“Gibt es eine Net Generation?” (PDF) - ZHW - Universität Hamburg
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Mediennutzung bei Jugendlichen<br />
Güter/Leistungen G<strong>es</strong>amt<br />
N = 2064<br />
Mädchen<br />
N = 1068<br />
Jungen<br />
N = 963<br />
Vereins-, Clubbeiträge 10 11 10<br />
Essen, Lebensmittel 11 9 11<br />
Wohngeld, Miete 12 12 12<br />
Tab. 13: Taschengeldausgaben 2004 (nach Tully 2004)<br />
Was ist die Kategorie Computer? Zur Konvergenz der Medien<br />
In den meisten Studien erscheint der Computer (zusammen mit dem Internet) als ein<br />
Gerät wie der Fernseher. Di<strong>es</strong>e Studien übersehen, dass der Computer nicht <strong>eine</strong> einzige<br />
kohärente Nutzungsart vertritt wie das Radio oder der Fernseher oder das F<strong>es</strong>tnetztelefon,<br />
sondern viele Nutzungsarten ermöglicht. Den Computer und das Internet sollte<br />
man in den Statistiken d<strong>es</strong>halb nicht als <strong>eine</strong> einzige Kategorie führen, sondern nach<br />
Funktionen und Inter<strong>es</strong>sen aufschlüsseln.<br />
Schon die Nutzungszeiten verzerren das Bild, wenn man bedenkt, dass auch – und bei<br />
einigen Personen überwiegend – ein Teil d<strong>es</strong> traditionellen Mediencontents über die<br />
neuen Medien reingeholt wird: die Kommunikation per Schrift, Ton und Bild, der Briefverkehr,<br />
Musik, Film, Fernsehen und Radio, Lektüre, Nachrichten, Zeitschriften, all<strong>es</strong><br />
läuft über den Computer, womit nicht g<strong>es</strong>agt sein soll, dass alle Nutzer sich alle di<strong>es</strong>e<br />
Medien über den digitalen Weg b<strong>es</strong>orgen.<br />
Es spielt für die meisten Menschen bei der Anschaffung ein<strong>es</strong> Computers k<strong>eine</strong> Rolle<br />
mehr, dass <strong>es</strong> ein Rechner ist, ein programmierbar<strong>es</strong> Gerät, das gekauft wird. Di<strong>es</strong><strong>es</strong><br />
Motiv gilt nur für <strong>eine</strong>n ganz kl<strong>eine</strong>n Teil der Jugendlichen. Entscheidend ist seit der<br />
Entstehung d<strong>es</strong> Internet eher, dass di<strong>es</strong><strong>es</strong> Gerät Zugang zum Internet hat, über <strong>eine</strong>n<br />
Browser verfügt, Email versenden kann, Kommunikation erlaubt und alle Sorten von<br />
Internet-Gemeinschaften bedienen kann. Das Mehrzweckgerät Computer ist in der Lage,<br />
mehrere Nutzungsarten zu ver<strong>eine</strong>n. 54<br />
Ich kann Musik hören auf dem Weg zum Sport, die ich über m<strong>eine</strong>n Computer auf den<br />
mp3-Player geladen habe. Wenn mir das Programm im Fernsehen nicht gefällt, finde<br />
ich <strong>eine</strong> Internet-Adr<strong>es</strong>se, von der ich <strong>eine</strong>n Film herunter laden kann, den ich auf dem<br />
Computer anschaue. Ich nutze die eMail im Computer, der mir den Zugang zu MeetingPlace,<br />
MeetUp, FaceBook, Xing, MySpace, StudyVz, Wer-Kennt-Wen, Kiezkollegen<br />
oder anderen Börsen gewährt. Di<strong>es</strong>e Gemeinschaften dienen der Verabredung und Kontaktpflege,<br />
auch der Kommunikation per Chat. Die Kommunikation mit den Peers läuft<br />
nicht nur über das Handy, sondern auch über die Internet-Telefonie und das Videofon<br />
54 s. allgemein Hasebrink, Mikos & Prommer 2004; zur Konvergenz speziell Uwe Hasebrink (2004). Vgl. Schweiger<br />
(2007, S. 343ff.). Zu den Online-Nutzern speziell, differenziert nach der ARD/ZDF-Typologie der Nutzer, Ekkehardt<br />
Oehmichen (2004).<br />
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