“Gibt es eine Net Generation?” (PDF) - ZHW - Universität Hamburg
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Ist <strong>eine</strong> ebenso rasante Verbreitung und frequente Nutzung wie beim Internet auch von<br />
Web 2.0-Anwendungen zu erwarten? Oder bleibt das Web 2.0 die Umgebung und das<br />
Werkzeug <strong>eine</strong>r qualifizierten Minderheit? Ist die Entwicklung zur Einfachheit all<strong>es</strong>, was<br />
wir brauchen, um aus Web 2.0-Umgebungen ein Massenmedium zu generieren?<br />
In <strong>eine</strong>r weiteren österreichischen Studie (Jadin 2008) wurden 770 Studierende von 10<br />
österreichischen Hochschulen befragt. Die Auswertung ist noch nicht abg<strong>es</strong>chlossen,<br />
der vorläufige Bericht enthält aber <strong>eine</strong> inter<strong>es</strong>sante Information: Die Studierenden<br />
wurden gefragt, wie oft sie b<strong>es</strong>timmte Internet-Anwendungen nutzen. Die Antwort<br />
konnte auf <strong>eine</strong>r siebenstufigen Skala gegeben werden. Die im Bericht enthaltene Grafik<br />
stellte die Daten für die drei Skalenwerte täglich, wöchentlich und monatlich dar.<br />
Ich habe <strong>eine</strong>n Ausschnitt der Daten tabellarisch transformiert:<br />
1<br />
2<br />
3<br />
4<br />
5<br />
6<br />
7<br />
8<br />
9<br />
10<br />
Täglich % Wöchentlich % Monatlich %<br />
Email<br />
Suchmaschine<br />
Chat<br />
Lernplattform<br />
Wiki l<strong>es</strong>en<br />
Diskussionsforum<br />
Video ansehen<br />
Eigene Website verwalten<br />
Internettelefonie<br />
Audiobeiträge hören<br />
58,5<br />
58,5<br />
34,9<br />
19,5<br />
10,1<br />
8,4<br />
7,4<br />
4,0<br />
3,8<br />
3,3<br />
Wiki l<strong>es</strong>en<br />
Lernplattform<br />
Suchmaschine<br />
Email<br />
Videos ansehen<br />
Chat<br />
Internettelefonie<br />
Diskussionsforum<br />
Audiobeiträge hören<br />
Blog l<strong>es</strong>en<br />
54,8<br />
46,2<br />
39,3<br />
38,5<br />
32,9<br />
28,0<br />
24,0<br />
24,0<br />
17,8<br />
13,6<br />
Tab. 18: Internet-Aktivitäten Studierender (Jadin 2008)<br />
Schulmeister: Gibt <strong>es</strong> <strong>eine</strong> <strong>Net</strong> <strong>Generation</strong>?<br />
Videos ansehen<br />
Wiki l<strong>es</strong>en<br />
Diskussionsforum<br />
Bilder online stellen<br />
Audiobeiträge hören<br />
Internettelefonie<br />
Blog l<strong>es</strong>en<br />
Online Spiele<br />
Lernplattform<br />
Chat<br />
31,2<br />
28,1<br />
25,2<br />
23,6<br />
23,2<br />
22,3<br />
20,6<br />
14,4<br />
14,2<br />
12,1<br />
Bei den täglichen Aktivitäten hat bereits Position 6 <strong>eine</strong>n Anteil unter 10%, bei den wöchentlich<br />
einmal genutzten Internetfunktionen rutscht der Anteil ab Position 12 unter<br />
10%, bei monatlich genutzten Applikationen ab Position 11. Die täglich genutzten Internetfunktionen<br />
demonstrieren deutlich den Nutzwert für das eigene Leben, auch die<br />
einmal pro Woche genutzten Anwendungen haben <strong>eine</strong>n eher individuellen Gebrauchswert,<br />
während die einmal pro Monat b<strong>es</strong>uchten Methoden <strong>eine</strong>n offenbar geringeren<br />
utilitaristischen Charakter aufweisen und Aktivitäten sind, die in geringerem<br />
Maße oder gar nicht an Termine gebunden sind, und Inhalte offerieren, deren Konsumierung<br />
mehr Zeit kostet. Insg<strong>es</strong>amt zeigt sich ein nüchtern<strong>es</strong> Bild, das noch deutlicher<br />
wird, wenn wir die mit aktiver Partizipation rechnenden Anwendungen betrachten wie<br />
»Blog schreiben« (0,7%, 3,1%, 6,7%), »Videos online stellen« (0,4%, 1,7%, 3,7%),<br />
»Audiobeiträge online stellen« (0,3%, 1%, 1,3%) und »Wikis schreiben« (0,5%, 2,2%,<br />
7,3%). Di<strong>es</strong>e kommen in allen drei Gruppen unter den ersten zehn Items nicht vor.<br />
Die eigenständige und produktive Aktivität fordernden Anwendungen, von denen wir<br />
annehmen, sie seien für das Studium wichtig und würden zur Gattung Web 2.0 gehören,<br />
di<strong>es</strong>e Lösungen haben im täglichen Str<strong>es</strong>s <strong>eine</strong>n Wert unter <strong>eine</strong>m Prozent, unter<br />
der Woche <strong>eine</strong>n Anteil geringer als 5% und werden selbst monatlich einmal von weniger<br />
als 10% der Studierenden genutzt. Es scheint mir plausibel zu sein, dass Aufga-<br />
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