“Gibt es eine Net Generation?” (PDF) - ZHW - Universität Hamburg
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<strong>Generation</strong>enkonzepte und andere Nutzer-Typologien<br />
sind legitime Vorgehensweisen, die aber jeweils nur innerhalb d<strong>es</strong> gewählten Untersuchungsaspekts<br />
– und das heißt auch: innerhalb d<strong>es</strong> jeweiligen Erkenntnisinter<strong>es</strong>s<strong>es</strong> –<br />
gültig sind. D<strong>es</strong>halb präsentieren viele Untersuchungen auch ebenso viele verschiedene<br />
Typologien. Solange nicht <strong>eine</strong> generelle Geltung behauptet oder das Ergebnis für<br />
<strong>eine</strong> <strong>Generation</strong> verallgem<strong>eine</strong>rt wird, ist <strong>es</strong> unproblematisch.<br />
Wichtig an di<strong>es</strong>en Typologien ist mir in di<strong>es</strong>em Kontext zum <strong>eine</strong>n, dass gerade durch<br />
den Vergleich mehrerer Typologien deutlich wird, wie sehr ihre Ziele und ihre Ergebnisse<br />
von ihrem Erkenntnisinter<strong>es</strong>se und ihren Erhebungsmethoden abhängig sind. Während<br />
Yahoo! und SevenOne Media deutliche wirtschaftliche Inter<strong>es</strong>sen vertreten und<br />
ARD und ZDF die Daten für die Programmplanung benötigen, verfolgen Projekte wie<br />
UK Children Go Online/Ofcom und Treumann, Meister, Sander u.a. (2007) pädagogische<br />
Ziele. Nehmen wir andere Variablen der Lebenshaltung oder Kultur hinzu, ergeben<br />
sich andere Gruppen als wenn wir uns ausschließlich auf Fragen d<strong>es</strong> Internets oder<br />
gar d<strong>es</strong> Web 2.0 b<strong>es</strong>chränken. Zum anderen können die Beispiele uns lehren, wie<br />
wichtig <strong>es</strong> ist, durch differentielle Analysen Gruppen und Subgruppen auszuweisen, die<br />
Diversität der Stichproben zu Tage zu fördern und damit nachdrücklich auf die Tatsache<br />
hinzuweisen, dass <strong>es</strong> nicht <strong>eine</strong> <strong>Generation</strong> gibt, in der alle Menschen gleiche Eigenschaften<br />
haben, sondern dass jede Altersgruppe von Menschen aus vielen Gruppen und<br />
Individuen mit ganz unterschiedlichen Inter<strong>es</strong>sen und Einstellungen b<strong>es</strong>teht, die auch<br />
unterschiedlich gefördert werden müssen. Zudem wird durch die Existenz verschiedener<br />
Gruppen von Menschen deutlich, dass <strong>es</strong> b<strong>es</strong>onderer Anstrengung im Bildungssektor<br />
bedarf, wenn wir das Ziel verfolgen, selbstständige und medienkritische Menschen<br />
auszubilden.<br />
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