“Gibt es eine Net Generation?” (PDF) - ZHW - Universität Hamburg
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Wer sich in s<strong>eine</strong>r Analyse ausschließlich auf Mediennutzungsdaten verlässt, bekommt<br />
das g<strong>es</strong>amte Freizeitverhalten der Jugendlichen nicht in den Blick, denn alle Medien<br />
zusammen machen nur <strong>eine</strong>n Teil der Freizeitaktivitäten aus (erste Verzerrung). Wer Audio,<br />
Musik und Radio, Video (Film und TV), Printprodukte (Bücher und Zeitungen) sowie<br />
Kommunikationsgeräte wie Telefon und Mobiltelefon nicht in die Analyse der Mediennutzung<br />
aufnimmt, wer also die Computernutzung nicht an anderen Medien relativiert,<br />
erhält Daten, in denen dem Computer und dem Internet unrealistische Nutzungsfrequenzen<br />
zugewi<strong>es</strong>en werden (zweite Verzerrung). Wer die Computerbenutzung nicht<br />
nach Funktionen aufschlüsselt, kann die Mediennutzungsarten nicht richtig zuordnen<br />
und erhält so <strong>eine</strong> dritte Verzerrung. Und wer schließlich die Nutzung nicht mit den<br />
Nutzermotiven erklärt, bringt sich um <strong>eine</strong>n wichtigen Korrekturparameter.<br />
Die Freizeitaktivitäten jenseits der Medien haben für Kinder und Jugendliche immer<br />
noch die größere Bedeutung. Immerhin sind 51,6% der Jugendlichen Mitglied in <strong>eine</strong>m<br />
Verein, davon 65,3% in <strong>eine</strong>m Sportverein (Wahler 2004, S. 116) und die Zeit, die die<br />
Jugendlichen pro Woche für den Sport aufbringen, ist beträchtlich (S. 122). Die Sachlage<br />
ist recht klar: Bei den meisten Untersuchungen steht die Freizeitaktivität »Mit Freunden<br />
zusammen sein« oder »Freunde treffen« mit Abstand ganz oben in der Liste der<br />
Lieblingsaktivitäten, wie im nachfolgenden Beispiel aus der KIM (2006) Studie d<strong>es</strong> Medienpädagogischen<br />
Forschungsverbunds Südw<strong>es</strong>t:<br />
Freunde treffen<br />
Draußen spielen<br />
Fernsehen<br />
Sport treiben<br />
Computer nutzen<br />
Mit Tier b<strong>es</strong>chäftigen<br />
Drinnen spielen<br />
Familie/Eltern<br />
Malen Zeichnen Basteln<br />
Musik<br />
Videospiele<br />
Gameboy spielen<br />
Jungen Mädchen<br />
2<br />
4<br />
4<br />
7<br />
9<br />
10<br />
10<br />
11<br />
12<br />
14<br />
14<br />
0 12,5 25,0 37,5 50,0<br />
Abb. 6: Freizeitaktivitäten (nach KIM 2006)<br />
Danach kommen Fernsehen und Sport noch vor der B<strong>es</strong>chäftigung mit dem Computer.<br />
Die Studie hatte mp3 noch nicht erfasst. Musik rangiert daher relativ weit hinten im<br />
15<br />
16<br />
16<br />
17<br />
Schulmeister: Gibt <strong>es</strong> <strong>eine</strong> <strong>Net</strong> <strong>Generation</strong>?<br />
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