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“Gibt es eine Net Generation?” (PDF) - ZHW - Universität Hamburg

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Lehren und Lernen = Media Literacy?<br />

gen waren Beobachtungen, dass auch in di<strong>es</strong>er Studie der von Kvavik (2005), Kvavik &<br />

Caruso (2004), Kvavik u.a. (2005) und Kennedy u.a. (2008 und 2009) beobachtete Unterschied<br />

zwischen der privaten Nutzung und dem Einsatz beim Lernen wieder auftrat,<br />

einige der Methoden, die in der Freizeit täglich genutzt werden, wurden von den Studierenden<br />

nicht im Studium genutzt, einige der Web 2.0-Methoden wie Blogs wurden<br />

nur von <strong>eine</strong>r anteilmäßig kl<strong>eine</strong>n Gruppe Studierender genutzt.<br />

Der Web 2.0-Technologie werden hohe Erwartungen entgegengebracht. Es werden<br />

Hoffnungen auf ein ander<strong>es</strong> Lernen in sie g<strong>es</strong>etzt, als würde der bloße Einsatz von<br />

Weblogs und Portfolios das selbsttätige Lernen befördern. Der Einsatz von Web<br />

2.0-Methoden zum Lernen stellt enorme Vorbedingungen an die Selbstständigkeit der<br />

Lernenden, denn Web 2.0 beruht auf zwei nicht ganz selbstverständlich<strong>es</strong> Säulen d<strong>es</strong><br />

Lernens: der Bereitschaft zum kooperativen Lernen und dem Willen zum Feedback.<br />

Beide setzen Selbstorganisation voraus, das »Kernstück der Web 2.0-Bewegung«<br />

(Reinmann 2008). Selbstorganisation kann aber nicht bei allen Lernenden vorausg<strong>es</strong>etzt<br />

werden, eher bei <strong>eine</strong>r Minderheit von Lernenden, wie die vielen Studien und Zeugnisse<br />

zu dem hohen Anteil von Studierenden zeigen, die zur Prokrastination oder zum<br />

Lurking neigen. Gabi Reinmann (2008) betont: »Selbstorganisation der Person ist ein<br />

voraussetzungsreich<strong>es</strong> und unsicher<strong>es</strong> Unterfangen – sowohl in kognitiver als auch motivationaler<br />

Hinsicht.« (S. 5)<br />

Daniel Koch & Johann<strong>es</strong> Moskaliuk (2009) befragten insg<strong>es</strong>amt 3312 Doktoranden zu<br />

Ihren Kenntnissen und der Nutzung von Web 2.0-Angeboten. Ihr Fragebogen wurde<br />

über die Dekanate deutscher Hochschulen beworben. »Die Online-Enzyklopädie Wikipedia<br />

ist mit <strong>eine</strong>m Mittelwert für die Nutzungshäufigkeit von M=3,58 (SD=1,30) das<br />

am meisten genutzte Tool, den Abschluss bilden Social Bookmarking-Tools mit M=0,73<br />

(SD=0.96).« Fazit: »Die zumind<strong>es</strong>t passive Nutzung d<strong>es</strong> Web 2.0 ist bei Wissenschaftlerinnen<br />

und Wissenschaftler ausgeprägter als bei anderen Teilen der Bevölkerung.<br />

Gleichzeitig b<strong>es</strong>teht, was die aktive Nutzung d<strong>es</strong> Web 2.0 noch Entwicklungspotential.<br />

Die Chancen und Möglichkeiten, die Angebote und Dienste d<strong>es</strong> Web 2.0 bieten sind<br />

noch nicht ausg<strong>es</strong>chöpft.«<br />

Tanja Jadin & Eva Zöserl (2009) befragten 770 Studierende aus österreichischen Fachhochschulen<br />

und <strong>Universität</strong>en. Sie unterschieden allgem<strong>eine</strong> Internetanwendungen<br />

von Web 2.0-Anwendungen, rezipierende versus partizipierende Nutzung und differenzierten<br />

die Frequenz der Nutzung als täglich, wöchentlich und monatlich: »Die Erhebung<br />

zeigt, dass allgem<strong>eine</strong> Internetanwendungen häufigere Verwendung unter den<br />

Studierenden finden als Web-2.0-Medien. Unterscheidet man unter den<br />

Web-2.0-Medien zwischen der Art der Nutzung (rezipierend vs. partizipativ), so wird<br />

zusätzlich ersichtlich, dass die befragten Studierenden Web-2.0-Medien kaum partizipativ<br />

nutzen.« Sie untersuchten zwölf Aspekte informellen Lernens mit Web<br />

2.0-Anwendungen und diskutieren detaillierter die Antworten auf die Aspekte ›etwas<br />

l<strong>es</strong>en‹, ›mit anderen diskutieren‹, ›praktische Erfahrungen sammeln‹ und ›Vorbereitung<br />

auf <strong>eine</strong> Prüfung‹. Während für das L<strong>es</strong>en die traditionellen analogen Medien <strong>eine</strong> Vorrangstellung<br />

einnehmen und für das Diskutieren weder die klassischen noch die neuen<br />

Medien <strong>eine</strong> Rolle spielen, sondern offenbar die mündliche Diskussion dominiert, tre-<br />

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