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“Gibt es eine Net Generation?” (PDF) - ZHW - Universität Hamburg

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Mediennutzung bei Jugendlichen<br />

Di<strong>es</strong>e Erkenntnis b<strong>es</strong>tätigt auch die Studie »Leisure time: clean living youth shun new<br />

technology« von synovate (2007) an 18-24jährigen: »The r<strong>es</strong>earch shows that for today‹s<br />

youth, friends are THE most important thing – more than family, career or education:<br />

58% of r<strong>es</strong>pondents agreed with the statement ›my friends are the most important<br />

thing in my life.‹« [http://www.synovate.com/current/news/article/2007/02/leisure-time-<br />

clean-living-youth-shun-new-technology.html]<br />

Wie sehr Nutzung, Nutzungszeit und Rangfolge der Freizeitinter<strong>es</strong>sen auseinander brechen,<br />

demonstriert am b<strong>es</strong>ten die Studie d<strong>es</strong> Deutschen Jugendinstituts. Während die<br />

Nutzungszeiten die Rangfolge TV, Handy, Computer, Bücher, Zeitschriften ergeben,<br />

nimmt sich die Rangfolge der Freizeitinter<strong>es</strong>sen anders aus (Tully 2004, S. 171):<br />

1. Musik hören<br />

2. Mit Freunden zusammen sein<br />

3. Computer, Internet, Handy<br />

4. Fernsehen, Video, Computerspiele<br />

5. usw.<br />

In der Rangfolge der Inter<strong>es</strong>sen erscheint »Musik hören« an erster Stelle, noch vor »Mit<br />

Freunden zusammen sein« (S. 171), das bei den KIM- und JIM-Studien stets den ersten<br />

Rang der Freizeitaktivitäten einnimmt. Erst nach dem Sozialleben kommt bei Tully die<br />

Mischkategorie »Computer, Internet, Handy, Fernsehen, Video, Computerspiele«, die in<br />

di<strong>es</strong>er Form ungeeignet für <strong>eine</strong> differenzierte Auswertung der Intentionen ist. Die<br />

Kombination wurde nicht separat ausgewertet, was, wie später noch zu zeigen sein<br />

wird, die Reihenfolge verändert hätte. Wichtig ist jedoch die Erkenntnis, dass der soziale<br />

Bezug zu den Peers die Hauptrolle spielt und Kommunikation der dafür notwendige<br />

Mediator ist, denn <strong>es</strong> »zeigt sich auch, dass die allerwichtigsten Aktivitäten, die junge<br />

Menschen heute ausüben, nur vermittelt mit Techniken in Verbindung stehen: Mit<br />

Freunden treffen, Sport treiben oder Musik hören b<strong>es</strong>itzt insofern <strong>eine</strong> technische Komponente,<br />

als <strong>eine</strong> Verabredung getroffen, zur Sportanlage gefahren oder ein CD-Player<br />

b<strong>es</strong><strong>es</strong>sen werden muss – in früheren Zeiten war di<strong>es</strong> aber auch ohne aufwändige Technik<br />

möglich; d.h. <strong>es</strong> deutet all<strong>es</strong> darauf hin, dass moderne Techniken ein integraler<br />

B<strong>es</strong>tandteil d<strong>es</strong> jugendlichen Lebens sind, ihr B<strong>es</strong>itz fraglos vorausg<strong>es</strong>etzt wird und damit<br />

die Basis für die Inklusion in verschiedene jugendrelevante Bezüge darstellt.« (Tully<br />

2004, S. 175) Di<strong>es</strong>e Aussagen, man kann sie ansch<strong>eine</strong>nd in verschiedene Richtungen<br />

l<strong>es</strong>en und ich werde im letzten Kapitel ausführlicher darauf zurückkommen, ist ganz<br />

wichtig: Die Medien sind Teil d<strong>es</strong> Alltags, sie werden als gegeben hingenommen und<br />

ganz selbstverständlich genutzt und in die ganz normalen Sozialisationsproz<strong>es</strong>se einbezogen<br />

(s.a. Treumann, Meister, Sander u.a. 2007, S. 29, S. 103). Das bedeutet nach<br />

m<strong>eine</strong>m Verständnis gerade nicht, dass die Medien die Einstellungen der Jugendlichen<br />

»prägen«, Nerds oder <strong>Net</strong> Kids aus ihnen machen.<br />

In der Kaiser Family Foundation Studie (2004) kommt Fernsehen sogar noch vor dem<br />

Zusammensein mit Freunden. Auch hier rangieren Musik, Sport und Video vor dem<br />

Computer:<br />

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