“Gibt es eine Net Generation?” (PDF) - ZHW - Universität Hamburg
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Schulmeister: Gibt <strong>es</strong> <strong>eine</strong> <strong>Net</strong> <strong>Generation</strong>?<br />
Es ließ sich außerdem nachweisen, dass der Wunsch nach Medien im Unterricht zunimmt,<br />
wenn man den Medieneinsatz erst einmal kennen und schätzen gelernt hat (S.<br />
49). Und im Zusammenhang damit zeigt sich, dass die Studierenden gar nicht über das<br />
erwartete Maß an Fähigkeiten verfügen, kompetent mit dem Computer umzugehen:<br />
»We expected students to already poss<strong>es</strong>s good skills in using IT in support of learning.<br />
What we found was that many nec<strong>es</strong>sary skills had to be learned at the university,<br />
and the motivation for doing so was very much tied to the requirements of the<br />
curriculum.« (ECAR 2004, S. 75).<br />
Vergleichbare Erkenntnisse hat die Pew Internet & American Life Studie (2002) »The<br />
Internet Go<strong>es</strong> to College« gewonnen:<br />
»There appears to be little inter<strong>es</strong>t among traditional college students (those 18 to 22<br />
years old) to abandon the classroom and take cours<strong>es</strong> online. Only 6% of students<br />
took online cours<strong>es</strong> for college credit, and of those only half (52%) thought the online<br />
course was worth their time.« (S. 12)<br />
42% derselben Stichprobe geben an, das Internet hauptsächlich für die soziale Kommunikation<br />
zu nutzen (S. 3). Die Studie berichtet, dass der Computer und das Internet<br />
beim informellen Lernen <strong>eine</strong> größere Rolle spiele (ob das allerdings bedeutet, dass<br />
man sich Anregungen aus Hausarbeits- und Referatebörsen holt, wurde dabei nicht geklärt).<br />
Damit überein stimmt die Information, dass das Informationsverhalten von den<br />
Bibliotheken sich abgewendet und dem Internet zugewendet hat (dem stimmen 73%<br />
der Befragten zu) »Data from the Association of R<strong>es</strong>earch Librari<strong>es</strong> shows that reference<br />
queri<strong>es</strong> at university librari<strong>es</strong> have greatly decreased during and since the late 1990s.«<br />
(S. 12)<br />
Die englische Studie »Student experienc<strong>es</strong> of technologi<strong>es</strong>« (Open University und Exeter<br />
University, Conole, de Laat, Dillon & Darby 2006) fand heraus, dass die Studierenden<br />
die Technologie, mit der sie arbeiten, nicht mehr als etwas B<strong>es</strong>onder<strong>es</strong> betrachten.<br />
Einige machten sogar k<strong>eine</strong>n Unterschied zwischen Lernen und eLearning mehr. Es<br />
muss allerdings ein kritischer Einwand bezüglich der Stichprobe gemacht werden. Die<br />
Forscher zeigen sich begeistert von den 2005 neu aufkommenden Web-Methoden:<br />
»The increasing use of user-generated content in the form of site such as Wikipedia is<br />
challenging the traditional norms of the academic institutions as the key knowledge expert<br />
and providers.« Was immer Herausforderung hier heißt, die Methoden haben sicher<br />
ihr Potenzial, aber heißt das auch, dass sie sie als generelle Methoden für das Studium<br />
eignen? Da bleibt <strong>es</strong> in di<strong>es</strong>er Studie doch auch beim Alten: »Clearly new and<br />
different skills are needed and a lot of r<strong>es</strong>earch has shown that d<strong>es</strong>pite the fact that<br />
learners are now IT-literate (and have experience of using technologi<strong>es</strong> in their<br />
dailyliv<strong>es</strong>.) they are not academically e-literate and still lack the nec<strong>es</strong>sary skills to<br />
make appropriate critical use of information.«<br />
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