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“Gibt es eine Net Generation?” (PDF) - ZHW - Universität Hamburg

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Fazit: »The Internet just is«<br />

und sonstigen sozialen Beziehungen und die von ihnen gelebten kulturellen Normen<br />

und ausgeübten sozialen Praktiken. In di<strong>es</strong>em Kontext nehmen die Medien und andere<br />

Werkzeuge <strong>eine</strong> wichtige Funktion für die Kommunikation, das Beziehungsmanagement<br />

und die Unterhaltung ein. Eine einseitige Determination von Einstellungen durch<br />

die Technik ist abzulehnen (s. Buckingham 2008), <strong>es</strong> ist ein Interaktionsverhältnis, das<br />

sich zwischen Medien und Jugendlichen auftut und das durch Proz<strong>es</strong>se der Assimilation<br />

und Akkomodation ebenso b<strong>es</strong>timmt wird wie die g<strong>es</strong>amte kognitive und soziale Entwicklung<br />

(s. Jean Piaget). Paus-Hasebrink, Schmidt und Hasebrink (2009) sehen daher<br />

die Mediatisierung sowohl als »Teil wie Treiber« der Entwicklung: »<strong>es</strong> existiert also k<strong>eine</strong><br />

kausale Hierarchie von medialem und g<strong>es</strong>ellschaftlichem Wandel, sondern beide<br />

Entwicklungen bedingen sich gegenseitig« (S. 14). Die Medien bieten neue Erfahrungs-<br />

und Handlungsmöglichkeiten an, aber <strong>es</strong> liegt in der Freiheit d<strong>es</strong> Individuums, di<strong>es</strong>e<br />

Werkzeuge zu nutzen oder nicht.<br />

Zusammenfassung in neun Th<strong>es</strong>en<br />

148<br />

1. Die B<strong>es</strong>chäftigung der Kinder und Jugendlichen mit Medien ist nur ein integrierter<br />

Teil ihrer g<strong>es</strong>amten Freizeitaktivitäten, deren primär<strong>es</strong> Ziel das Gewinnen von<br />

Freundschaften und das Zusammensein mit Freunden ist. Wer s<strong>eine</strong>n Fokus ausschließlich<br />

auf die Medien richtet, kann di<strong>es</strong>en wichtigen Bezug zur Sozialisation<br />

der Jugendlichen übersehen.<br />

2. Selbst wenn wir nur die Mediennutzung betrachten, müssen wir f<strong>es</strong>tstellen, dass<br />

die klassischen Medien wie Fernsehen und Film (Video) bei den Jugendlichen<br />

Priorität heben und die r<strong>eine</strong> Unterhaltungsfunktion der Medien noch nicht obsolet<br />

geworden ist. Inter<strong>es</strong>sant ist, dass Musik hören als mediale B<strong>es</strong>chäftigung<br />

stark aufgeholt hat, vor allem bei den Mädchen, was dem iPod und s<strong>eine</strong>n mp3-<br />

Verwandten zu verdanken ist, d.h. der Tatsache, dass das Musikvergnügen ubiquitär<br />

zu genießen ist.<br />

3. Aus <strong>eine</strong>r sozialisationstheoretischen Perspektive heraus b<strong>es</strong>onders inter<strong>es</strong>sant<br />

sind die leider bisher wenigen Beobachtungen, dass die Gewichte der Aktivitäten<br />

sich während der Entwicklung der Jugendlichen verändern, dass z.B. die Rolle<br />

der Zeitschriften mit dem Alter zunimmt, in dem <strong>es</strong> gilt, sich ansprechende<br />

Idole zu sichern.<br />

4. Schlüsselt man den Umgang mit Computer und Internet nach Funktionsarten<br />

auf, so wird erstens deutlich, dass die klassischen Medien Musik und Film erneut<br />

mit substanziellen Anteilen vorkommen, und dass zweitens die dominanten<br />

Funktionen Email, Chat, Internet-Telefonie sowie das Aufsuchen von Community-Websit<strong>es</strong><br />

deutlich machen, dass ein Gutteil der Computernutzung der Kommunikation<br />

und der Kontaktpflege dient und den ebenfalls g<strong>es</strong>tiegenen Gebrauch<br />

d<strong>es</strong> Mobiltelefons unterstützt.<br />

5. Fasst man Freizeitziele, Ziele d<strong>es</strong> Mediengebrauchs und Intentionen der Computernutzung<br />

zusammen, so zeichnet di<strong>es</strong><strong>es</strong> Ensemble sozialer Aktivitäten ein

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