“Gibt es eine Net Generation?” (PDF) - ZHW - Universität Hamburg
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Mediennutzung bei Jugendlichen<br />
Alltagsroutinen sich nivellieren und in <strong>eine</strong>r unspezifischen allgem<strong>eine</strong>n<br />
kommunikativen Aktivität aufgehen. Im Gegenteil: Vorliegende empirische<br />
Befunde, insb<strong>es</strong>ondere solche, die gezielt nach den medienübergreifenden<br />
Mustern individueller Mediennutzung suchen, verweisen auf die Herausbildung<br />
sehr spezifischer Arbeitsteilungen zwischen den verschiedenen Mediendiensten.«<br />
(Hasebrink 2004)<br />
Hasebrink (2007) geht in <strong>eine</strong>m neueren Vortrag noch <strong>eine</strong>n Schritt weiter. Für ihn geht<br />
<strong>es</strong> auch um <strong>eine</strong> »›Konvergenz der sozialen Räume‹, d.h. die Grenzen zwischen bisher<br />
getrennten Sphären (öffentlich/privat, fremd/vertraut, Freizeit/Arbeit, …) verschwimmen<br />
durch die Omnipräsenz von Kommunikationsdiensten aller Art.« Er wagt auch <strong>eine</strong> Hypoth<strong>es</strong>e<br />
bezüglich der neuen Web 2.0-Methoden im Internet und dem Trend zum ›user<br />
generated content‹: »Zu vermuten ist, dass sich das Repertoire der Mehrheit der Bevölkerung<br />
weiterhin überwiegend aus Angeboten der öffentlichen Kommunikation zusammensetzt<br />
und dann nach den jeweiligen Kommunikations- und Selbstdarstellungsbedürfnissen<br />
um interaktive Dienste ergänzt wird.« (Hasebrinck 2007)<br />
Internet-Aktivitäten der Jugendlichen<br />
Nach der Erhebung von SevenOne Media/forsa stehen Emails, Surfen, Online-Auktionen,<br />
Online-Shopping etc. an der Spitze der Nutzungsarten. Man muss allerdings bedenken,<br />
dass die Erhebung Nutzer von 14 bis 49 Jahren einschließt. Speziell für Kinder<br />
und Jugendliche aufg<strong>es</strong>chlüsselt, sieht die Verteilung anders aus, wie das Media Awaren<strong>es</strong>s<br />
<strong>Net</strong>work (2005, S.6) in s<strong>eine</strong>r Untersuchung von kanadischen Jugendlichen berichtet:<br />
»This blending of virtual and real spac<strong>es</strong> is accompanied by a similar convergence of<br />
networked and traditional media. By Grade 8, more than threequarters of young<br />
people download or listen to music online, and one-third of them use the <strong>Net</strong> to get<br />
acc<strong>es</strong>s to television shows and movi<strong>es</strong>. The r<strong>es</strong>ulting mediascape provid<strong>es</strong> kids with<br />
multiple opportuniti<strong>es</strong> to communicate, expr<strong>es</strong>s themselv<strong>es</strong> and entertain themselv<strong>es</strong>,<br />
with little interruption as they move back and forth between the real world and virtual<br />
spac<strong>es</strong>.«<br />
Da ein Großteil der Jugend den Computer ab Klasse 8 für die Kommunikation nutzt<br />
(Media Awaren<strong>es</strong>s <strong>Net</strong>work, 2005, S.8) bezeichnet die kanadische Studie das Internet<br />
zu Recht als <strong>eine</strong>n sozialen Raum (»Online Space is Social Space«): »by Grade 8, the<br />
average youth is spending over an hour a day of their online time talking to friends.«<br />
Je vertrauter und selbstverständlicher der Zugang zu di<strong>es</strong>en Medien ist, umso eher gleichen<br />
sich die Tätigkeiten denen der Welt außerhalb der Medien an: Die kanadische<br />
Studie berichtet, dass »In 2001, more than half (54 percent) of kids went online by<br />
themselv<strong>es</strong> most of the time (M<strong>Net</strong>, 2001b). In 2005, only one-third (33 percent) of kids<br />
surfed alone.«<br />
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