gäbe Merkmale, die Individuen ein<strong>es</strong> Zeitabschnitt<strong>es</strong><br />

gemeinsam haben, dann müssen in di<strong>es</strong>em Fall der <strong>Net</strong>zgeneration mind<strong>es</strong>tens<br />

zwei Bedingungen erfüllt werden: Erstens müssen Computer und Internet das dominante<br />

Merkmal der Freizeitb<strong>es</strong>chäftigung sein oder gar andere Freizeitb<strong>es</strong>chäftigungen<br />

verdrängen. Zweitens müssen die Eigenschaften und Einstellungen, die der <strong>Generation</strong><br />

zug<strong>es</strong>chrieben werden, auch zutreffen und di<strong>es</strong>e <strong>Generation</strong> von der vorherigen<br />

unterscheiden. Ich werde im Folgenden den Beweis zu erbringen versuchen, dass<br />

Computer und Internet kein<strong>es</strong>wegs die dominante Freizeitb<strong>es</strong>chäftigung bilden und<br />

dass sich die heutige <strong>Generation</strong> nicht w<strong>es</strong>entlich in ihren Einstellungen und Präferenzen<br />

von früheren <strong>Generation</strong>en unterscheidet.<br />

Warum ist mir das so wichtig? Das Bild der <strong>Generation</strong>en ist — statt Zusammenhänge<br />

aufzuklären — eher dazu geeignet, die Jugendlichen zu stigmatisieren, abzustempeln<br />

und bei Lehrern und Hochschullehrern falsche Erwartungen zu erzeugen bzw. Ängste<br />

zu wecken. Es wäre verkehrt, <strong>eine</strong> <strong>Generation</strong> am auffälligen Verhalten <strong>eine</strong>r Minderheit<br />

zu m<strong>es</strong>sen, und <strong>es</strong> wäre verkehrt, die Didaktik der Hochschule aufgrund der mutmaßlichen<br />

Existenz <strong>eine</strong>r <strong>Net</strong>zgeneration an sie anzupassen statt reflektiert mit Lernumgebungen<br />

zu experimentieren, die auf die Diversität der Lernenden Rücksicht nehmen<br />

(Schulmeister 2006, S. 65-112).<br />

Johann Günter: Digital Nativ<strong>es</strong> — Digital Immigrants (2007)<br />

Schulmeister: Gibt <strong>es</strong> <strong>eine</strong> <strong>Net</strong> <strong>Generation</strong>?<br />

Das Buch von Johann Günter trägt den von<br />

Prensky entliehenen Titel »Digital Nativ<strong>es</strong> –<br />

Digital Immigrants«. Ich werde auf das<br />

Buch hier allerdings nicht näher eingehen,<br />

da <strong>es</strong> sich bei näherem Hinsehen gar nicht<br />

mit der <strong>Net</strong> <strong>Generation</strong> befasst, gar nicht<br />

speziell die Jugendlichen in den Blick<br />

nimmt, sondern ganz generell über technologische<br />

Neuerungen, Demokratisierung<br />

der Information, Technisierung der Arbeit,<br />

Konsum, Kaufkraft, Mobilität etc. berichtet.<br />

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